Endlich waren wieder Golfturniere erlaubt!
Und Brenninger freute sich darüber sehr. Wobei er gleich bei seinem ersten Auftritt am Wochenende Farbe zu bekennen hatte. Denn in der internen Ausschreibung unter seinen Zocker-Spezln war folgende Frage zu beantworten:
„Wieviel Schläge wirst Du heute benötigen?“
Und die Antwort wurde auf einem Zettel notiert, über den der Georg Buch führte.
Wer seiner eigenen Einschätzung am nächsten käme, hatte die Clique vereinbart, erhielte einen Sonderpreis in flüssiger Form, denn wenn man den Corona-Virus in Alkohol badet, torkelt er um sich selbst herum und fällt zu Boden, wo man ihn mühelos zertreten kann.
(So zumindest die Theorie der nichtanonymen Trunkenbolde.)
Jedenfalls reckte Brenninger sofort die Brust und verkündete: „2 Schläge besser als mein Handicap!“
Er fühlte sich sehr männlich dabei – diese positive Einstellung, dieses absolute Von-sich-selbst-überzeugt-sein, diese herrische Kampfansage an den Platz:
Niemals hatte er deutlicher demonstriert, was für ein vor männlichen Hormonen schier platzender Macho-Macher-Macker in ihm steckt!
Doch 20 Minuten später, als er einen Blick auf Georgs Zettel warf, den dieser an die Pinnwand des Clubs geheftet hatte, genügte ein rasches Überfliegen der Prognosentabelle – und Brenningers eine ganze Gallone umfassendes und überquellendes Testosteron verdampfte zischend im grünen Rasen. Als er erkannte:
Die anderen Kerle waren NOCH männlicher drauf als er – 4, 5, 7 Schläge besser als ihr HC gaben zahllose an!
Und einer gar: 9!
Psychisch schier vernichtet vom Selbstbewusstsein seiner Rivalen zog Brenninger den Schwanz ein. Schlich mit demütig gesenktem Kopf zum Abschlag. Und kehrte am Abend mit 2 Schlägen schlechter als sein Standard zurück.
Statt besser.
„Das nächste Mal“, schwor Brenninger, „schreibe ich ZEHN Schläge an Verbesserung hin!“.
Um die anderen zu schocken.
„Aber wie ich diese Typen kenne“, mutmaßte er sogleich, „werden sie bloß darüber lachen“.
Und bestellte sich im Clubhaus mit 1,50 m Abstand zum nächsten Menschen einen doppelten Scotch.
Und anschließend noch einen.
Um alles owe zu schwoam.
Natürlich auch das Corona.
Jupp Suttner
Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist 47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…
A C H T U N G :
DA HUAT GEHT UM
So heißt es in Bayern oftmals nach einem Konzert, wenn die Band kostenlos aufgespielt hat. Auf deutsch:
DER HUT KREIST
Und wem das Konzert gefallen hat, der drückt seine Anerkennung dadurch aus, dass er ein paar Euro in eben diesen Hut wirft.
Ebenso verhält es sich mit diesem Text. Wenn er Dir/Ihnen gefallen hat – dann gerne was in den Huat/Hut werfen. Nicht als „Spende“, sondern als: Anerkennung. Als Applaus…
Konto Josef Suttner
Konto Nr. 36 26 926
Commerzbank München
BLZ 700 400 41
IBAN: DE92 7004 0041 0362 6926 00
BIC: COBADEFF
Als Betreff-Angabe genügt : HUT/Brenninger
Unter allen Anerkennerinnen/Anerkennern des Monats Juni wird ein Abendessen mit dem Autor im oberbayerischen Raum ausgelost. Freu’ mich schon darauf, Dich/Sie einladen zu dürfen !
(Man darf ja schon wieder mit genügend Abstand dinieren…)