Nicht nur für viele fußballbegeisterte Menschen ist Katar (Qatar) mit Sicherheit ein Begriff. Im Moment beherrscht Katar sogar diverse Medien. Ob es um den Ausstieg aus der OPEC ging oder um das neue Museum, welches im März eröffnet wird oder eben um die WM 2022. Katar scheint die Medien und Journalisten zu faszinieren.
Auch mich hat Katar in den Bann gezogen. Als ich erzählte, ich würde nach Katar fliegen, habe ich oft die Frage gestellt bekommen. Wo liegt eigentlich Katar? Viele meiner Bekannten mussten das doch erstmal googlen. Eigentlich verwunderlich, wenn man überlegt, dass das Land doch recht häufig in den Schlagzeilen ist.
Katar ist eine Halbinsel und liegt am Persischen Golf. Im Süden grenzt es an Saudi Arabien. Das Sozialsystem ist sehr fortschrittlich. Menschen mit weniger Geld erhalten feste monatliche Unterstützung. Die medizinische Versorgung ist kostenlos, genauso wie die Schulbildung an den staatlichen Schulen kostenlos.
Die Hauptstadt von Katar heißt Doha. Es gibt diverse Airlines, die Doha anfliegen. Von Berlin kann man sogar direkt mit Qatar Airways nach Doha fliegen.
2022 wird die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar stattfinden. Zurzeit werden Stadien rund um Doha gebaut. Auch eine Bahn wird im gleichen Zuge gebaut. So werden die Stadien mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden. Als ich vor Ort war, konnte ich sehen wie schnell sich kleine Städte bilden. An einem Bauprojekt wird in Schichten Tag und Nacht gearbeitet.
Katar hat ca. 2.640 Einwohner. 2011 hat die Qatar Sports Investments (QSI) den Verein PSG – Paris Saint-Germain übernommen. Seitdem ist der PSG zu einem der wichtigsten und erfolgreichsten Clubs der Welt geworden. Viele kennen vor allem die bekanntesten (und teuersten Spieler) wie z.B. den Brasilianer Neymar Jr. oder Kalian Mbappé. Auch Gianluigi Buffon kam 2018 dazu und spielt jetzt bis voraussichtlich Mitte 2019 beim Verein PSG.
Kultur
Katar besitzt viele, außergewöhnliche Museen und Kulturstätten.
Museum für islamische Kunst
Das Museum für islamische Kunst thront am Ende der atemberaubenden Corniche und fasziniert alleine schon von Außen wegen seiner außergewöhnlichen Architektur. Der Architekt ist der Pritzker-Preisträger Ieoh Ming Pei. Er wurde inspiriert durch seine Reisen durch Syrien, Tunesien und Ägypten. Das Gebäude ist eine Art Pyramide mit Kanten.
Die imposante, freistehende Treppe im Inneren erwartet einen direkt. Sie führt bis ganz nach oben des Gebäudes. Das bodentiefe Fenster mit direktem Blick auf die Skyline von Doha, gesäumt von kleinen Sofas mit Tischen, befindet sich direkt am anderen Ende des Eingangs. Das Licht des Fensters bricht sich im Inneren und hüllt den Innenraum in schöne Farben.
In der letzten Etage des Museums for islamic arts befindet sich das erste Restaurant von Alain Ducasse im Nahen Osten. Das „Idam“. Es bedeutet „Großzügigkeit“, und jedes Gericht vereint lokale Gewürze und Zutaten. Die Objekte der Innenarchitektur stammen vom bekannten Philippe Starck. Ein atemberaubender Blick auf die Skyline von Doha ist sozusagen noch der Bonus des Restaurants.
Zu sehen gibt es im Inneren des Museums für Islamische Kunst Artefakte der muslimischen Dynastien in Europa, Afrika, Asien und dem Naher Osten. Es bietet sozusagen Unterkunft für die größte Sammlung islamischer Kunst der Welt.
Katara
Katara Cultural Village ist ein multidimensionales Kulturprojekt. Der Sinn des Cultural Village ist das Zusammenkommen verschiedener Kulturen zu diversen Events. Es geht darum, die Menschen an einem Ort zusammenzubringen und mit Kunst und Kultur zu beeindrucken. Nicht nur, denn abgesehen vom zusammenbringen soll es auch die Diversität und das Verständnis fördern.
Es gibt Amphietheater, Konzertsäle, Ausstellungsgalerien, Workshops und kontinuierlich Festivals.
Das Village liegt direkt am Wasser und bietet viel Platz für Kinder und Familien sich zu entfalten, Fußball zu spielen oder mit dem Roller zu fahren.
Die Idee hinter Katara: Einen Ort kreieren, indem sich Kunst und Kultur verbindet. Von Theater zu Literatur, Musik oder Festivals. Ein Ort wo sich jeder wohlfühlen und vor allem das Verständnis und der Frieden stärken soll.
Katara ist fast ein kleines, eigenes Dorf. Es ist der perfekte Ort sowohl bei Tag, als auch bei Abend. Es gibt diverse Restaurants, Bars und Cafes um einen ganzen Tag vor Ort zu verbringen. Die Autos dürfen nicht durch die Straßen fahren, was das Spazierengehen erleichtert (gerade mit kleinen Kindern). Noch in diesem Jahr soll ein Einkaufszentrum entstehen. Damit wird das ganze Entertainment nochmals abgerundet. Auf der Website findet man auch alle Events. Unbedingt vorher informieren, damit man nichts verpasst.
