Der Teufel in der Schöllenenschlucht oder die Wanderung zu den vier Quellen im Gotthard-Massiv

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Ächzend schiebt sich die Gotthard-Matterhorn-Bahn auf ihrer Zahnradspur den steilen Berg hinauf von Göschenen nach Andermatt. Steile Schluchten und hohe Berge säumen ihren Weg hier im Kanton Uri. Ich blicke hinaus auf die Schöllenenschlucht, die links von mir erscheint und von der Teufelsbrücke überquert wird.

Denn der enge Felsriegel oberhalb Göschenen versperrte seit je her den Zugang zum Gotthard und damit zum Übergang Richtung Süden in den Kanton Tessin. Dort eine Brücke zu errichten, erwies sich deshalb als besonders schwer. Es war den Urnern – den Bewohnern des Kantons Uri – nicht gelungen, einen Weg durch die unwegsame Schöllenenschlucht zu treiben und eine Brücke an jener Stelle zu errichten, an der sich der junge Fluss Reuss durch die Felswände schlängelt. Da rief um das Jahr 1230 das Oberhaupt des Kantons Uri, der Landamann, den Teufel zur Hilfe und schloss einen Pakt mit ihm, die Brücke zu bauen. Der Teufel tat wie ihm befohlen, er erbaute innerhalb von drei Tagen die ersehnte Brücke und verlangte dafür die Seele des Ersten, der diese Brücke überquert. Die Urner waren schlau und schickten statt eines Menschen einen Ziegenbock über die Brücke, dessen Seele der Teufel behalten sollte. Voller Zorn wollte der Teufel die Brücke mit einem schweren Stein wieder zerstören. Doch ein altes Mütterchen erkannte ihn und ritzte ein Kreuz in den Felsbrocken. Dieser verfehlte dadurch sein Ziel und die Brücke blieb erhalten. Der Felsbrocken landete unweit von Göschenen und wird seit jeher Teufelsstein genannt. Der Teufel aber schmollt und sinnt auf Rache. 

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Längst ist die alte Teufelsbrücke eingestürzt, 1820 wurde eine zweite erbaut, 1958 dann eine dritte, die den verkehrstechnischen Anforderungen der Moderne gewachsen war. Über der Brücke prangt an der Felswand ein markantes Teufelsbild des Urner Malers Heinrich Danioth, geschaffen 1950 in Ölfarbe.

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Andermatt und The Chedi – Tradition und Moderne für touristischen Hochgenuss

Ich erreiche Andermatt, die Teufelsgeschichte geht mir nicht aus dem Sinn und wird mich in den nächsten Tagen noch mehrfach verfolgen. Der malerische Ort Andermatt mit seinen rund 1300 Einwohnern, der sonst nicht viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, ist 2013 um eine touristische Attraktion reicher geworden, denn das neu erbaute fünf-Sterne-Luxusotel „The Chedi“ des ägyptischen Multimilliardärs Samih Sawiris, zu dem unter anderem auch ein 18-Loch-Golfplatz gehört, ist eine herausragende Attraktion, in dem sonst eher traditionellen Wintersport-Ort am Fuße des Oberalbpasses.

Architekt Jean-Michel Gathy hat hier alpinen Chic mit asiatischem Flair verbunden und damit für die Region neue Maßstäbe gesetzt. Allein der 2400 Quadratmeter große Wellnessbereich ist ein Erlebnis der besonderen Art. Die Restaurants, in denen westliche und asiatische Küche in vier Showküchen zubereitet wird, rundet einen Urlaubstag auf hochklassigem Niveau ab und bildet ein vollkommenes, kulinarisches Erlebnis.

Der asiatische Hintergrund resultiert aus der Ausrichtung der Ausrichtung der betreibenden GHM-Gruppe.

Die Furka-Suite mit ihren 330 Quadratmetern jeglichen Annehmlichkeiten, die man als betuchter Gast benötigt, würde mir als Unterkunft schon gefallen, denke ich bei mir. Die Kleinigkeit von 8000 Schweizer Franken pro Übernachtung leihe ich mir beim Teufel aus der Schöllenenschlucht und verkaufe ihm dafür meine Seele, witzele ich.

