
Die Skisafari Roda dles Saûs am 15. März widmet sich ganz der traditionellen ladinischen Küche. An diesem Tag können die Teilnehmer viel über die Küche und Kultur erfahren und schmecken, wie sich die Bergbauern seit Generationen auf natürliche Weise ernähren.
Wenn ich bei diesem trüben Anfang-März-Wetter in meiner Redaktionsklause in die Tasten hacke und einen Moment der Freude und des Erinnerns an die letzte Woche suche, dann gehe ich auf die Webcam meines Freunde Moritz Craffonara. Dann sehe ich den Skibetrieb in der Sonne Südtirols. Ich erinnere mich an die Freude in den Augen des alten Kämpen, ohne den Alta Badia nicht wäre, was es heute ist. Er freute sich, mich zu sehen, einen Journalisten, den er seit Jahren kennt. “Heute hat mein Sohn das Geschäft auf dem Berg im Club Moritzino schon übernommen. Meine Haare werden länger, dafür weniger. Ich laufe durch Gasträume und unseren Außenbereich wie ein Relikt der alten Zeit.” Es war eine gut Zeit, Moritz, und sie ist nicht vorbei.
Ist auch vieles anders, begrüßt wird wie jedes Jahr der März als Hochsaison mit blauem Himmel und herrlichem Schnee. Natürlich geht es heute nicht ohne auffallende Events. Am 15. März beginnt die kulinarische Woche, Roda dles Saûs, eine Safari mit Skiern, bei der traditionelle Gerichte der ladinischen Küche entdeckt werden. Am Sonntag, den 29. März folgt schließlich die Wein Skisafari. Dieses Event findet bereits zum fünften Mal statt und Teilnehmer können in Skihütten die besten Weine Südtirols verkosten.

“Kulinarisches Genießer-Mekka der Alpen”
Alta Badia, das Herz der Südtiroler Dolomiten, ist in den letzten Jahren konsequent den Weg gegangen, sich ein sportliches und kulinarisches Profil zuzulegen, zu einem alpinen “Mekka für Genießer” zu werden. Die Kombination aus perfekt gepflegten Pisten und der majestätischen Kulisse der Dolomiten, seit einigen Jahren UNESCO-Welterbe, schafft dafür den idealen Rahmen. “Skifahren mit Genuss”, sciare con gusto, heißt die Initiative mit vielen Attraktionen, bei der sich Skitourismus und Gastronomie vereinen.
Die Roda dles Saûs startet um 11.00 Uhr im Bereich der Skitour Heiligkreuz. Dann geht es auf der Piste von Hütte zu Hütte, in wird immer ein ladinisches Gericht zubereitet, und zwar nach den Rezepten der Großmütter. Die Spezialitäten gibt es zusammen mit den ausgesuchten Südtiroler Weinen in den Hütten L’Tamá, Lèe, La Munt, Nagler, Paraciora, Florian und im Restaurant Oies. Das Ticket zum Preis von 45,00€ kann man in den jeweiligen Hütten erwerben. Im warmen Licht der Frühjahrssonne genießt der Gast neben den Speisen das einzigartige Panorama mit Bergwäldern und Bauernhöfen, Sehenswürdigkeiten wie die Pfarrkirche von Badia und das Geburtshaus des Heiligen Freinademetz oder die “Viles”, die Jahrhunderte alten Bergbauernhöfen Fussé, Coz und Pransarores. Bis mit der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz zu Füßen des gleichnamigen Berggipfels das Ziel der Roda dles Saûs erreicht wird.

Die Menschen im Ladinischen machen den Unterschied – wie Moritz Craffonara
Diese Tour muss kein Selbstzweck sein, sondern kann dazu führen – sollte das auch vielleicht – sich mit der Kultur der Menschen der Hochabtei, Alta Badia, näher zu beschäftigen. Dafür hat die Gemeinde Abtei einen Kulturweg eingerichtet, der tiefer in diese zauberhafte ladinische Welt führt, die durch deutsche und italienische Einflüsse eine an Toleranz und Respekt ausgerichtete Prägung erfahren hat. Und es muss kein Schlechtwettertag sein, um dem Ladinischen Museum im Schloss Thurn einen Besuch abzustatten.
Aber natürlich, für Moritz Craffonara steht die Dé dl Vin, die Weinsafari am Sonntag, den 29. März 2015, im Vordergrund. Denn bei der Weinverkostung auf 2000 m Höhe ist sein Club Moritzino neben den Hütten Piz Arlara, Bioch und I Tablà dabei. Die Tickets für die Weinverkostung können zum Preis von 30 Euro direkt in den Hütten erworben werden. Dann wird gefeiert, während andere Skigebiete sich schon graue oder gleich schwarze Kappen umgehängt haben, wie Bettelmönche, und die dürren Streifen künstlichen Schnees bei Einheimischen und Gästen keine Stimmung mehr aufkommen lassen.

Das Skifahren bleibt die Hauptsache
Hier in Alta Badia bleibt das Skifahren die Hauptsache: 130 km Pisten, erschlossen von mehr als 52 Liftanlagen, die eine direkte Skiverbindung zu mehr als 500 km Pisten im Sellagebiet und innerhalb des Skipassverbundes Dolomiti Superski erlauben, sprechen für sich. Dabei hat die schwarze FIS-Slalom-Abfahrt, genannt Gran Risa, herab nach La Villa, internationale Bedeutung. Und der März ist hier wirklich die Hochsaison, denn statistisch gesehen ist es der Monat mit dem meisten Schneefall und mit der meisten Sonne im Winter, wenn man den April schon dem Frühling zurechnet.
Das größte Fest startet aber für Moritz Craffonara dann im Dezember. Da feiert er das 50-jährige Bestehen des Moritzino. Kaum zu glauben, dass die Zeit schon so lange her ist, als er eigentlich in Hannover Jura studieren wollte, dann aber erkannte, welches Potential dieses Alta Badia hat, wenn es nicht den Weg des Massentourismus mit Self-Service-Abfütterungsstationen geht, sondern sich um Menschen kümmert, die Spaß am Leben haben. Nicht immer ist das leicht. Der niedrige Benzinpreis treibt Busse aus fernen Städten ins Land, die vor dem erstarkten Schweizer Franken fliehenden Touristen kommen hinzu. Aber darauf müssten die Jungen reagieren, meint Moritz, “nicht wir”.
Informationen:
Alta Badia Tourismusverband
Str. Col Alt 36 I – 39033 Corvara
Tel +39 0471/836176
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