SOUQ
Wenn man über Kultur in Katar spricht, darf man den Souq nicht verpassen. Der bunte Trubel, die vielen Farben und die außergewöhnlichen Gerüche lassen das Herz schneller schlagen. Der Souq Waqif ist wirklich ein spannender Ort. Hier findet man diverse Gewürze aus der typischen Katar-Küche, leckere, getrocknete Feigen, Teppiche, Kleidung, Getränke und noch viel mehr. Wer kleine Mitbringsel sucht, ist hier definitiv richtig. Egal ob Essen oder Accessoires.
Wer Hunger und Durst hat, wird hier fündig. Es gibt viele Lokale, Restaurants und Bars. Man sieht hier das Leben pulsieren, denn die Lokale sind rund um die Uhr voll von Menschen. Unbedingt eins der einheimischen Restaurants testen. Es gibt hier verschiedene arabische und indische Einflüsse.
Doch der Souq Waqif ist weitaus mehr als ein normaler Markt. Wer sich für Falken interessiert, wird die Geschäfte lieben, die dort Falken ausstellen und verkaufen. Der Souq Waqif zählt zu den bekanntesten Märkten um hochwertige Falken zu kaufen. Die Preise gehen von vierstellig bis 6 stellig. Es ist wirklich interessant anzusehen und sich mit dem Verkäufer auszutauschen.
Lifestyle
Wenn man tagsüber durch die Straßen läuft oder in den Restaurants sitzt, dann sieht man viele Menschen mit traditioneller Kleidung. Die Männer tragen einen „Thawb“. Meist ein weißes Gewand aus Baumwolle mit einem passenden Tuch als Kopfbedeckung, dem Kofia, ein Art Mütze, bedeckt von einem Tuch, dem Ghutra. Gehalten wird das Ganze mit einer Kordel. Man sagte mir, dass es sehr leicht sei es so zu positionieren.
Die Frauen tragen meistens eine Art Übergewand, die „Abaya“. Darunter blitzen oft die schicken Gucci Schuhe und die aktuellen Modelle der Chanel oder Dior Taschen.
Fashion Week in Katar
Wenn man sich die Katarischen Damen und Herren ansieht, dann sehen die Gewänder auf den ersten Blick recht unspektakulär aus. Wenn man jedoch genauer hinsieht, dann kann man die Unterschiede schon erkennen. Das haben viele einheimische Designer erkannt und daraus ein Geschäft gemacht.
Eine ganze Modenschau nur mit verschiedenen Modellen der „Abaya“. Swarovski Steine, die in den Stoff per Hand eingearbeitet werden. Hochwertige Materialien und fließende Stoffe.
Doch auf der Fashion Week sieht man weitaus mehr. Hier verrät eine Make-up Artist in einem Workshop genau, wie man die Wangen betont und die Augen größer erscheinen lässt. Wenn man sich umguckt, dann stellt man schnell fest, dass die Katarischen Damen sehr gepflegt sind, von der Maniküre zu den perfekt geschwungenen Augenbrauen.
Es finden viele Workshops und diverse Modenschauen statt. Nicht nur für Einheimische ein Highlight.
Bars und Alkohol
Alkohol ist erlaubt. Allerdings wird Alkohol nur in Hotelbars ausgeschenkt. Möchte man privat Alkohol kaufen, steht man vor einem Problem. Denn nur wer eine Berechtigungskarte hat, darf Alkohol in einem Geschäft kaufen. Zudem ist seit dem 01. Januar 2019 noch eine Steuer hinzugekommen, die sogenannte „Sündensteuer“. Das macht Energy Drinks und Alkohol um 100% teurer (also doppelt so teuer) und zuckerhaltige Getränke um 50%. Eine Flasche Bombay Sapphire Gin kostet z.B. 79 Euro.
Wer in seinem oder auch in einem anderen Hotel einen Drink zu sich nehmen möchte, darf auf keinen Fall seinen Reisepass vergessen. Vorne am Empfang muss der Pass eingegeben werden. Das ist Pflicht und man wird gnadenlos weggeschickt, wenn man diesen nicht vorweisen kann.
Erst einmal drin dann wird man überrascht sein, dass man hier keinen Menschen in einem traditionellen Gewand sehen wird. Das ist nämlich verboten. Der Eintritt in den Hotelbars ist nur in Straßenkleidung möglich. Die Frauen tragen kurze Röcke und die Männer in stylischen Anzügen oder Jeans und Slipper.
Tipp:
Die Rooftop Bar im St. Regis Hotel
Wer in einem bequemen Lounge Sessel in der 4. Etage des St. Regis Hotels sitzt und zu den Klängen des DJs wippt, wird sich fühlen, als wäre er in einer absoluten Lifestyle Metropole. Der Blick auf das Meer ist großartig. Die Location luxuriös und stylisch. Die Cocktails sind lecker und das Publikum ist wirklich sehr trendy. Wer möchte, kann hier auch eine hochwertige Zigarre rauchen oder ein bisschen von den leckeren Snacks kosten. Die Bar ist von mittwochs bis samstags geöffnet. Der beste Tag zum Ausgehen ist der Donnerstag.