Von Markus Tischler (Text/Fotos)– Man kann das durchaus ein Luxusproblem nennen: Die Suche nach dem nächsten Urlaubsziel. Aber: Selbst jede noch so kleine oder kurze Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Ein Freitag im tristen Hamburger Februar. Das Wetter? Zum Wegfahren. Nicht kalt, nicht warm, nicht mild. Der Himmel ein einziges Grau. Gedanken kreisen, wo würde ich jetzt gerne sein? Wohin würde ich reisen wollen, welche Länder besuchen, welche Landschaften, Städte und Kulturen sehen, spüren und erleben? Träume brauchen Platz. So viel Platz, wie man ihnen gibt.
Ich bin in den vergangenen Jahren einige Male in den USA gewesen, ich war in Norwegen unterwegs und in Schottland und auf Nova Scotia, also Kanada. Und in Deutschland. Alles per Fahrrad. Geht natürlich auch anders: Strand, Palmen, Wasser, Pauschal-Trip, Kreuzfahrt, Wandertour, Camping am See oder Entspannung im Fünf-Sterne-Hotel. Urlaub ist das, was man daraus macht. Ich muss unterwegs sein, oft ist der Weg mein Ziel und Sehenswürdigkeiten geben die Richtung vor. Ich lasse mich gerne von Bildern beeindruckender Landschaften inspirieren und verleiten.
Keine Frage: Erholung ist bei meinen Radtouren nicht immer angesagt, jedenfalls nicht für den Körper. Meistens aber für meinen Kopf. Draußen auf der Straße reduziert sich alles oft nur auf den Moment, auf die nächste Kurve, den nächsten Anstieg, den nächsten Aussichtspunkt und, gehört halt auch dazu, die nächste Pause. Beine ausstrecken, Kaffee in der Hand, relaxen. Menschen kennenlernen, wenn auch nur oberflächlich. Sind Sie auf einer ihrer Auto-Touren schon einmal von einem Wildfremden gefragt worden, welchen Namen Ihr Auto hat? Ich schon, allerdings ging es um mein Fahrrad. Ich hatte mir deswegen, obwohl mein Rad da bereits 13 Jahre alt war, noch nie Gedanken gemacht.
Eines aber weiß ich sicher. Nicht alle Wege führen nach Rom, aber meiner führt wenigstens einmal im Jahr in die Weitewelt. Die ist ein Dorf, wirklich. Liegt in Schleswig-Holstein, gar nicht weit weg von Berlin. Womit jetzt nicht unsere Hauptstadt gemeint ist. Andere Ziele sind ein gutes Stück entfernt. Einfach nur den Wegweisern folgen. Oder den eigenen Träumen. Die sind schließlich frei.
Ps. Ich habe mein Fahrrad damals kurzerhand Scout genannt.