Bio-Hotel für Ruhe, Auszeit und Besinnung

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Für uns Münchner ist es ja nur ein Katzensprung – 20 Minuten Richtung Süden und schon bin ich mit meinem Mann am Starnberger See. Vom See aus die Auffahrt zum Hotel nehmen oder von Holzhausen kommend durch den Wald und man erreicht das Biohotel auf der Anhöhe mit Blick auf den Starnberger See und die Alpen.

 

 

 

Der denkmalgeschützte Herrschaftssitz liegt auf einem 52 Hektar großem, herrlichem Anwesen. Das Haus wurde bereits zum ersten Mal 1476 erwähnt, als es im Besitz von Kloster Schäftlarn lag. Knapp 100 Jahre später ging es ans Kloster Bernried, bevor es 1869 von Freiherr von Lobkowitz zu einem Herrenhaus umgestaltet wurde. Baron von Kleydorff erwarb es 1903. Zu seiner Zeit gingen dort Künstler, Literaten und Freidenker ein und aus. Als er in die USA auswanderte kaufte Familie Schwabe das Anwesen. Die Familie verliebte sich in die Immobilie und sanierte, baute um und aus und erweiterte. Über zwei Etagen entstanden 40 individuell und liebevoll ausgestattete Zimmer.

 

 

2003 erhielt das Hotel das Zertifikat als Bio-Hotel – Bio-Urlaub mit nachvollziehbaren, zukunftsweisenden Leitlinien und Ideen, dessen Anspruch alle Mitglieder von Bio-Hotels vereint. Daher lautet das Hotel-Motto „Bio liegt in unserer Natur“. Mit dem Motto „Farm to table“ werden Veganer, Vegetarier und Fleischfans gleichzeitig glücklich. Die hauseigenen Gärten liefern biologische Produkte mit Demeter-Zertifikat, Fisch vom Starnberger See und Fleisch aus umliegenden Höfen.

   

Obwohl das Wetter nicht so mitmacht machen wir einen Ausflug an den See. Hier liegt der hoteleigene Seezugang. Mit Sicherheit werde ich im Sommer wiederkommen um hier ein paar Stunden zu verweilen und einige Bahnen zu ziehen. Schon als Kind zog es mich immer wieder nach Ambach, da meine Großmutter nur ein paar Minuten entfernt vom Hotel auf einem Bilderbuch-Bauernhof wohnte. Herrliche Erinnerungen kommen mir dabei. Bei schönem Wetter flitzte ich mit den Kindern vom Bauernhof jede freie Minute an den See. Schnell lernten wir bei Wetterwechsel, wenn die Alarmlampen in Seeshaupt aufflackerten, den Weg umgehend zurück zum Hof zurück zu nehmen, denn die Gewitter sind hier am See oft heftig. Damals durfte man noch von den Holzpfosten des Dampferstegs in den See springen. Oft fuhr ich die letzten Jahre auch mal schnell am Nachmittag noch an den See zum Baden. Vielleicht noch eine kleine Brotzeit in der Gaststätte “Fischmeister”, die damals noch „Bierbichler“ hieß, nach dem Besitzer, dem bekannten Schauspieler Josef Bierbichler. Denn gleich gegenüber liegt der private Badestrand des Lokals und Gäste können sich hier auf der kleinen Wiese aufhalten. Mein Mann genoss den Biergarten und ich schwamm meine Runden (er liebt Wasser, aber nur ab 25 Grad aufwärts). Übrigens ein wunderbarer Spaziergang vom Hotel aus. Ebenso das Restaurant „Huber am See“ mit herrlichem Kuchen oder frischen Starnberger See-Renken.

Auch jetzt lief ich mit ihm die Seestraße entlang bis zum Dampfersteg, begutachtete wieder alles. Hat sich was verändert, ist etwas Neues erstanden. Nein, nichts Neues, alles fast wie in meiner Erinnerung. Nur ein Haus am See liegt leer, wurde verkauft und wartet auf eine neue Baugenehmigung. Nicht so einfach, denn hier vermeidet man größere Umbauten oder Veränderungen. Teils wurden Anwesen nur saniert oder angebaut. Auch bekannte Schauspieler, die sich hier niederließen mussten sich den Genehmigungen beugen.

