Von den 51 Sealife Aquarien gibt es alleine acht in Deutschland. Was liegt näher, wenn man schon am Bodensee in Konstanz ist, hier mal vorbeizuschauen, was sich unter Wasser alles ereignet.
Plötzlich herrscht hektische Aufregung. Die Pinguine tauchen pfeilschnell durch das Wasserbecken, vollführen Luftsprünge bevor sie wieder eintauchen ohne einen Artgenossen zu berühren. Über die Felsplatten im Hintergrund des Geheges bewegt sich eine menschliche Gestalt mit Eimer: es ist Fütterung angesagt. Der Tierwärter, gut eingepackt nicht nur aufgrund der niedrigen Temperaturen, sondern auch wegen des intensiven Geruchs der Eselspinguine, hat die Tiere in Aufregung versetzt. Mit geübtem Sprung katapultieren sie sich aus dem Wasser um nichts von den Leckerbissen zu versäumen. Jeder bekommt seinen Fisch, den er im Ganzen verschlingt. Danach kehrt wieder Ruhe ein. Manche drehen ihre Runden im Wasser, andere stehen mit gespreizten Flügeln auf den Steinen und machen ein Verdauungsschläfchen.
Pinguine im Sea Life Konstanz
Das Thema Antarktis wird in einem der etwa 35 Becken im Sealife Aquarium von antarktischen Bewohnern lebendig dargestellt. Dieser bisher weitgehend unberührte Kontinent bedarf besonderen Schutzes. Darüber erfahren Besucher über vielfältige Informationstafeln Wissenswertes.
Die Sealife Großaquarien verstehen sich als Botschafter der Meere. Weltweit gibt es derzeit 51, davon alleine acht Standorte in Deutschland. Viele Bewohner der acht Standorte stammen aus der hauseigenen Aufzuchtstation. Jedes dieser Aquarien umfasst zwischen 30 und 50 liebevoll gestaltete Becken, die vom hüfthohen Rochenbassin bis zum säulenartigen Standaquarium mit Mikroskopeffekt sehr unterschiedlich sind.
Bild ganz oben: Ein Ammenhai ruht sich aus
Besonders spannend ist der gläserne Tunnel mitten durch das Ozeanbecken. Nur wenige Handbreit über den Köpfen der Besucher hat es sich ein Hai bequem gemacht. Und die riesige Schildkröte nimmt Kurs auf neugierige Zuschauer. In ca. 1,5 Millionen Liter tropischem Wasser führen verschiedene Tierarten ein friedliches Miteinander.
In einer anderen Abteilung tummeln sich bunte Fische hinter Glas. Seepferdchen oder wurmähnliche Gebilde verstecken sich zwischen Wasserpflanzen. Riesige Seesterne klammern sich mit ihren starken Armen an Felsen. Dem Laufe des Wassers folgend geht es über die Mittelmeer-Bewohner weiter bis zum tropischen Ozeanbecken.
Hauptanliegen von Sealife ist es vor allem die heranwachsende Generation für diese Wunderwelt zu sensibilisieren. Bei einem Rundgang müssen Fragen beantwortet werden. Dazu bedarf es genauer Beobachtung. Damit sollen sich die Besucher intensiv mit der Lebensweise der jeweiligen Art auseinandersetzen.
Mit einem außergewöhnlichen Programm widmet sich Sealife dieses Jahr dem besonderen Schutz der Schildkröten. Bei nach gebildeten Stoff-Schildkröten können mit Hilfe hochmoderner Technologie die einzelnen Schritte von der Rettung bis zur Rehabilitation nachvollzogen werden. An vier interaktiven Stationen pflegen Klein und Groß die Schildkröte gesund und erfahren auf diese Weise, welche Arbeit Biologen auf der ganzen Welt leisten um diese Tiere zu retten, die durch zunehmenden Plastikmüll im Meer und Fischernetze stark gefährdet sind.
Im Gegensatz zu den „üblichen“ Vergnügungsparks trägt Sealife durch intensive Aufklärungsarbeit zu aktivem Umweltschutz bei. Und die Besucher sind begeistert. Wo bietet sich schon die Möglichkeit unter einem Dach das Verhalten der heimischen Karpfen und den auf der anderen Seite des Globus lebenden Pinguine auf Augenhöhe zu beobachten.
Weitere Informationen gibt es unter www.sealife.de
Eine gediegene Unterkunft am Bodenseeufer in fußläufiger Entfernung bietet z. b. das Steigenberger Inselhotel; www.steigenberger.com
Fotos: Copyright Sealife