Im Herzen des Pustertals, umgeben von den majestätischen Dolomiten, liegt das Hotel Hirben Naturlaub – ein Refugium, das modernes Design, nachhaltige Gastfreundschaft und kulinarische Kreativität perfekt vereint. Hier trifft Herzlichkeit auf regionale Traditionen, und die Liebe zu Heimat und Natur wird in vielen Details spürbar.
Es gibt Orte, die mehr sind als ein Urlaubsziel – sie erzählen Geschichten. Geschichten von Leidenschaft, Handwerk und Heimatliebe. Das Hirben Naturlaub in Niederdorf im Südtiroler Pustertal ist so ein Ort. Ein Eco-Hotel, das durch seine Authentizität, sein stilvolles Design aus Vollholz und seine außergewöhnlich herzliche Gastgeberfamilie besticht. „Hurwin“, altdeutsch für fruchtbarer Boden ist der Ursprung des Hotelnamens. „Wir leben das auch, sagt Hotelchefin Barbara. „Und wir möchten den Gästen mitgeben, wo die Produkte herkommen.“ Im Hirben, dass sich die Nachhaltigkeit wie kaum ein anderes Hotel auf die Fahne geschrieben hat, stammt das meiste, von der Architektur bis zu den Speisen von Bauernhöfen in der unmittelbaren Umgebung.




Wo Holz duftet und Herzen führen
Wer das Hirben betritt, wird vom Duft nach Holz, der sanften Ruhe des Hauses und dem Blick auf die Dolomiten begrüßt. Vollholz-Suiten aus heimischer Fichte, natürliche Materialien bis ins Detail und ein Pool, der sich auf Knopfdruck öffnet – hier zeigt sich Nachhaltigkeit nicht als Marketingidee, sondern als Lebensphilosophie der Inhaber. Das Hotel wird zwar ökologisch mit Holzschnitzel beheizt. „Aber die beste Energie ist die, die du gar nicht brauchst“, sagt Fabian, der Gastgeber. 20 Kilowatt – so viel Energie verbraucht das ganze Haus. Ein Null-Energie-Haus mit Seele.

Der gelernte Schlosser Fabian stammt von einem Bauernhof aus dem Gsiesertal, der vor allem Gemüse anbaut, dass jetzt natürlich auch im Hirben auf den Tisch kommt. Ein echter Bauernbursch, als Jugendlicher war er sogar im italienischen Langlaufkader. Das Hotellerie-Handwerk hat er von Grund auf selbst gelernt. Mit viel Machergeist, wie er es nennt, und einem klaren Ziel: Den Gästen einen Urlaub zu bieten, der naturnah, entschleunigend und trotzdem komfortabel ist. Dabei hilft auch die familiäre Prägung – seine Frau Barbara kommt aus einer Hoteliersfamilie, deren Herz ebenfalls für Holz schlägt. „Der Schwiegervater war ein Holzwurm“, sagt Fabian lachend. „Da war klar, dass alles, was wir bauen, aus Vollholz sein muss.“ Und aufgebaut hat er das Hotel mit eigenen Händen und der Unterstützung heimischer Schreiner.
Typisch Hirben: Regionale Küche mit kreativer Freiheit
Ein Herzstück des Hauses ist die Küche – geführt von Hubert „Hubi“ Gruber, einem kreativen Koch aus dem benachbarten Pragsertal. Gemeinsam mit Schwester Monika, die für die Patisserie zuständig ist, und Pizzaiolo Reini bietet das Küchenteam hier eine Küche, die tief in der Region verwurzelt ist – und doch so innovativ daherkommt wie ein Spitzenrestaurant. „Freiheit ist alles“, meint Hubi. „Nur wenn wir frei denken dürfen, entstehen Gerichte wie karamellisiertes Schüttelbrot mit Himbeer-Joghurt-Eis oder Ur-Karottencreme mit Orange, Koriander und sous-vide gegartem Ingwer als Beilage zur geschmorten Kalbsschulter.“



„Die kopfern immer so rum in der Küche, lächelt Fabian. „Also die sind wirklich sehr kreativ.“ Genau darum hat er das junge Küchenteam auch eingestellt. „Wir haben wenig Grenzen, und wenn wir uns was wünschen, dann bringt es der Fabian schon her. Er ist sehr offen für Neues, er wollte ja eine moderne, kreative Küche“, bestätigt Küchenchef Hubi, der selber auch Jäger ist. Dazu gehören dann auch Wild aus heimischen Wäldern, Fleisch vom Dorf-Metzger, Pasta aus eigener Herstellung oder knusprige Alpen-Chips aus violetter Kartoffel und Sellerie.

