Nur zwei Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze bei Dörpen und 50 Kilometer von Groningen, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz entfernt, befindet sich die sternförmig angelegte Festung Bourtange. Mit ihren Außenwerken umschließt sie die gleichnamige Festungsstadt. Sie ist eine der wenigen Festungen in Europa, die nach ihrem fast vollständigen Verfall in den letzten Jahrzehnten wieder aufgebaut wurde. Die Anlage diente der Überwachung der wenigen Straßen und Wege in dieser vormals völlig versumpften Landschaft. Das Bourtanger Moor beiderseits der Grenze ist nach der Festung benannt. Von ehemals 115 Burgen in den Niederlanden überlebten nur zehn. In Bourtange ist auch die kleinste Synagoge der Niederlande zu sehen.
Im äußersten Südosten der Provinz könnte man Kloster Ter Apel aus dem Jahre 1465 einen Besuch abstatten. Es steht auf einem bewaldeten Sandrücken an der jahrhundertealten Handelsstrecke von Münster in Westfalen nach Groningen-Stadt. Für durchreisende Gäste und Pilger bot das Kloster Gastfreundschaft und Devotion.
Die Fraeylemaborg liegt auf einem Landgut mit einer 23 Hektar großen Parkanlage. Der Park ist im englischen Stil angelegt. Dabei sind Restbestände der ursprünglichen Barockanlage erhalten geblieben. Auf dem vorderen Gelände steht das Schatzhaus, das heutzutage als Restaurant genutzt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das Wagenhaus. Hinter dem Wagenhaus steht die Orangerie, in der eine Vielzahl von Pflanzen überwintern.
Immer wieder trifft man auf mittelalterliche Kirchen und ihre alten Friedhöfe. Idyllisch von Wasser umgeben in einem weitläufigen Park liegt das Landgut Borg Verhildersum. Wer den Park durchstreift, erkennt, dass der Besitzer Gefallen an schönen Frauen hatte. In Form von Skulpturen sind sie auf den Park verteilt.
Vom Terminal Holwerd setzt die Fähre über zur Insel Ameland, einem Naturparadies, nur 25 Kilometer lang und vier Kilometer breit. Das Eiland zeichnet sich aus durch lange weiße Dünenstrände, das Weltnaturerbe Wattenmeer und kleine Wälder, Natur pur. Die höchste Düne erreicht gar 24 Meter. Die 3.500 Einwohner verteilen sich auf die vier Dörfer Hollum, Ballum, Nes und Buren. In den Dörfern fallen die gezahnten Ränder an den Giebeln der Schifferwohnungen auf. Sie geben den Rang des Seemanns an, der in diesem Haus wohnte. Je mehr gezahnte Giebelränder, desto höher der Rang, erfahren wir. Immerhin hatten die Seeleute und Walfänger im 17./18. Jahrhundert den Wohlstand Amelands begründet. Am weitesten sichtbar ist der rot-weiß gestreifte 58 Meter hohe Leuchtturm aus dem Jahre 1880 bei Hollum. Aufsuchen sollte man das Naturzentrum Ameland, das auch Kindern Spaß macht. Wo sonst kann man in einen Wal hineingehen und sich dessen Herz ansehen. Die liebevoll präparierten Tiere zeigen, wer auf der Insel alles gelebt hat und noch lebt, etwa die Seehunde. Die Aquarien sind reich an ungewöhnlichen Arten.
Mit dem Fahrrad ist man am besten unterwegs, auch zum Strand und zum Verkosten des Amelander Likörs Nobeltje im Beach Club The Sunset.
Info: www.vvvameland.nl
Fotos Elke Backert