Chalets, Lodges, Almhäuser – viele dieser architektonischen und im Trend liegenden Wohnmöglichkeiten findet man mittlerweile in allen Regionen. So war ich gespannt auf das „Talgut“, das ich bei einer Rundtour durchs Allgäu mit meinem Mann inspizieren wollte. Noch nicht offiziell eröffnet, aber trotzdem schon laufend gebucht (ja so etwas spricht sich schnell herum) kamen wir am Nachmittag an. Insgesamt gibt es nur fünf Einheiten, allerdings sollten diese sehr großzügig und teils für mehrere Personen konzipiert sein.
Wer die Anfahrt zum Haus nimmt, sieht bereits den riesigen Gartenbereich und die dahinter liegenden Wiesen und Felder bzw. Bahnen des Sonnenalp-Golfplatzes. Ruhe und Idylle rund ums Haus. Herzlicher Empfang in einer kleinen Rezeption, bevor uns Sabine Horlacher in unsere Lodge führt.
Erst einmal zu den Fakten: Im Erdgeschoß befindet sich die 95-qm-Gartenlodge für zwei Personen. Hier genießt man eine Westterrasse mit eingezäuntem Gartenbereich. Nebenan befindet sich die Blue-Lodge mit 190 qm (bis 6 Personen) und einer eigenen Sauna. Diese Einheit lässt sich auch mit der Garten-Lodge verbinden, für Freunde oder Groß-Familien. Die Familien-Lodge erstreckt sich mit ihren 160 qm über OG und DG, auch wieder mit Süd-Ost- und West-Balkon. Keine Wünsche lässt auch die Premium-Lodge offen mit einem Kamin, der Sauna, und einem Jacuzzi. Für 4 Personen mit 150 qm, die sich vom EG ins OG erstrecken.
Unterm Dach die Esprit-Lodge – ein offen gestalteter Dachtraum der seinesgleichen sucht – mit 78 qm ausgiebig Platz für zwei Personen. Sie verfügt über eine eigene Sauna und einen Freisitz nach Süd-Ost und West mit Liegestühlen. Im Sommer ist das hier oben die perfekte Oase. Nach der Sauna, eingewickelt im Handtuch, auf der Loggia relaxen. Jetzt war es unser „Heim“ für den Kurztrip.
Bevor die anderen Gäste anreisen wollte ich noch schnell meine Neugierde stillen und spitzte in die anderen Lodges rein. Nur die Garten-Lodge war bereits bewohnt. Sabine Horlacher hat nicht nur ein Händchen für guten Geschmack. Jede Lodge hat ihren individuellen Charakter. Viele kleine liebevollen Details, Accessoires und Möbel, die sie bereits im Laufe der Jahre angesammelt hatte und neue, die nach ihren Entwürfen gefertigt wurden. Lässt man den Blick in den Räumen schweifen bleibt er laufend an schicken und gemütlichen Möbelstücken, kleinen Hinguckern, hübschen Accessoires und technischen Raffinessen hängen.
Bei einer Tasse Kaffee und leckerem selbstgebackenen Kuchen erzählte sie mir die Kurzform ihres aufregenden Lebens. Aufgewachsen im Allgäu hatte sie schon als Kind von ihren Eltern den Umgang mit Gästen im eigenen Betrieb mitbekommen. Sie selbst hat schon das ein oder andere Haus aus- und umgebaut. Vom Berghof in Oberstdorf, zog sie beruflich bedingt nach Frankfurt. Die Sehnsucht nach Natur und Berge holte sie aber wieder zurück. Als sie vom Verkauf des alten Gutshofes hörte griff sie sofort zu. Dieser war seit langem verwaist, zeigte aber noch seine Schönheit. Frau Horlacher sah sofort das Potential, plante und setzte ihre Ideen sofort um. Praktisch, wenn man alle Handwerker in der Umgebung kennt, denn der Umbau des riesigen Projektes dauerte nur sechs Monate. Hand in Hand wurden die einzelnen Gewerke ausgeführt, gefliest, gemauert, gezimmert. Herausgekommen ist ein wahres Prachtstück.
Individualität und Herzlichkeit gepaart mit Liebe zum Detail und Fürsorge – das erwartet nun die Gäste im „Talgut“, in den luxuriösen fünf Lodges von Sabine Horlacher.
Im Garten, mitten in dieser Bilderbuchidylle, finden die Gäste kleine Oasen für Ruhepausen. Im Sommer sicher der ideale Ort um im Liegestuhl ein Buch zu lesen, ein Sonnenbad unterm Apfelbaum zu genießen. Bei uns lag frischer Schnee, also leider kein Sonnenbad, dafür Winter-Wonderland. Im Winter ist es perfekt für Langläufer, denn direkt hinterm Zaun kann man in die Langlaufloipe einsteigen. Das einzige, was ich spontan im Garten vermisste war ein Schwimmteich. Aber auch der wird bis zum Sommer fertig sein, wenn alles fertig ist und die offizielle Eröffnung sattfindet.