Immer Samstags, wenn Hubi seinen freien Tag hat, schlägt die Stunde von Sous-Koch und Pizzaiolo Reini. Gemeinsam mit Hotelchef Fabian backt er dann ausgefallene Gourmet-Pizzen mit Südtiroler Bezug. Zum Beispiel mit grünem Spargel und schmackhafter Bozener Sauce, Latschenkiefer und Ziegenkäse oder mit selbst gesammelten Steinpilzen, Kräuterseitlingen und Pfifferlingen. Oder die verrückte Pizza “Cordon Bleu”. Es sind diese kleinen kulinarischen Meisterwerke, die Gäste nicht nur satt, sondern rundum glücklich machen.


Geführte Wanderungen und Zirbenschnaps im Pustertal
Wer Südtirol wirklich kennenlernen will, muss raus in die Natur. Das Hirben bietet geführte Wanderungen und Biketouren mit hauseigenen Guides – einer davon ist Fabian selbst. Und wenn Werner, der 73-jährige Wanderführer, die Gäste mitnimmt, wird jeder Ausflug zur Geschichtsstunde. „200 markierte Wege gibt es zwischen Prags und Niederndorf – ich bin im Alpenverein übrigens für die Wege-Schilder verantwortlich“, erzählt er mit einem Augenzwinkern.
Und macht deutlich, dass ihm längst nicht jede Entwicklung im Alpentourismus behagt. „Die Fernsehserie „Pass zum Himmel“ mit Terence Hill hat den benachbarten Pragser Wildsee ruiniert“, schimpft er. „Und warum? Die Leute, die Einheimischen sind nicht mehr reingekommen zum Essen, weil nur Stau war, nur Auto-Kolonnen. Allein in den vier Monaten von Juni bis September haben sie 1.219.000 Besuche gezählt. Da kommen inzwischen Menschen aus der ganzen Welt her, zum Beispiel Ehepaare aus den USA, die geheiratet haben, um Mitten im See auf einem Ruderboot Hochzeitsfotos zu machen. Die kommen schon um sechs Uhr in der Früh.“

Mit einer herzlichen Umarmung begrüßt er vor dem Start in die Wanderung Dina, die Senior-Wirtin vom Refugium Plätzwiese. „Ja bist Du auch wieder mal da“, lächelt sie „Wir kennen uns schon sehr lange, 50 Jahre mindestens. Es ist oft eine schwierige Zeit gewesen, aber wir haben immer viel Spaß gehabt und Schnaps getrunken, viel Schnaps haben wir getrunken“, sagt sie und lacht noch lauter: „So viel trinken Sie heute das ganze Jahr nicht mehr.“ Apropos Schnaps: Hier oben auf der Alm Plätzwiese stehen ganz viele Zirben. „Aus den Zapfen machen die Bauern natürlich den Zirben-Tschurtschen-Schnaps. Wenn man drei davon trinkt, gehts gleich wieder locker weiter“, erzählt der Bergfex und läuft los. Man kann sich gut vorstellen, was Dina gemeint hat …


Vom Pustertal in den Naturpark
Hier im Naturpark Fanes-Sennes-Prags im Pustertal gibt es unzählige und abwechslungsreiche Wanderwege. Zum Beispiel die mittelschere Wanderung von Schluderbach zur Plätzwiese: Startpunkt ist Schluderbach im Höhlensteintal. Der Steig Nr. 37 führt durch Wälder und Almwiesen bis zur Plätzwiesenalm. Die Wanderung dauert etwa 2 Stunden und überwindet 688 Höhenmeter. Alternativ kann die Forststraße genutzt werden, die weniger steil ist.
Mit uns geht Werner heute aber über die UNESCO Welterbe-Terrasse: Die einfache Rund-Wanderung auf der Plätzwiese eröffnet grandiose Ausblicke auf berühmte Dolomitengipfel wie Dürrenstein, Hohe Gaisl, Monte Cristallo und Tofane. „Wenn wir hier weiterlaufen, kommen wir zum Strudelkopf. Von dort hat man einen wundervollen Blick auf die drei Zinnen. Das ist eine der schönsten Wanderungen, die wir unseren Gästen hier anbieten können” Nach der Runde gibt es natürlich noch einen Einkehrschwung bei seiner Freundin Dina, ganz zünftig mit einem Glasl Vernatsch, einer Flasche Zirbenbier und knusprigem Schüttelbrot.

Genuss pur bei Räucherlachs und edlen Tropfen
Ein echter Geheimtipp liegt etwa 40 Gehminuten vom Hotel Hirben entfernt. Dort betreiben Iris und Benedikt Röser auf einer Anhöhe über dem Ort „Salmone Dolomiti“, die höchstgelegene Fischräucherei Europas. Vor fünf Jahren haben sie ihre Leidenschaft für Fisch aus Mannheim in die Dolomiten mitgebracht. Benedikts Vater hatte als leidenschaftlicher Dolomitenurlauber schon 1999 den alten Hof gekauft und nach und nach wieder restauriert.


