Das familiengeführte Boutique-Hotel “Der Bär” mit dem Blick auf den Wilden Kaiser punktet mit alpinem Chic und gelebter Herzlichkeit. Auch die Fans des “Bergdoktor” kommen hier auf ihre Kosten.
Niemand weiß, warum das Hotel „Der Bär“ heißt, selbst der Vorbesitzer erinnert sich nicht. Verbürgt ist aber: Von 1974 bis 1992 führten es Lorette und Karl-Heinz Windisch wie ihren eigenen Betrieb. Sieben Jahre später kaufen Lorette samt Filius Andreas das Hotel von Hans-Joachim Stickrodt ab, der es 1958 baute. Seit 2002 komplettiert Ursula Windisch die Führungsriege. Die Herzlichkeit der Gastgeber strahlt auf das Personal über, das dem „Bären“ teils seit Jahrzehnten die Treue hält. Küchenchef Josef Seebacher etwa, der seit 28 Jahren die kulinarische Marschroute bestimmt. Für die traditionelle Bauernstube und das Kronenstüberl kreiert er Tiroler Schmankerl, österreichische Klassiker und feine Gerichte aus aller Welt. 14 Punkte bekam er vom Gault&Millau. „Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet“, lautet das Fazit der renommierten Tester. Seebacher charakterisiert seinen Stil als modern-österreichisch mit mediterranem Einfluss. So stehen sowohl Tiroler Traditionsgerichte wie Krustenbraten mit Bratensaft ebenso auf der Speisekarte wie Saibling in Zitronenbutter oder Kokos-Baumkuchenterrine mit Kumquats. Bei seinen Kreationen verfolgt er das Motto „weniger ist mehr“ und verzichtet daher auf extravagante Kombinationen.
Sommelier und Maître Robert Lechner feierte in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Auf die Auswahl des überaus freundlichen Fachmanns kann man sich verlassen, er findet stilsicher zu jedem Gericht den passenden Tropfen. Im Mittelpunkt stehen vor allem österreichische Weine, wie zum Beispiel der Sauvignon Blanc von Katharina Thaller. Der Wein der Winzerin aus der Südsteiermark überzeugt mit zarter gelber Tropenfrucht und feiner Kräuterwürze. Schöne Dichte mit ordentlicher Länge. Hotelchef Andreas Windisch lässt es sich nicht nehmen, bisweilen selbst im Restaurantservice Hand anzulegen. So unterstreicht er seine Nähe zum Geschehen und den Gästen. Sein Strahlen kommt von Herzen.
Im vergangenen Jahr wurde „Der Bär“ umgebaut, seither erweitern 13 neue Zimmer und Suiten sowie ein neues Badehaus das Angebot für die Gäste. Letzteres lockt mit Dampfbad, Finnischer Sauna, Kräuter- und Panoramasauna, Eisgang und Brechlbad. Der Hin- und Ausgucker im Wellness-Bereich ist indes der Indoor Pool mit einer Schleuse zum 20 Meter langen, ganzjährig 32 Grad warmen Infinity-Pool samt Postkartenblick auf den Wilden Kaiser. Nach dem Umbau warten nun 62 Zimmer und Suiten auf die Gäste. Helle und freundliche Erdtöne stehen im Kontrast zu kräftigem Grün, Rot und Violett – das Farbkonzept spiegelt die Natur wider. Gleichzeitig wirkt die klare und funktionelle Formensprache der Einrichtung zeitlos und elegant. Bei der Stoffwahl setzt das Gastgeber-Paar vermehrt auf Samt und Loden in Grün- und Brauntönen.
Wer auf den Spuren des in Ellmau omnipräsenten Bergdoktors aus der gleichnamigen TV-Schmonzette wandeln will, dürfte besonders während der so genannten Bergdoktorwochen auf seine Kosten kommen. Ob Filmwanderung, Tour zum Gruberhof oder Bergdoktor-E-Bike-Tour mit Urkunde. Film-Fans mangelt es an nichts. In Ellmau selbst liegt die berühmte Bergdoktor-Praxis und der “Föhrenhof”, wo die Innenaufnahmen für das Film-Gasthaus “Wilder Kaiser” gedreht werden. Auch im Hotel „Der Bär“ gibt es bisweilen Bergdoktor-Alarm, wenn Hans Sigl alias Dr. Gruber an der Bar seinen Absacker schlürft.
Abseits der Filmkulisse ist die Region um den Wilden Kaiser in den Nördlichen Kitzbüheler Alpen vor allem für sportliche Betätigungen bekannt. Unweit der Hotel-Haustür startet das Skivergnügen mit 284 – überwiegend roten – Pistenkilometern und 90 Bergbahnen und Liften, Rodeln bis Mitternacht, Langlaufen auf bestens präparierten Loipen und Schneeschuhwandern. 245 Pistenkilometer werden beschneit und garantieren so schneesicheres Skifahren während der ganzen Saison. Die Hightech-10er-Gondel „Hartkaiserbahn“, die die Fahrgäste direkt von Ellmau auf 1530 Meter hinaufbringt, zählt zu den modernsten ihrer Art. Kaum Wunder, dass Skiresort.de, das weltweit größte Testportal von Skigebieten, die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental erst jüngst wieder als 5-Sterne-Skigebiet ausgezeichnet hat.
Titelfoto: Michael Huber