Schläger-Revolution bei Head

Von Gerhard Fuhrmann
Bild ganz oben: Die Magnesiumbrücke beim MXG 3.

„Wir haben vor mehr als vier Jahren angefangen, die neue Schlägergeneration zu entwickeln“ sagt Otmar Barbian, Executive Vice President von Head Raquet Sport, „denn es gab eine sehr lange Zeit mehr keine technische Revolution auf dem Racket-Markt.“ 1998 war es Titanium, 2013 Graphene und 2016 Speed. Deshalb rief Head 2017 als das „Jahr des neuen Produkts“ aus und stellte sich vorher die Frage: „Was kann am Markt was auslösen?“. Die Antworten waren zum einen Stars (Djokovic), Kommunikation (neue Medien) und Technische Innovation (Spieler möchten besser werden).

Schläger-Revolution bei Head
MXG 3
Schläger-Revolution bei Head
MXG 5

Die Revolution, die 15 Mitarbeiter in 4,5 Jahren entwickelt haben, steht seit Mai 2017 bei 156 Händlern in den Regalen: MXG3 und MXG5 heißen die beiden Modelle mit einer neuartigen Technologie, die präzisionsinjiziertes Magnesium und Graphene kombiniert, um die perfekte Balance zwischen Power und Kontrolle zu bieten. Das Herzstück ist eine in einem Hochdruck-Einspritzverfahren speziell geformte Magnesiumbrücke.

Das neue Material ist extrem leicht (wird deshalb gerne im Autobau verwendet) und kann durch ein neues Verfahren präzis verarbeitet werden. Die Brücke ermöglicht längere, frei bewegliche Saiten, die zu einem viel größeren Sweetspot und letztlich mehr Power führen. Zugleich sorgt die geformte Brücke dafür, dass sich der bewährte Graphene-Rahmen unter Druck nicht verformt, wodurch der Spieler bei jedem Schlag die volle Kontrolle behält. „MXG heißt: Das richtige Material an der richtigen Stelle“ lobt Ralf Schwenger (Director Raquetsport) und sagt, dass einige Head-Spitzenspieler ebenfalls voll des Lobes sind. Sei es Andy Murray, Tomas Berdych oder Marin Cilic – sie haben bereits die beiden Modelle getestet und waren begeistert. Aber wer von den Stars den neuen Schläger bei der anstehenden Tour spielt, ist noch nicht bekannt.
Dazu Ralf Schwenger: „Diese Spieler sind extrem konservativ und sehen eine Umstellung während der Turniersaison als problematisch.“ Er freut sich aber sehr, „dass auf der Tour sehr viel über die neuen Schläger gesprochen wird.“ Und hat gleich einen Wermutstropfen für die Tennispielerinnen parat: „Einstweilen gibt es kein spezielles Damenmodell.“
Die müssen – wenn Interesse besteht – mit den MXG3 oder MXG5 vorliebnehmen. Der MXG3 hat eine Schlägergröße von 295 Quadratzentimeter und wiegt 295 Gramm. Nach Herstellermeinung ist dieses Modell für „Turnierspieler“ geeignet. Der MXG5 hat eine Schlägergröße von 280 Quadratzentimeter und wiegt 275 Gramm und soll „ambitionierten Vereinsspielern“ mehr Power bringen.
DTZ-Mitarbeiter Gerhard Fuhrmann konnte die Schläger (250 Euro) noch vor der Markteinführung etwa 30 Minuten in der TennisBase Oberhaching spielen. Als Mitglied einer Seniorenmannschaft, der kaum Topspin spielt, war ich von der Power der beiden Modelle begeistert (die ersten Bälle waren alle im Aus). Die Beschleunigung – trotz kurzer Ausholbewegung – ist hervorragend. Im Gegensatz zum MXG3 konnte ich beim 5er-Modell den Ball besser kontrollieren. Das höhere Kopfgewicht des MXG3 bereitete mir Schwierigkeiten, da ich mit dem Schläger meine Fehler nicht kompensieren konnte. Auch könnte ich mir vorstellen, dass ich mit dem MXG3 wegen seiner Größe und Gewicht nach längerer Spieldauer Armprobleme bekommen könnte.

Infos:
www.head.com

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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