„Wir räuchern Lachs aus Schottland sowie regionale Produkte die Lachsforelle und den See-Saibling. Alles wird kalt geräuchert bei so um die 16 Grad. Für eine Charge Produktion brauchen wir 5-6 Tage bis die Fische fertig sind“, erzählt Iris. „Direkt im ersten Jahr haben wir eine Auszeichnung bekommen vom Great Taste Award. Das war für uns ein super gutes Feedback dass wir auf dem richtigen Weg sind mit dem, was wir hier machen.“



Vor zwei Jahren haben sie im Garten unter Mithilfe von Daniel eine hölzerne Yurte aufgebaut. In dieser romantischen Umgebung mit Blick ins Tal und auf die Dolomiten finden hier ganz besondere Verkostungen statt. Heute hat Werner Klettenhammer, Sommelier und Weinakademiker aus Niederdorf bereits einige Weinflaschen aufgebaut. Er begleitet die Lachsverkostung mit edlen Tropfen aus Südtirol. Das Lachs-Wein-Pairing startet mit dem Wein „600“ aus der Kellerei Kurtatsch, Jahrgang 2017, Blanc de Blanc. Das ist ein Wein von lokalen, alten Chardonnay-Reben, die auf 600 Meter wachsen, passend zur milden Lachsforelle mit nur fünf Prozent Fettgehalt. Seine Säure und frische Noten von Zitrus und exotischen Früchten sind wichtig. „Also Gleiches zu gleichem“, so der Weinexperte.


Der nächste verkostete Fisch ist ein Kaltwasser-Seesaibling aus der Region. Er hat acht Prozent Fett. „Man schmeckt da schon mehr Fisch“, so Werner. Er öffnet dazu passend eine Flasche „Sophie,“ Jahrgang 2023, ein Chardonnay vom Weingut Manincor, aus biodynamischem Anbau, mit Briochnoten und einem Duft nach Flieder, Kamille und Margariten. Den Abschluss machen Lachs und Lachstartar aus Schottland, mit einem Gehalt von 11 Prozent Fett. „Eigentlich sollte man nichts dazu essen“, sagt Werner. Aber es gibt doch ein kleines Toping dazu: Alpenkräuter und bunter Pfeffer. Ins Glas gießt er begleitend ein Rose-Cuvee aus überwiegend Merlot und Cabernetfranc. „Ein komplexer Jahrgangs-Rose“, beschreibt ihn Werner. „Er hat eine extrem schöne Frucht und Würze, leichte Holznoten, passt gut zum Lachs, weil er etwas kräftiger ist.“
Hirben: Ein Hotel, das man nicht vergisst
Zurück im Hotel Hirben geht es noch zu einem Absacker an die Bar. „Die Leute sollen wiederkommen“, erzählt Fabian über seine Philosophie. „Wir wollen Stammgäste, keine Einmalbucher.“ Und das gelingt – nicht mit Luxus im klassischen Sinne, sondern mit einer Haltung: Das Hirben steht für Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit und eine Heimatverbundenheit, die in jeder Faser spürbar ist. Sei es bei der Auswahl der Lebensmittel im Umkreis von fünf Kilometern, beim CO₂-Fußabdruck von nur 10 Kilogramm pro Übernachtung, dem lustigen Roboter „Seppi“, der dem Personal beim Abräumen hilft, oder bei den edlen Bränden an der Bar, die Fabian mit Kennerblick auswählt. Denn die handverlesenen Südtiroler Weine aus innovativen Kellereien und edle italienische Brände sind sein Steckenpferd.

„Ich bin aber auch Rum- und Whiskeysammler“ bekennt er. „Zum Glück habe ich ein Netzwerk, dass mir den Zugriff auf sehr seltene und ehrliche Produkte ermöglicht. Wichtig ist mir alles, was eine gute Qualität besitzt. „Eine Bar mit solchen Schätzen wirst Du nicht viele finden in Südtirol, da möchte ich wetten“, sagt er stolz.

Und erzählt zum Abschluss des Abends die Geschichte von Vittorio Capovilla, einem 78-jährigen Brenner aus Vicenza. In seiner Destillerie Capovilla Distillati am Monte Grappa stellt er mit traditionellen Methoden und modernster Technik außergewöhnliche Spirituosen her. „Bei Spirituosen-Liebhabern ist er bekannt für seine akribische Auswahl an Früchten, darunter Wildfrüchte wie Kornelkirschen, Hagebutten und Speierlinge, die er sorgfältig verarbeitet, um ihre natürlichen Aromen zu bewahren“, weiß Fabian und schenkt einen Destillato Albicocche del Vesuvio ein – ein Destillat aus den fruchtigen Aprikosen von den Hängen des Vesuvs. Auch so ein Detail, dass man so schnell nicht vergisst. Und weiß: Das Hirben habe ich nicht nur besucht, sondern erlebt.
Die Recherchereise wurde unterstützt durch Hotel Hirben Naturlaub und mk Salzburg
Weitere Informationen zum Hotel Hirben und dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags:
https://naturparks.provinz.bz.it/de/naturpark-fanes-sennes-prags
Fotos: Mauel Kottersteger/Hirben Naurlaub und Heiner Sieger