ABGEFAHREN: Mayrhofen kommt dem Winter entgegen

Saisonstart ist Saisonstart, mag’s unten auch noch so Grünen. Denn das „urbane“ Zentrum im Zillertal lässt sich von Frau Holles Verspätung nicht unterkriegen. Davon künden am 19. Dezember einige weiße Streifen, die in der Landschaft die Verbindung zu verschneiten Hochgebirgsregionen signalisieren, des Weiteren Festlichkeiten zur Eröffnung einer der  außergewöhnlichsten Gondelbahnen oder auch das Sport-Event Rise & Fall, das diesmal in voller Pracht über die Bühne gehen durfte. Um Schlag 14 Uhr donnerte der stilechte Startböller, dann hetzten  60 Skibergläufer die 430 Höhenmeter auf dem weißen Band unter der Ahornbahn nach oben. Schon bald zierten die Schirme der Paragleiter die Landschaft, in ihrem Versuch ebenso rasant wie heil wieder unten anzukommen. Und um das Staffelholz an die Mountainbiker des Teams zu übergeben, ehe schließlich die Alpinskifahrer mit ihrem Riesenslalom den vergleichsweise stressärmsten Job zu absolvieren hatten. Mit knapp über 40 Minuten Gesamtzeit handelt es sich bei Rise & Fall fast um einen Sprintbewerb unter diesen immer beliebter werdenden Veranstaltungen. Mit Hubschrauber-Livebildern, Stars und reißerischem Auftritt arbeitet man erfolgreich daran, eine außergewöhnliche Stellung zu erreichen.

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ABGEFAHREN! Die Ski-Reporter von Reise-Stories.de unterwegs im Schnee. Jede Woche wieder! Um aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten von ……. gerade aus sieht.  Dieses Mal aus Mayrhofen in Tirol

Text:
Fred Fettner

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Doch wie erwähnt, das war – ebenso wie die umfassende Beschallung des Zillertalorts durch unterschiedliche Musikacts – nur ein Glockenton beim Einläuten des Winters. Kräftiger donnert da schon der Paukenschlag der neuen 3S-Penkenbahn. Deutlich gewachsen sind die hunderte Meter über der Bundesstraße schwebenden Kabinen. Denn nun rauschen Gondeln in denen 24 Menschen höchst bequem Platz finden nach oben. In Spitzenzeiten können zusätzlich noch 4 (nach oben) bzw. 8 Personen (hinunter) stehend befördert werden. Aufgrund der einmaligen Geschwindigkeit von 7,5 m/sek  erhöht sich die Transportkapazität auf bis zu 3.840 Personen pro Stunde. In weniger als acht Minuten wird man von 640 auf 1.790 Meter gehievt. Damit die Menschen in dieser kurzen Zeit nicht in die Verlegenheit kommen, miteinander sprechen zu müssen, sind die 33 Gondeln mit Wlan ausgestattet.

Nach menschlichem Ermessen sollten nun die morgendlichen Wartezeiten in Mayrhofen Geschichte sein. Ob das Vorhaben auch bei den Talfahrten gelingt, wird von den Menschen abhängen: Sollte sich herumsprechen, dass man nun nicht mehr zur Talfahrt anstehen muss, könnte das den Druck auf die Zeit ab 16 Uhr wieder erhöhen. Denn während die Ahornbahn eine schwarze Talabfahrt aufweist, sind auf Penken-Talseite Talabfahrten per Ski rar. Die Horbergabfahrt nach Hippach ist nur als Variante ausgezeichnet, die Abfahrt nach Finkenberg aus Sicherheitsgründen überhaupt nicht mehr beschildert. Immer bis ins Tal kommt man „offiziell“ nur über die Eggalm nach Tux-Lanersbach. Doch aktuell war das ohnehin kein Thema, man musste froh sein, dass es oben so hervorragend ging.

Die Auffahrt mit der mit allen Mätzchen ausgestatteten neuen Penkenbahn war bis zur Einfahrt in den „Gebirgsbahnhof“ (mit Bahnhofsuhr!) ein Erlebnis. Skitechnisch betrachtet ging dieses dort oben erst los. Denn zum allgemeinen Erstaunen präsentierten sich die Pisten zwischen 1800 und 2500 Metern in einem sensationellen Zustand. Natürlich waren vor Weihnachten noch nicht alle fertig. Etwa an der steilsten, „Harakiri“ benannt, wurde noch gearbeitet. Besonderen Spaß machte etwa die unter Einheimischen als Geheimtipp gehandelte Unterbergalm. Ganz geheim ist der Tipp natürlich nicht, nutzte doch knapp vor den Rennen in Courchevel das ÖSV-Damenteam die Strecke zum Training. Wie der Sieg von Eva Maria Brem zeigte, keine schlechte Vorbereitung.

Steiler ist die schwarze 12 von der Schneekarhütte weg unterm Lift hinunter.

Trotz des nur spärlich vorhandenen Naturschnees, war eine weiträumige Schaukelei möglich: Vom Penken mit der Kombibahn zur ebenfalls eben erst errichteten Lärchwaldhütte, von dort hinunter in den am dichtesten vernetzten Teil des Skigebiets. Dann auf der Sonnenseite hinauf zur Tappenalm und schräg hinüber zur 150er Tux. Es geht aber auch direkt von  Lärchwald über die Nr. 33 und mehreren Schrägfahrten. Die 150er Tux führt ihren Namen aufgrund ihrer Kapazität: 150 Menschen passen in die Pendelbahn. Selten sind so viele wirklich drinnen. Von dort oben kann man weiter zum Rastkogel schaukeln, der mit kleinen Schleppliften und großen Sesselbahnen reichlich bestückt ein Skiberg par excellence ist. Von dort ginge es noch weiter bis zur Eggalm, der Hintertuxer Gletscher ist aber nur mit dem Bus zu erreichen. Die Pisten an sich waren breite, gehobelte Carverpisten unterschiedlichen Gefälles. Die kantigen Extras, Varianten und Rinnen, bleiben vorerst dem Hochwinter vorbehalten. Und der wird kommen, es ist nur eine Frage der Zeit.

Hard Facts (entnommen dem Ski Guide Austria 2016, Verlag medianet):
ZILLERTAL gesamt mit MAYRHOFEN, HINTERTUX, ZILLERTAL ARENA MIT GERLOS, HOCHZILLERTAL

Pisten von 550 bis 3.250 Meter Seehöhe

Gesamt 506 Pistenkilometer / blau 170,1 km / rot 252,6 km / schwarz 39,2 km, Skirouten 39,56 km, Park 4,78 km
Gesamtzahl 181 Lifte mit 305.450 Personen Stundenkapazität

Tageskarte Mayrhofen (HS/Erw/J/Kd) Euro 50,- / 40,- / 22,50

6-Tage-Pass (HS/Erw/J/Kd) Euro 237,- / 189,50 / 106,50 (Zillertaler SuperSkipass)

Mayrhofen Bergbahnen
Tel +43 5285 62277
www.mayrhofner-bergbahnen.com

Zillertal Tourismus, Tel.: +43 (0)52 88 / 87 187

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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