Turin ist definitiv eine Stadt mit 1000 Gesichtern.
von Claudia Scheffler-Perrone
Wenn man den Namen “Turin” hört, denken die Meisten automatisch an FIAT (Fabbrica Italiana Automobili Torino). Einer der Mitbegründer 1899 war Giovanni Agnelli Senior. Er hat die Stadt sehr geprägt. Und natürlich ist Fiat nach wie vor ein großer Bestandteil, aber Turin (Torino) ist weitaus mehr. Eingebettet von den Alpen, am Fluss “Po” gelegen, stellt sich die Hauptstadt der Region Piemont in seinem schönsten Licht dar. Ganze drei Jahre war Turin die Hauptstadt Italiens. 1861 wurde Turin zum Regierungssitz des Königs Vittorio Emanuele II und Hauptstadt. Zahlreiche Schlösser und Denkmäler wurde gebaut. Insgesamt alleine in Turin wurden inzwischen 14 Schlösser, die sogenannten “Residenzen des Hauses Savoyen” zum Weltkulturerbe hinzugefügt. Einflüsse der Römer sind noch in der ganzen Stadt sichtbar und prägen unter anderem den Stil Turins.
Turin – eine Stadt mit 1000 Gesichtern …
Sehenswürdigkeiten
Die Mole Antonelliana wurde von einem Architekten (Alessandro Antonelli) aus Novara gebaut. Beginn war 1863 und 1889 war der Bau abgeschlossen, jedoch nicht von ihm sondern von seinem Sohn Constanzo Antonelli, da zu dem Zeitpunkt Alessandro bereits verstorben war. Mit 167,5 m wurde die Mole zum höchsten Gebäude Europas gekürt. Ein atemberaubender Panoramalift führt bis an die Spitze der Mole Antonelliana. Im Gebäude der Mole Antonellina befindet sich ein Kino Museum. Museo del Cinema ist eines der bedeutendsten und schönsten Filmmuseen Italiens. Diverse Ausstellungen und die Geschichte des italienischen Films lassen die Besucher in eine neue Welt entschwinden.
Museo Egizio Das Ägyptische Museum ist nicht nur das älteste Museum Ägyptische Museum Europas. Es ist zudem nach Kairo das Zweitwichtigste. Mehr als 32 000 Artefakte von denen ca. 6500 ausgestellt sind. Weitere Sehenswürdigkeiten sind z.B. noch das Automobilmuseum, Basilica Superga, Piazza Castello, Palazzo Madama, Lingotto, Galleria Sabauda und noch viele Weitere.
1000 Gesichter…
und das Essen
Aperitivo
Wer kennt nicht den klassischen Aperitif? Vor dem Essen getrunken mit kleinen Amuse Geul gereicht. In Italien sagt man dazu: Aperitivo con stuzzichini. Und wer hat’s erfunden? Die Turiner. 1786 erfand Antonio Benedetto Carpano den Vermuth. Seitdem weiterentwickelt und in diverse andere Städte Italiens transportiert. Auch heute ist Vermuth als Aperitif sehr beliebt in Turin.
Klassische, alt eingesessene Bars in Turin sollten unbedingt besucht werden, wie Murazzi (direkt am Fluss gelegen), Gran Bar, Bar Zucca, Bar San Carlo und nicht zu vergessen Café Torino (alle in der Innenstadt).
Gianduiotto SUCHTGEFAHR! 30 % Langhe-Haselnüsse (einheimische Nüsse aus dem Piemont), Kakao und diverse andere Bestandteile machen diese kleinen Pralinen zur Suchtbombe. Die Schokolade zergeht auf der Zunge und die samtige Nougat-Haselnuss Note kommt hervorragend zum Vorschein. 1853 wird der klassische Gianduiotto von der Firma Caffarel zum Leben erweckt.
Weine Namen wie Nebbiolo, Barbera, Barbaresco oder Moscato sagen schon alles…
Trüffel Überall auf der Welt werden sie geliebt, nahezu vergöttert. Die Trüffel. Besonders jedoch der weiße Trüffel. Serviert zu Risotto oder frischer Pasta ein Genuss. Die besten Trüffel kommen aus dem Piemont. Der König (oder die Königin) unter den Trüffel ist der weiße “Alba Trüffel” wird auch der “Piemont Trüffel” genannt.
Kaffee Natürlich gibt es überall in Italien großartigen Kaffee, doch nur in Turin wurde der “Bicerin” erfunden. Die Zutaten bestehen aus gutem Kaffee, echter Schokolade und frisch geschlagener Sahne. Eine absolute Wonne.
1000 Gesichter und mehr…
Einkaufen
Portici Reali sind ca. 18 km lange Arkaden von Geschäften gesäumt. Designer wie Versace, Dolce & Gabbana, Louis Vuitton, Ferre, Ferragamo und viele weitere unglaubliche Läden, lassen das Shoppingherz höher schlagen. Ein weiterer Vorteil, man kann auch bei Regen entspannt einkaufen ohne nass zu werden.
Mercati In jedem Stadtteil gibt es einen Markt. Entweder nur an einem Tag der Woche oder die ganze Woche vormittags und an den Samstagen sogar den ganzen Tag. Besonders hervorzuheben ist jedoch der Markt “Crocetta”. Zwischen corso De Gasperi, corso Einaudi und corso Galileo Ferraris gelegen, kann man dort sogar Designerkleidung günstig kaufen.
FAZIT:
Turin ist definitiv einen oder mehr Besuche wert. Oft wird sie unterschätzt oder gar in bestimmte Kategorien gedrängt. Doch sie lässt es nicht zu, denn Turin hat einfach zu Recht seine 1000 Gesichter. Man muss sich nur die Zeit nehmen, sie kennenzulernen.
Dies ist nur ein winziger Einblick in eine wirklich wunderschöne, geheimnisvolle Stadt.
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Weitere Informationen der Redaktion: Entdecken Sie außerdem hier die schönsten Sehenswürdigkeiten in Turin.