Ein Kultstück kehrt zurück! Das Klepperboot erlebt eine Renaissance mit dem Multitalent Klepper Backyak. Zwei Rucksäcke ergeben fünf Sportgeräte: Zweier-Kajak, Fun-Boot, Schwimmfloß, Katamaran und für den Winter sogar einen Schlitten. In wenigen Minuten aufgebaut, ohne Werkzeug, kippstabil und super leicht, dank Carbon. Der »Neue« hat gute Aussichten zum Kultstück der Freizeitgeneration zu werden. Im herrlich skurrilen Klepper Museum hat er bisher noch nicht seinen Platz gefunden.
Dort werden Faltboote von den Anfängen bis heute präsentiert: Zeitungsausschnitte, alte Werbeplakate, Zeltausstattung, der Faltcaravan »Piroschka« sowie der wasserdichte Klepper-Mantel mit Rillo-Lüftung. Die komplette Klepperwelt, wie im Werbeslogan angepriesen: »Fahre fröhlich in die Welt – mit Klepper-Mantel, -Boot und -Zelt!«
Alles begann mit dem »gspinnerten Schneider« Johann Klepper (1868-1949), ein begeisterter Sportler und Tüftler. Nach seinen Wanderjahren übernahm er 1899 das väterliche Geschäft für Bergsportartikel in Rosenheim und erwarb die Lizenz für die Faltbootidee. Einige Verbesserungen am Prototyp und der Geschäftsinstinkt Kleppers machte das Faltboot zur Erfolgsstory. Für Generationen wurde das Klepper-Boot zum Inbegriff der ersten Outdoor-Bewegung. Unschlagbar in Haltbarkeit und dem genial einfachen Steck- und Schnappsystem. Mit dem nahezu unsinkbaren Faltboot wurde sogar 1956 der Atlantik überquert.
Zeitweilig waren die Klepper-Werke der größte Arbeitgeber der Region. Mehr als 2.500 Mitarbeiter produzierten bis zu 90 Boote am Tag. Und der in reiner Handarbeit genähte und geklebte Mantel wurde sogar sieben Millionen mal verkauft. Dieser Boom endete mit Goretex & Co und der Entwicklung von Plastik- und Surfbooten. Die Besitzer der Firma wechselten, bis in den siebziger Jahren die Produktion sogar eingestellt wurde.
Heute verlassen wieder jährlich bis zu 1.000 Boote das Werk, wie eh und je in reiner Handarbeit gefertigt. Paddeln in der Natur liegt derzeit im Trend und so ist das Faltkajak zum Mitnehmen wieder in. Als Einsitzer, Mehrsitzer, besegelt oder mit Solarantrieb. Gut 15 Prozent des Umsatzes wird allerdings dank der Spezialeinheiten von NATO und US-Navy erzielt. Diese schätzen die Faltboote: vom Radar nicht erfassbar, leicht zu transportieren, schnell aufzubauen, dank Blindenschriftzeichen sogar in der Nacht.
Übrigens: 100 Jahre nach der Jungfernfahrt wird das Gerüst des Klassikers »Aerius« auch aus Karbon statt aus Holz angeboten. Ein klein wenig Hightech darf’s schon sein für dieses Meisterwerk der Faltkunst!
Einer von 101 Lieblingsplätze & Tipps aus dem Reiseführer »Reiselust & More Chiemgau«
Klepper Museum
83026 Rosenheim
Klepperstraße 18
- Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 13 – 18 Uhr
Samstag 10 – 14 Uhr - Eintritt: Kinder 1 €, Erwachsene 2 €
- Parken: auf dem Gelände möglich
Rent a Klepper
Wollen Sie das Bayerische Meer auf eigene Faust mit einem Klepper-Faltboot erkunden? In den Sommermonaten bietet die Firma Klepper immer mittwochs und an ausgewählten Samstagen ab 13 Uhr Boote zur Miete an. Nach einer einstündigen Einweisung mit Aufbau-Anleitung können Sie nach Belieben bis 17 Uhr den Chiemsee erkunden. Die gesamte Ausrüstung inklusive Schwimmwesten wird gestellt. Vorkenntnisse im Paddeln sind nicht erforderlich.
Buchung über ⇒ www.chiemsee-alpenland.de
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