Assilah und Chefchaouen oder die wunderbare Welt im Norden Marokkos

Chefchaouen

Es gibt Orte auf dieser Welt, die einen sofort verzaubern und einen tiefen Eindruck hinterlassen. Assilah und Chefchaouen sind solche Orte. Vor einiger Zeit hatte ich das Vergnügen, diese beiden wunderschönen Städte im Norden Marokkos zu besuchen. Mein Abenteuer begann in Spanien, genauer gesagt in Tarifa, von wo aus ich eine Fähre nach Tanger nahm. Die Überfahrt dauerte nur 45 Minuten, und schon bald erreichten wir marokkanisches Festland.

Assilah – marokkanische Ursprünglichkeit am Atlantik

Von Tanger aus ist es eine einstündige Fahrt bis nach Assilah, einer charmanten Hafenstadt am Atlantik. Schon bei der Ankunft spüre ich die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Der kleine, unberührte Strand lädt zum Entspannen ein, während die Medina mit ihrer ursprünglichen und antiken Architektur mich in vergangene Zeiten versetzt. Hier finde ich eine einzigartige Mischung aus spanischen, portugiesischen und arabischen Elementen vor.

Allerorts herrscht ein reges Treiben in den engen Gassen der mit Mauern umgebenen Medina, der Altstadt von Assilah. Besonders beeindruckt bin ich von der Handwerkskunst, die hier lebendig ist. Die krummen Gassen sind gesäumt von Geschäften, die marokkanischen Schmuck, Textilien, Metallwaren und allerlei Krimskrams anbieten. Besonders faszinieren mich die kunstvollen Töpferwaren, von denen ich das ein oder andere als Erinnerungsstücke mit nach Hause nehme.

Mohammed lacht mich an, als ich sein Riad im Herzen des Zentrum betrete und die wundervolle Architektur der Innenräume bestaune. Das stilvoll eingerichtete Riad, das typisch marokkanisch daherkommt, begeistert mich. Hier finde ich Ruhe und Entspannung nach einem erlebnisreichen Tag. Ich genieße die Atmosphäre der Beschaulichkeit am kleinen Strand des Ortes, gepaart mit dem fleißigen Händlertreiben in den Gassen und lasse mich von einem unvergleichlichen Sonnenuntergang verzaubern, bevor mein Aufenthalt in dieser Stadt Assilah zu Ende geht.

Chefchaouen – die blaue Stadt der Berber

Doch meine Reise sollte noch weitergehen. Mein nächstes Ziel war Chefchaouen, auch bekannt als “Chaouen”, eine Stadt der Berber in den Bergen.

Chefchaouen ist berühmt für seine blaue Farbe, die die gesamte Stadt durchzieht. Es ist eine nordmarokkanische Stadt mit etwa 45.000 Einwohnern und wurde im Jahr 1471 gegründet. Die traditionsreiche Küche der Region und die unverwechselbare Atmosphäre wurden sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erklärt. Bei meinem Besuch in Chefchaouen kann ich diese kulinarischen Köstlichkeiten aus erster Hand erleben.

Ich schlenere auch hier wie in Assilah wieder durch die engen Gassen, die recht steil hinauf bis oberhalb der Altstadt führen und lasse mich treiben vom Strom der Menschen, die hier in die blauen Tiefen der Gassen eintauchen. Die Medina von Chefchaouen ist ein wahrer Augenschmaus. Das Kashbah-Museum am zentralen Platz gibt mir einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Stadt, während die bedeutende Moschee im Zentrum durch ihre Rufe zum Gebet das Stadtbild täglich prägt. Überall kann ich den portugiesischen Einfluss spüren, der sich einst mit der berberischen Bevölkerung vermischte.