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Der Vier-Quellen-Weg im Zeichen des Wassers

Doch diese Witzelei soll mir noch leid tun. Denn am nächsten Tag will ich mich auf den Vier-Quellen-Weg begeben und eine Wanderung zur Rheinquelle unternehmen. Wäre da nicht der Regen, der wie aus Eimern vom Himmel schüttet. Das hat der Teufel mit geschickt, vermute ich.

Dabei ist der rund 85 Kilometer lange und familienfreundliche Wanderweg auf einem Höhenprofil von 1400 und 2776 Metern im Zeichen der Zahl 4 ein echtes Erlebnis, dass besonders verbunden ist mit dem Wasser. Hier ist das Wasserschloss der Schweiz. Vier Kantone – Uri, Graubünden, Tessin und Wallis – vereinen sich in diesem Weg zu den vier Quellen Rhein, Rhone, Reuss und Ticino. Vier Sprachen trifft man auf dem Weg an, das sind deutsch, französisch, italienisch und romanisch. Und in vier Himmelsrichtungen fließen die hier entspringenden Flüsse.

Der Vier-Quellen-Weg führt durch Alpweiden, Wälder, ausgedehnte Feuchtgebiete mit Bächen, Tümpeln, kleinen Seen und Mooren, durch karge Gebiete oberhalb der Waldgrenze und Gegenden mit unterschiedlichen Gesteinsarten.

Der durchweg im Schwierigkeitsgrad T2/T3 begehbare Wanderweg kann in einzelnen Tagesetappen oder in einer fünftägigen Wanderung mit Übernachtungsmöglichkeiten begangen werden. Die Etappen gliedern sich in fünf Abschnitte vom Oberalbpass zur Rheinquelle, über den Gübin zum Gotthardpass, vom Gotthardpass zur Reuss-Quelle, zum Quellgebiet des Ticino und vom Obergoms zur Rhonequelle am Rhonegletscher.

Am Ausgang und Endpunkt jeder Etappe findet man Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr. So kann sich eine Wandertour zu einem abwechslungsreichen Erlebnis gestalten, wenn man nicht ausschließlich wandert, sondern sich auch dem Genuss einer Bahnfahrt mit atemberaubenden Aussichten durch das Alpenmassiv oder eine Fahrt mit dem Postbus über die Serpentinenstraßen hingibt.

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Am Anfang der Rheinquelle steht der wohl höchstgelegene Leuchtturm der Welt. Ein Geschenk der Stadt Rotterdam, in der der Rhein in die Nordsee mündet. So steht am Anfang und am Ende des Rheins ein Leuchtturm. Hier an der Quelle des Rheins kommen heute allenfalls Nebelschiffe vorbei.

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Der sehr wetterabhängige Weg sollte ohne eine vorherige Kenntnis der Verhältnisse nicht gegangen werden. Heute habe ich leider kein Glück oder der Teufel hat seine Hände im Spiel, so dass ich nicht zur Rheinquelle am Tomasee auf 2345 Metern Höhe unterhalb des Piz Badus gelange.

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Das Kloster Disentis – lebendige Tradition seit 1400 Jahren

Schnell flüchte ich mich in das Benediktiner-Kloster in Disentis. Das um 720 n.Chr. gegründete Kloster trägt den Namen des heiligen Martin. Die Kirche im Inneren der Klosteranlage heißt daher auch Martinskirche. Allerdings ist die heutige, um 1712 erbaute Kirche im Stil des Vorarlberger Barocks schon die dritte auf dem Gelände. Ich besuche die Grundmauern der alten Kirche, die unter dem Innenhof der Anlage in einem Gewölbe zu finden sind. Gespannt lausche ich den Worten von Pater Piri, der mir in einem kurzen Aufriss die Geschichte des Jahrtausende alten Klosters und seinem Innenleben erläutert. Angefangen vom Mönche Sigisbert, der sich in der Gegend niederließ, über den Churer Bischof Tello, der 765 das erste Kloster an diesem Ort baute, bis zur Bedeutung des Klosters als Hüterin des Lukmanierpasses. Selbst der berüchtigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa kam hierher. Nach einem Niedergang im 19. Jahrhundert erfuhr das Kloster im 20. Jahrhundert eine neue Blüte und ist heute bekannt für seine Klosterschule, deren Ausrichtung sich auf die sieben freien Künste beruft. Heute ist diese Klosterschule weltoffen und erteilt sogar gemischten Unterricht für Jungen und Mädchen. Beeindruckt von der 1400 jährigen Geschichte des Klosters und seiner baulichen Anlagen verlasse ich den Wintersport-Ort Disentis wieder, um am nächsten Tag die Region erneut zu erkunden. Hoffentlich bei angenehmerem Wetter.

