Die andalusische Metropole bietet Sonne und Lebensfreude, leckere Tapas, eine riesige Altstadt. Im Stadtteil Triana ist der Flamenco zuhause.
Sevilla ist unvorstellbar reich an Zeugnissen aus der 3000-jährigen Stadtgeschichte. Zum weltweiten Wirtschaftszentrum wurde die Stadt ab dem 16. Jahrhundert: zum Hauptumschlagplatz des spanischen Übersee-Handels. Die Seefahrer Amerigo Vespucci und Ferdinand Magellan gingen hier an Bord. Nach der glücklichen Heimkehr wurden in Sevilla all die Schätze aus der Neuen Welt entladen: Gold, Perlen und Gewürze.
Mit diesem Reichtum wurde die prachtvolle Altstadt errichtet; mit der riesigen Kathedrale, dem Königspalast Alcázar und luxuriösen Villen.
Am anderen Ufer
Die einfachen Leute – Handwerker, Fischer, Töpfer – lebten auf der anderen Seite des Flusses Guadalquivir, im Stadtteil Triana. In den dortigen Spelunken tummelten sich Stierkämpfer und Künstler, Schmuggler und Zuhälter. Die Gitanos, die andalusischen „Zigeuner“ fanden sich hier ein, um als Musikanten Geld zu verdienen. Georges Bizets Opernfigur „Carmen“ ist in Triana zuhause.
Heute gilt Triana als eine Wiege des Flamenco und hat sich zum Touristenviertel gemausert. Viele Besucher übernachten lieber hier als in der lauten Altstadt. So lädt das Hotel Monte Triana zum Aufenthalt in einer ruhigen Seitenstraße ein. Frisch renoviert und blitzsauber ist es hier; die Zimmer hell gestaltet und schallgedämmt. Zum Frühstück gibt es viel frisches Obst sowie hochwertigen regionalen Schinken und Käse. Die Krönung ist die Dachterrasse mit Swimmingpool! Von hier aus genießt man einen Panorama-Blick über die Altstadt mit der monumentalen Kathedrale.
Die Lage des Hotels Monte Triana ist perfekt, um gleich hinter der Haustür durch die Gassen zu schlendern, all die Kirchen und Tapas-Lokale zu erkunden. Auch das Keramikmuseum, die Flusspromenaden und eine historische Markthalle sind zu Fuß erreichbar.
Direkt am Hotel führt ein Fahrradweg vorbei. Wir haben uns ganz in der Nähe bei dem freundlichen Mitarbeiter von „Spain Cycling Tours“ ein Fahrrad geliehen, das nachts in der Hotel-Tiefgarage parkte. In keiner anderen Stadt Spaniens lässt es sich so bequem radeln. Sevillas Radwege-Netz erstreckt sich über 160 Kilometer.
Nachtleben mit Flamenco
Abends ist natürlich der Flamenco ein Muss! Da gibt es zwei Optionen: In den Peñas, kleinen Bars, sitzt man unter Einheimischen. Hingegen wenden sich Tablaos, einstudierte Flamenco-Show, vornehmlich an Touristen. Hier gibt es vorab meist ein Dinner, das im Ticket inbegriffen ist.
Der Flamenco ist das Resultat einer kulturellen Verschmelzung über mehrere Jahrhunderte hinweg. Muslimische Lieder, jüdische Weisen, andalusische Begräbnisrituale haben ihre Spuren hinterlassen. Vor allem aber handelt es sich um die Musik der Gitanos, der andalusischen „Zigeuner“. Sie ließen sich im 15. Jahrhundert in Südspanien nieder, zogen von Dorf zu Dorf, musizierten auf Volksfesten. Von ihrer weiten Völkerwanderung brachten sie indische und arabische Klänge mit.
Der Flamenco lebt
Von der anhaltenden Anziehungskraft des Flamenco kann man sich in Triana in der „Fundación de flamenco“ überzeugen. Eine eigene Musikhochschule nur für den Flamenco! Das ist weltweit einzigartig. Vor drei Jahrzehnten wurde sie von der Amerikanerin Christina Heeren gegründet, einer Romanistin und Flamenco-Enthusiastin.
Die jungen Tänzerinnen, Sänger und Gitarristen, die aus aller Welt stammen, lernen und proben in Triana in einem prächtigen historischen Palais. Die Wände sind mit Keramikfliesen besetzt; zur Pause trifft man sich im schattigen Innenhof. Abends finden in dem mit nachtblauem Samt ausgekleideten Haus-Theaterchen Flamenco-Aufführungen statt.
„Der Flamenco endet nicht, zumindest nicht heute Nacht“, heißt es in einem bekannten Flamenco-Klassiker. Solange immer wieder junge Künstler in Triana das Metier erlernen wollen – solange wird der Flamenco nicht sterben!
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