Eine interessante Tatsache über die blaue Farbe der Häuser in Chefchaouen ist, dass sie nicht nur der Schönheit dient, sondern auch gegen den “bösen Blick” und gegen Mücken schützen soll. Früher galt Chefchaouen als heilige Stadt, die von Ausländern nicht betreten werdne durfte und die Einheimischen glauben bis heute, dass die blauen Farbtöne böse Geister und Insekten fernhalten können.

In den engen Straßen der Medina kann man sich kaum sattsehen. Händler bieten ihre Waren feil, und es ist ein Vergnügen, die Gassen hinaufzusteigen bis auf den Berg, von wo aus man eine atemberaubende Aussicht über die Stadt hatte. Teppichhändler, Metallwaren, Töpferwaren und Schmuck waren nur einige der vielfältigen Angebote, die mich begeisterten. Wer sich traut, kann mit einem Teppichhändler ins Feilschen kommen und versuchen, ein wertvolles Webstück der Region zu einem günstigen Preis zu ergattern. Doch Vorsicht, wenn der Händler mit Tee und Gebäck daher kommt, wird es gefährlich und man kommt nicht mehr so leicht aus den Verhandlungen heraus, ohne den Zorn des Marokkaners zu spüren zu bekommen.

Neben den Städten selbst gibt es auch in der Umgebung von Chefchaouen einige touristische Attraktionen, die einen Besuch wert sind. Ein Ausflug zum Wasserfall Akchour ist eine beliebte Abwechslung zum blau der Stadt. Die beeindruckende Natur und die klaren Gewässer des Wasserfalls sind ein wahrer Genuss für die Sinne. Abkühlung bietet auch das Lavadero am Ortsrand der Medina von Chefchauen, wo Frauen ihre Teppiche in traditioneller Art und Weise waschen. Ich hatte das Glück, Zeuge dieses faszinierenden Rituals zu werden. Kleine Cafés in terrassenartiger Anordnung laden zum Verweilen an diesem erfrischenden Ort ein.

Nach einigen Tagen voller spannender und abwechslungsreicher Erlebnisse in Nordmarokko ist es Zeit, mich auf den Rückweg zu machen. Ich kehre mit vielen wunderbaren Erinnerungen und einem tieferen Verständnis für die marokkanische Kultur zurück. Die Reise hat mir eine völlig andere Welt eröffnet, nur eine kurze Fährfahrt entfernt vom spanischen Festland.

Einen Besuch von Assilah und Chefchaouen ist ein Erlebnis für all diehenigen, die nach neuen Erfahrungen und einer einzigartigen Atmosphäre suchen. Die historische Bedeutung, die beeindruckende Architektur, die handwerkliche Kunst und die gastfreundlichen Menschen machen diese beiden Städte zu einem unvergesslichen Reiseziel.

Kurz notiert

Wie kommt man hin?

Marokko erreicht man am besten von der spanischen Stadt Tarifa aus mit der Fähre in 45 Minuten nach Tanger. Von dort nimmt man sich entweder ein Taxi oder man bucht vorab in Spanien eine Tour, die sowohl Transfer, wie auch Fähre und Unterkunft in Assilah und Chefchaouen beinhaltet:

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In Assilah wohnt man gut im Riad Aicha

In Chefcaouen speist man gut im Restaurant Aladdin mit toller Aussicht auf die Stadt

Diese Reise wurde selbstfinanziert.

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Philip Duckwitz

Autor Kurzvorstellung:

Der „Journeylist“ Philip Duckwitz arbeitet als freier Journalist und Autor in Remscheid, vormals in Köln. Auf seinen Reisen um den Erdball, die er am liebsten in wenig bekannte Länder und Regionen unternimmt, öffnet er seinen Lesern Türen zu unerschlossenen Blickwinkeln. Bekanntes neu entdecken und Neues bekannt zu geben, unter dieser Prämisse reist der Journeylist auf der Suche nach den Schätzen dieser Welt und berichtet darüber, um seine Leser für einen einzigartigen Urlaub in der Ferne zu begeistern.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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