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Die Festung Sasso da Pigna – Wehrhaftigkeit und Mythos des unterirdischen Gewölbes im Gotthardmassiv

Als hätte mein Besuch im Kloster den Teufel vertrieben, erfreue ich mich am kommenden Tag eines strahlenden Sonnenscheins, der die umherliegenden Berge des Gotthardmassivs in ein beeindruckendes Licht taucht. Blau glänzen die Bergspitzen heute, während sich grüne Matten an den steilen Berghängen im Sonnenschein aalen. Steil hinauf geht es von Andermatt heute über die Grenze zwischen dem Wallis und Tessin. Hier treffe ich auf die Festung Sasso San Gottardo, in der bis 1998 noch das schweizerische Militär stationiert war, um die Alpen zu sichern.

P2300147Eine echte Erlebniswelt erwartet mich, als ich durch die kleine Tür aus zwei Meter dickem Panzerstahl in das Innere der Gewölbefestung im Berg eintrete. Streng geheim war diese Artillerie-Festung auf 8150 Quadratmetern Gesamtfläche im Berg bis vor einigen Jahren. Unbezwingbar sollte diese Stellung der Armee sein. Hier kann ich mich von den enormen Ausmaßen der unterirdischen Verteidigungsanlage überzeugen, die 1940 als folge der Umzingelung der Schweiz durch das deutsche Reich geschaffen wurde. Das so unter der Leitung von General Guisan entstandene Reduit, in dem 500 Soldaten Platzt fanden, war in der Bevölkerung nicht unumstritten, da die Landesverteidigung dadurch eingeschränkt schien, wenn sich die Armee in die Berge zurückzieht. Auch im Kalten Krieg kam der Festung eine besondere Bedeutung zu.

Endlos erscheinen mir die dunklen, feuchten Gänge, die ich hinab laufe, um zum Artilleriewerk zu gelangen. Und steil ist der Treppenfahrstuhl, der mich den Berg hinauf transportiert und mir 500 Stufen erspart.

 

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Doch mehr als nur schnödes Soldatenwerk hat die Festung zu bieten. Die Kristall-Themenwelt versetzt mich in blankes Erstaunen. Denn hier lagert ein Jahrtausendfund, den die Kristallsucher Franz von Arx und Elio Müller 2008 entdeckten. Ein mehrere Tonnen schwerer Bergkristall ist hier zu sehen, der vor einigen Jahren aus dem Planggenstock in den Urner Alpen ans Tageslicht gefördert worden ist. Denn in einer Kluft bei der Göscheneralp, rund 60 Meter im Innern des Bergs, entdeckten die beiden Kristallsucher eine mehrere 100 Kilogramm schwere Gruppe von Rauchquarzkristallen mit teilweise über 100 Zentimeter langen und senkrechten Spitzen. Den wertvollen Fund verkauften die beiden Finder zunächst an eine Privatperson, womit er für die Öffentlichkeit verloren schien. Aber glücklicherweise stellte der neue Besitzer den wertvollen Schatz als Leihgabe zur Verfügung und sind in der Festung Sasso San Gottardo zu sehen. Dort leuchten und blinken die Kristalle nun, dass einem die Augen fast blind werden ob der Schönheit dieses kristallenen Schatzes.