Zurück im Hotel habe ich meinen Termin für die Sauna reserviert. Während der Coronaregeln können Gäste reservieren und jeweils eineinhalb Stunden Sauna und Dampfkabine genießen, in zwei Ruheräumen getrennt voneinander ausruhen. Ich genieße beide Tage ganz für mich allein. Gleich vor dem Sauna-Häuschen liegt der Bio-Schwimmteich, perfekt für die Abfrischung im Sommer und nach dem Saunagang.

 

 

Ich liege in meiner Hängeschaukel und lasse meinen Kindheitserinnerungen freien Lauf. Denn hier im Hotel arbeitete meine Großmutter und ich durfte mit, so oft ich wollte. Zu Baron Kleydorff’s Zeiten wurden hier Gäste und Patienten der Wiedemann Klinik mit entsprechender Diätkost kulinarisch verwöhnt. Hatte ich keine Lust auf Küchen-Hilfsarbeit genoss ich die Zeit mit den beiden Hausdamen bei der Gartenarbeit. Barons Hausdame Rosa erklärte mir alles, warum welche Blumen wo gepflanzt wurden, welche Kräuter sich im Beet befanden und welche Schädlinge was anrichten. Na ja, viel blieb davon nicht hängen und ich musste mir für meinen Garten das meiste wieder aus Büchern oder über Google holen. Aber hängen blieben bis heute die herrliche Zeit im heutigen Schlossgut.

Diese Vergangenheit erzählte ich auch Maximilian Schwabe, dem Sohn, der das Hotel seit 2018 führt mit Direktorin Stefanie Moser. Er wollte ursprünglich ins Eventmanagement, absolvierte erst ein Praktikum im Hause, was ihm so gut gefiel, dass er in der Schweiz Hotelmanagement studierte.

Beim Gespräch mit ihm spürt man seine Leidenschaft, sein Engagement das Haus weiter zu entwickeln. Er führte auch die vegetarische Mittagskarte ein. Abends gibt es abwechselnd Buffet, Barbecues oder eben die kleine, feine Speisekarte mit modern inszenierten, mediterranen Speisen.

   

Viele Ideen hat er noch, aber so ein Anwesen erfordert viel Arbeit, perfekte Planung und das nötige Kapital. Also alles zu seiner Zeit, aber dann gut und richtig. Mehr will ich hier noch nicht verraten.

Perfekt lässt sich hier jede Art von Familienfeier gestalten. Der Garten, die Terrassen, die Remise oder der Wintergarten, viele Orte, die sich je nach Wetter perfekt eignen und trotzdem die Ruhe der anderen Gäste im Hause nicht beeinträchtigen. Veranstaltungs- Tagungs- und Bankett-Räumlichkeiten sind ausreichend vorhanden. Vor Corona fanden auch literarische Abende statt.

 

 

Abwechselnd finden hier auch Yoga-Retreats statt. In diesem Umfeld mit Sicherheit besonders erholend und effektiv.

Für aktive und neugierige Gäste stehen jede Menge Ausflugsmöglichkeiten parat. Ob mit dem E-Bike einmal um den See, oder lieber mit dem Dampfer eine Rundtour starten. Dabei sollte man unbedingt einen Stopp in Bernried einlegen und das Buchheim Museum besuchen. Golfer finden zahlreiche fordernde Plätze in der nahen Umgebung (GC Beuerberg, GC Bergkramerhof, Gut Rieden, GC Starnberg, GC Tutzing, GC Feldafing, GC Hohenpähl, GC Iffeldorf, GC Hohenpähl). Und nicht umsonst liegt das Hotel im Fünf-Seen-Land, also weitere Seen die erkundet werden wollen. Ach so – ich wohne in München, aber viele Gäste reisen von weit an, umso besser, dass München oder Garmisch nur ca. 20-30 Autominuten entfernt liegen für einen Stadtbesuch. Aber wer will hier schon jeden Tag weg….

 

Fotos: Schlossgut Oberambach

Schlossgut Oberambach

Oberambach 1

82541 Münsing

info@schlossgut.de

www.schlossgut.de

https://www.starnbergammersee.de/

https://www.seenschifffahrt.de/de/starnberger-see/

https://www.bayregio-starnberger-see.de/

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Annemie Grafe

Autor Kurzvorstellung:

Annemien Grafe lebt in München und war Redakteurin beim Burda-Verlag, zuständig für Sonderhefte im Bereich Wohnen, Bauen, Garten. Sie schrieb u.a. für Servus, A&W, CARE.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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