Das Frühstück gibt es als Brötchenservice für Selbstversorger, Frühstückskörberl vor die Haustüre oder es wird in den Lodges auf dem Esstisch gedeckt. Wenn Wohn- und Schlafraum nicht abgetrennt sind – wie in unserer Esprit-Lodge – drapiert Sabine vor der Tür in hübschen Weidegestellen und Etageren das Firstclass-Frühstück, das keinen Wunsch offenlässt. So fanden wir feine Leckereien in Gläsern vor der Türe, wie Müsli, Allgäuer Joghurt und Obstsalat, auf Holzbrettchen leckeren regionalen Käse, Wurst und Lachs, Säfte und frische Milch in Flaschen. Frische Brötchen, Vollkornbrot und Croissants. Üppige Portionen, die noch für den kleinen Hunger nach der Radltour oder einem Ausflug für eine Brotzeit ausreichen. Für uns war es kein Frühstück, sondern ein ausgiebiger Brunch, den wir in vollen Zügen auskosteten.
Und wer nicht kochen und sein Domizil nicht verlassen möchte, der bestellt bei der Hausherrin leckere Mahlzeiten, die sie im Weckglas serviert – einfach in der Lodge wärmen. Sollte man spät anreisen, wie wir, keine Sorge – die Hausherrin lässt niemand verhungern. Mein Mann und ich bestellten nur etwas Käse und Schinken mit etwas Brot und einer Flasche Wein, da wir unsere Lodge und einen Saunagang genießen und keinesfalls mehr dieses Traumnest verlassen wollten. Was wir dann bekamen war ein traumhafter Tischlein-deck-Dich-Überraschungs-Tisch mit der passenden Sorte Wein dazu. Sabine Horlacher liebt es einfach ihre Gäste glücklich zu machen. Für Gäste, die länger verweilen und sich selbst ihr Essen zubereiten wollen stehen in jeder Lodge schicke, professionelle Küchen parat – mit allem was man benötigt.
Sabine Horlacher könnte viele ihrer Sammlerstücke vor Ort gleich verkaufen. So wie ich mich sofort in einen Esstisch verliebte. Aber kein Problem, ich habe Fotos gemacht und lass ihn mir vielleicht nachbauen. Eine alte Holzplatte in der mittig eine Blechregenrinne platziert wurde. Entweder für Gewürze, Blumen oder sonstige Deko – ein praktisches und so attraktives Möbelstück. Ponchos mit Fellbommeln ließ Sabine einfach umarbeiten, sie zieren jetzt als Vorhänge ein Bad.
Die Muscheldusche in unserer Esprit-Lodge und die Wand in der Familien-Lodge wurden mit einer Heutapete mit kleinen getrockneten Margeriten bezogen. Nicht versäumen mal daran zu schnuppern! Hier ein großer alter Holztisch, umgeben von „Shabby Chic“-Stühlen und großen Polstersesseln mit hellblauen Samtbezügen, dort alte Truhen umfunktioniert mit Fellen zur bequemen Sitzbank. Hübsche Schrankkoffer in unserer Lodge, die sich geöffnet auch als Raumteiler zur Schau stellen. Stehlampen mit Blechschirm oder ein marokkanischer Couchtisch vertragen sich wunderbar mit Landhausmöbeln. Moderne Bäder und Küchen erscheinen ebenfalls in schnörkellosem Landhaus-Ambiente.
Die Liste der Hingucker ist lang, aber am Besten ist, sie schauen selbst einmal vorbei. Jeder findet hier seinen Favoriten und wird genauso begeistert sein wie wir.
Sabine Horlacher stattete alle Räume mit komfortablen Boxspringbetten aus. Sie hat eben das Händchen dafür, Neu und Alt zu vereinen, ohne dass man auf Luxus und Komfort verzichten muss – ganz im Gegenteil.
Gott sei Dank hat diese Frau Ihr früheres Berufsleben an den „Nagel gehängt“. Jetzt lässt sie ihre Ideen sprudeln, setzt sie in die Tat um und ist trotz der täglichen Arbeit glücklich. Tochter Antonia hilft, wann immer sie Zeit hat. Erst kommt noch das Studium, aber wer weiß, wann sie die Liebe ihrer Mutter danach teilt. Denn ihr merkt man schon jetzt die gleiche Aufmerksamkeit und Liebe an, die Gäste glücklich zu sehen. Liebevoll und fröhlich springt sie im Hause herum, erfüllt den Gästen wie ihre Mutter jeden Wunsch.
Tipp: Buchen Sie mehrere Tage, dann fällt es Ihnen leichter, ihre Lodge zu verlassen und die Umgebung zu erkunden. Denn rund um Frau Horlachers Hideaway gibt es eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten im Sommer und im Winter – hier kommen Sportler nicht zu kurz. Ob Mountainbiken, Golfen, Wandern oder im Winter vom Langlauf bis zum Alpinskilauf – – hier wird es keinem langweilig. Oder Sie besuchen eine der Sennereien um noch leckeren Käse mit nach Hause mitzunehmen. Sabine Horlacher hat genügend Tipps parat!
Fotos: Günter Standl, Annemie Grafe
www.talgut.de
Das Talgut – Familie Horlacher
Sigiswang 9
87527 Ofterschwang – Telefon: 0049 (0)8321-7861314
E-Mail: info@talgut.de
www.go-ofterschwang.de
https://www.golfsonnenalp-oberallgaeu.de/
https://www.hoernerdoerfer.de/