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Ein feuriges Erlebnis – mit der Furka-Dampfbahn nach Gletsch

Weiter geht es in die Berge. Diesmal nehme ich den Zug. Und zwar nicht irgendeinen Zug, sondern die Furka Dampfbahn, die mich vom Ort Oberwald nach Gletsch bringt. Schnaufend und dampfend nimmt die Dampflok des Typs HG 3/4 ihre Fahrt auf und zieht die drei blauen, vollbesetzten Wagen den Berg hinauf. Die Lok rastet in der Zahnradspur ein, um die Steigung sicher überwinden zu können. Da die Strecke durch ein Waldgebiet führt, sind Sprinkleranlagen am Wegesrand notwendig, um im Fall eines Feuerausbruchs durch den heißen Dampf der Lok direkt löschen zu können, lasse ich mir erklären. Dann geht es durch den Tunnel, der Rauch zieht wie ein glühender Ballon hinter dem Zug her und versperrt die Sicht auf den rückwärtigen Tunneleingang. Dann endlich ist es geschafft. Die Bahn erreicht ihr Ziel in Gletsch. Sogar mit diesem Dampf-Zug komme ich pünktlich an, denke ich bei mir. Da könnte man sich in Deutschland mal eine Scheibe von abschneiden. Die Stimmung am Bahnhof ist ausgelassen. Alle wollen den Zug bewundern. Die Weiterreisenden rufen laut und fröhlich aus den Fenstern ihrer Abteile. So muss das Reisen im beginnenden 20. Jahrhundert gewesen sein, als Bahnfahren und Reisen noch etwas ganz besonderes waren. Ich fühle mich um 100 Jahre zurückversetzt. 

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Gletsch – die Zeit steht still am Fuße der Rhonequelle und ein altes Hotel in dem es spukt

Angekommen in Gletsch auf 1759 Metern unterhalb des Rhonegletschers bin ich verwundert, wie klein der Ort doch ist. Dabei ist Gletsch gar kein richtiger Ort, sondern als Hotelsiedlung in den 1830er Jahren gegründet worden von Joseph Anton Zeiter. Im wesentlichen besteht der Ort aus dem berühmten Hotel Glacier du Rhone, das von der Seiler-Dynastie erbaut wurde und dem dazugehörigen Blauhaus für das Gesinde auf der anderen Straßenseite sowie einer englischen Kapelle. Das Hotel hatte seine Blütezeit in der Belle Epoque und war von internationalem Rang. Die feine Gesellschaft macht hier Station, sowohl zu Zeiten der Postkutsche, als auch mit der damals neu entstanden Bahnstrecke. witterungs- und lagebedingt konnte und kann das Hotel bis heute nur 3 Monate im Jahr öffnen. Die Lawinengefahr im Winter ist einfach zu hoch. Das Hotel ging Anfang der 80er Jahre an den Kanton Wallis über, die es in einfacher Form weiter betrieb.

Die besten Zeiten hat das Hotel hinter sich. Hier herrscht der Charme des Vergangenen, lasse ich mir von Geschäftsführerin Maya Belzer-Hallenbarter erklären.

Knarrende Dielen, dunkle Gänge und ein Zimmer wie zu Großmutters Zeiten erwarten mich. Hier ist tatsächlich die Zeit stehengeblieben. Jeglicher moderner Luxus wurde ausgeklammert, auch das Bad befindet sich traditionell auf dem Gang. Einige Räume sind nicht mehr benutzbar und stets verschlossen, andere Gänge führen dunkel ins Nichts. Gruselig.

Da hat doch der Teufel mich wieder erwischt. Hier komme ich heute nicht mehr weg und so muss ich eine Nacht in diesem alten Haus verbringen. Der Wind pfeift um das Gebäude, es ist stockdunkel ob der umliegenden Berge. Die Diele knarrt, doch es geht niemand auf dem Gang entlang. Ich schaue aus meinem Zimmer und entdecke keine Menschenseele. Sind hier die Seelen der verschollenen Bergsteiger unterwegs? Das Haus scheint ein Eigenleben zu haben, der Geist der vergangenen Zeiten wohnt in ihm. Es scheint zu spuken. Deshalb also ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in diesem Hotel nicht länger als eine Nacht, wie mir Geschäftsführerin Maya berichtete. 

