Shanghai – Skyline mit Bling Bling

Übersetzt bedeutet Shanghai „Hinauf aufs Meer“. Der Blick auf eben jenes wird den 23 Millionen Einwohnern inzwischen jedoch durch unzählige Hochhäuser versperrt. Diese schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden und sind nicht nur tagsüber ein Hingucker.

Text und Bild: Derk Hoberg

Glas, Stahl und Beton prägen das Shanghai von heute. Immerhin sind es beeindruckende Hochhäuser, stehen hier mit dem im Sommer 2015 fertiggestellten Shanghai Tower (632 Meter) doch das zweithöchste Gebäude der Welt und mit dem Shanghai World Financial Center (492 Meter) auch noch das sechsthöchste. Besonders auffällig: In der Dämmerung beginnt Shanghai in den schillerndsten Farben zu leuchten und grell zu blinken. Unzählige LEDs an den Hochhäusern verwandeln die Nacht in Shanghai in eine futuristisch wirkende Version New Yorks. Überhaupt gilt das „Paris des Ostens“ heute als die westlichste unter Chinas Megacitys.

Shanghai

Auch in Shanghai hat das Kapital schon lange die Hauptrolle übernommen: Multinationale Konzerne, Autohäuser und westliche Burger- und Kaffeehausketten findet man an jeder Ecke – sie haben dem traditionellen Shanghai ein wenig das Flair geraubt. Im Zentrum gibt es das authentische Shanghai nur noch in einigen Seitengassen zu erleben. Dort findet man die traditionellen Lebensmittelläden und die kleinen Garküchen. Dort fahren auch die Mopedfahrer, die sich ihre Gepäckträger so voll packen, dass man sich nur wundern kann, wie viel Allerlei doch auf solch ein klappriges Zweirad passt.

Wie wichtig der chinesische Markt heute auch für deutsche Unternehmen ist, zeigt die verstärkte Präsenz, die beispielsweise die deutschen Automobilhersteller seit einiger Zeit hier zeigen. So veranstaltete Mercedes im April 2015 die World Sport Awards seiner Laureus-Stiftung hier und während der Sommerpause war der FC Bayern München im Rahmen der Audi Summer-Tour ebenfalls in Shanghai unterwegs. Ob die Kicker des Rekordmeisters angesichts ihrer zahlreichen PR-Termine allerdings ausreichend Zeit hatten, sich den Sehenswürdigkeiten Shanghais zu widmen, ist fraglich.

Der Oriental Pearl Tower
Der Oriental Pearl Tower

Sehenswürdigkeiten in Shanghai

Bei dem, was die Bayern-Spieler womöglich verpasst haben, ist allen voran die Uferpromenade „The Bund“ zu nennen. Der aufgehübschte Weg entlang des belebten Flusses Huangpu bietet einen imposanten Blick auf die Skyline des gegenüberliegenden Finanzviertels Pudong. Nicht nur die schiere Höhe der einzelnen Gebäude beeindruckt, sondern auch deren außergewöhnliche Architektur. Egal ob Oriental Pearl Tower oder aber der bereits angesprochene Shanghai Tower – sie überzeugen durch ihre originelle Gestaltung. Wenn man sich an der Skyline satt gesehen hat, empfiehlt sich ein Abstecher in die Nanjing Road, eine der großen Einkaufsstraßen Shanghais, die nicht weit entfernt vom Bund ihren Anfang nimmt. Hier gibt es die – vermeintlich – echten Produkte der Designer. Ganz sicher kann man aber auch hier nicht sein, schließlich bekommt man gefälschte Ware in Shanghai an jeder Ecke angeboten.

Shanghai_impressionen

Tradition und Moderne

Weitere Sehenswürdigkeiten, die hier in aller Kürze genannt werden sollen, sind der Yu Garden (typisch chinesischer Garten mit Teichen, Pavillons und viel Grün), die Französische Konzession (altes französisches Viertel in der Nähe der Altstadt) und der Jade Buddha-Tempel. Auch ein Ausflug zur Besucherplattform des „Flaschenöffners“, wie das Shanghai World Financial Center wegen seines eindeutig zweideutigen Aussehens genannt wird, lohnt sich. Auf dem „Skywalk“ in 474 Metern Höhe hat man einen atemberaubenden Ausblick auf den Fluss und die umliegenden Gebäude. Der Gruselfaktor dabei: Der Boden ist aus Glas.

Manch einer, allen voran ein gewisser Herr Stoiber, würde wohl auch den Transrapid, der den Flughafen mit der Stadt verbindet, für eine Attraktion halten. Immerhin ist es bis heute die weltweit einzige öffentliche Transrapid-Strecke und sei deshalb auch hier thematisiert. Erwähnenswerter sind da aus unserer Sicht dann aber doch das jährlich im Juni stattfindende Drachenbootfest oder die zahlreichen Museen, die mehr über die Geschichte der Stadt verraten. Besonders zu empfehlen ist dabei das Shanghai Museum, das eine umfangreiche Sammlung an traditioneller, chinesischer Kunst beherbergt.

Unterwegs in Shanghai: Taxi oder Metro

Bars und Restaurants findet man in Shanghai vor allem in der Hengshan Road oder im quirligen  Ausgehviertel Xintiandi. Um dorthin zu kommen, empfiehlt es sich, dem Taxifahrer das gewünschte Ziel auf der Karte zu zeigen. Das gilt auch für alle anderen Fahrten in Shanghai, denn die Anzahl der  englischsprechenden Taxifahrer geht hier gegen null. Deshalb sollte man grundsätzlich ein Papier mit dem Namen seines angestrebten Zieles und zur Sicherheit auch einen mit dem Namen seines Hotels in chinesischen Schriftzeichen mit sich führen. Generell gilt Shanghai heute als sichere Stadt, weshalb man auch getrost auf das öffentliche Metro-Netz zurückgreifen kann. Die Beschilderung in der Metro ist zumeist in Englisch untertitelt, weshalb man als Tourist gut zurechtkommt.

Kulinarisch kommen in der Hafenstadt Shanghai nicht nur die Fischliebhaber auf ihre Kosten. Durch die vielen Einwanderer haben alle Regionalküchen Chinas hier Einzug gehalten und eine Unzahl an Restaurants und kleiner Garküchen lockt mit diesen verschiedenen, traditionellen Küchenstilen. Aber auch die moderne und internationale Gourmetküche ist in Shanghai zu genießen. Der deutsche Spitzenkoch Stefan Stiller führt sein Restaurant „Stiller´s“ ebenso am Bund wie sein französischer Kollege Paul Pairet („Mr. & Mrs. Bund“).

Irgendwo in Shanghai – die offizielle Adresse kennen nur der Chauffeur und die Angestellten – führt Paul Pairet zudem das weltweit einzige Multivisions-Restaurant. Die zehn Gäste pro Abend werden am Bund abgeholt und in einem abgedunkelten Van zum „UltraViolet“ kutschiert, um dort ein hervorragendes Essen mit viel Bling Bling zu erleben. So, wie sich das in Shanghai gehört.

©Scott Wright of Limelight Studio
©Scott Wright of Limelight Studio

Zwischenstopp in Shanghai lohnt sich

Wenn sich also die Gelegenheit für einen Besuch in Shanghai ergibt, sollte man sie am Schopfe packen, um die aufstrebende Metropole kennenzulernen. Für einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Neuseeland oder Australien lohnt sich die Megacity allemal. An einem verlängerten Wochenende hat man dort jedoch genug gesehen, um ruhigen Gewissens weiterreisen zu können.

 

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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