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Der Rhone-Gletscher – ein sterbendes Naturwunder

Freudig verlasse ich das ungewöhnliche Spuk-Hotel in Gletsch, um zur Rhonequelle zu wandern, der vierten Quelle auf dem Vier-Quellen-Weg. Doch der Teufel scheint sein Spiel noch weiter zu treiben. Wieder ist das Wetter nicht zum Wandern geeignet. Ich beschließe, mit dem Postbus zum Rhone-Gletscher zu fahren, der als Ursprung der Rhone-Quelle gilt. Hier also entspringt der Fluss, der nach 812 Kilometern in Frankreich in das Mittelmeer mündet.

Der auf 3620 bis 2208 Höhenmetern befindliche Gletscher am Südwesthang des Winterbergmassivs am Dammastock und der Furkapassstrase ist heute längst nicht mehr das, was er noch vor wenigen Jahrzehnten einmal war. Seit 2006 ist an der Schwelle des Steilhangs ein kleiner See entstanden, der aus dem Rückgang des Gletschers infolge der Klimaerwärmung resultiert. Wie ein sterbender, alter Mann liegt der Gletscher scheinbar in seinen letzten Zügen auf dem Felsmassiv. Ein trauriger Anblick. Dehnte sich der Gletscher in seinem Hochstadium während der kleinen Eiszeit im 19. Jahrhundert noch aus und reichte bis kurz vor die Hotels in Gletsch, so zieht sich der Gletscher seit 1874 jährlich um 8,5 Meter zurück. Die Gletscherbewegung beträgt hier 30-40 Meter pro Jahr oder 10 Zentimeter pro Tag.

Immerhin ist er noch groß genug, dass ich die in den Gletscher hinein getriebene Eishöhle besichtigen und mich von der blauen, kalten Umgebung der Eishöhle im Inneren verzaubern lassen kann. Der 100 Meter lange, blaue Eistunnel mit der Eiskammer am Ende ist ein einzigartiges Erlebnis, das ich mir nicht entgehen lassen kann. Ein Gläschen Gletscherwein, der in Eisfässern ausgebaut in der Eiskammer steht, rundet das Genusserlebnis ab. 

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Trotz ausgefallener Wanderung habe ich an diesem Tag doch noch ein echtes Erlebnis. Ja, das Wetter in der Region Gotthard ist der Dreh-und Angelpunkt der Gegend. Der Gotthardpass gilt nicht nur als Wasserscheide, sondern auch als Wetterscheide. Ist nördlich von ihm Regen, so ist südlich im Tessin die Sonne beheimatet. Überquere ich das Gotthard-Massiv so wechselt das Wetter. Spielt man mit dem Wort Gotthard, so könnte man meinen dass hier das Herz Gottes beheimatet ist. Ob diese kühne Verbindung begründet ist, kann bezweifelt werden, immerhin betrachten sich die Anwohner der Gegend als das Herz Europas und liegen damit zumindest geographisch und verkehrstechnisch nicht ganz falsch.

Vier Regionen in einem habe ich kennengelernt bei meiner kurzen Reise kreuz und quer durch das Gotthard-Massiv. Vier Mentalitäten im Land Schweiz, vier Sprachen und vier Lebensarten treffen hier zusammen im Zeichen der Wasserscheide. Spannender könnte eine Region kaum sein in Hinblick auf Natur, und Kultur. Viel gibt es hier zu entdecken, zu jeder Jahreszeit. Zuviel für einen Besuch. Vielleicht muss ich mindestens viermal hierherkommen, um einen umfassenden Eindruck von dieser abwechslungsreichen Region zu erhalten?

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Kurz notiert

Wie kommt man hin?

Die Anreise nach Andermatt ist am einfachsten und entspannendsten mit dem Zug. Auch die landschaftlichen Ausblicke gestalten eine Reise mit dem Zug, der in der Schweiz stets eine hohe Pünktlichkeit genießt, lohnenswert.

Auskunft über Fahrpläne und Routen sowie Preise erhält man unter
www.sbb.ch

Es ist lohnenswert, ein Swiss Travel Pass zu erwerben, um uneingeschränkt und kostengünstig in der Schweiz umher zu fahren.
www.swiss-pass.ch

Auch mit dem Flugzeug bis Zürich ist eine Anreise möglich, die Weiterfahrt gelingt am besten mit der Bahn.

Ab Köln fliegt Airberlin nach Zürich, ab Düsseldorf und anderen Städten fliegt Swissair täglich nach Zürich.
www.swiss.com

Währung

In der Schweiz gilt der Schweizer Franken, dessen Verhältnis zum Euro seit 2015 sehr schwankend ist.

Preisgefüge

Die Schweiz ist gegenüber Deutschland sehr teuer. Ein Kaffee kostet umgerechnet zwischen 5 und 6 Euro, ein Bier ab 4 Euro. Eine Mahlzeit in einem Mittelklasse-Restaurant gibt es ab umgerechnet 25 Euro aufwärts.

Unterkunft Andermatt

Erstklassig in Andermatt ist das Luxus-Hotel The Chedi, in dem es sich vorzüglich, wenn auch nicht preisgünstig wohnen lässt.
www.thechedi-andermatt.com

Wer eine gute Mittelklasse-Unterkunft in Andermatt sucht ist und dabei auf traditionelles Flair nicht verzichten möchte, ist im Hotel „Sonne“ gut aufgehoben, hier sticht besonders die traditionell schweizerische Restauration hervor.
www.hotelsonneandermatt.ch

Alternativ bietet auch das Hotel „3 Könige & Post“ eine ausgezeichnete Unterkunft in stilvollem Ambiente
www.3koenige.ch

Unterkunft rund um den Rhone-Gletscher

Grand-Hotel Glacier du Rhone: Wer den Charme von vorgestern liebt und auf Standard keinen großen Wert legt, dafür aber in traditionellen, nicht ganz wohligen Räumlichkeiten nächtigen möchte, kann eine Nacht im Glacier du Rhone in Gletsch verbringen zu Preisen, die den Gast sicherlich in die Gegenwart zurückholen werden.
www.glacier-du-rhone.ch

Das hier oben angesiedelte Hotel Belvedere mit einem traumhaften Talblick in einmaliger Lage ist leider im Jahr 2015 geschlossen.

Eine besonders schöne Übernachtungsmöglichkeit in einem altehrwürdigen, aber renovierten Hotel bietet das Grimsel Hospiz
www.grimselwelt.ch

Eine gute Alternative bildet auch das Hotel Astoria in Ulrichen unweit von Gletsch
www.astoria-obergoms.ch

Aktivitäten

Details zum Wandern auf dem Vier-Quellen-Weg gibt es hier
www.vier-quellen-weg.ch

Das Kloster Disentis ist hier erreichbar:
www.kloster-disentis.ch

Die Gotthard-Festung Sasso San Gottardo mit allen Informationen erreicht man hier: www.sasso-sangottardo.ch

Die Eisgrotte und Informationen zum Rhone-Gletscher
www.gletscher.ch

Die Furka-Dampfbahn mit Fahrplänen und weiteren Informationen:
www.dfb.ch

Bei allen Fragen rund um Andermatt und seine touristischen Möglichkeiten hilft das Tourismusamt Andermatt gerne weiter
www.andermatt.ch

Diese Reise wurde durchgeführt mit freundlicher Unterstützung des Andermatt Tourismus 

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Philip Duckwitz

Autor Kurzvorstellung:

Der „Journeylist“ Philip Duckwitz arbeitet als freier Journalist und Autor in Remscheid, vormals in Köln. Auf seinen Reisen um den Erdball, die er am liebsten in wenig bekannte Länder und Regionen unternimmt, öffnet er seinen Lesern Türen zu unerschlossenen Blickwinkeln. Bekanntes neu entdecken und Neues bekannt zu geben, unter dieser Prämisse reist der Journeylist auf der Suche nach den Schätzen dieser Welt und berichtet darüber, um seine Leser für einen einzigartigen Urlaub in der Ferne zu begeistern.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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