VON JUPP SUTTNER // Dieses Mal muss ich etwas ausholen. Und sieben Jahre zurückgehen. Denn im Januar 2014 hatte ich einen Traum – und übertrug diesen auf den BRENNINGER, eine Kunstfigur, die ihr Leben regelmäßig auf Reise-Stories.de ausbreitet. Und so las sich mein Brenninger vom damals:
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Wenn Brenninger Milliardär wäre, sagte er immer, also Oligarch oder Scheich oder so – dann würde er sich keine Fußballmannschaft, sondern ein Skigebiet kaufen. Um endlich eine leere Piste vor zu finden. Eine der Strecken, so der Brenninger, würde er immer für die Allgemeinheit sperren lassen, um sie ausschließlich für sich und seine Familie und seine Spezln zur Verfügung zu haben. Als wären er und seine Frau und seine Kinder und seine Kumpels eine Art Ski-Nationalmannschaft. Für die wird ja auch immer alles abgesperrt.
Denn nichts hasste Brenninger so sehr wie überfüllte Ski-Pisten. Bei deren Frequentierung man stets aufpassen musste, dass man niemand über den Haufen fuhr oder umgekehrt. Drei Mal bereits in seinem Skileben war er von rasenden Rowdys, die man früher Pisten-Säue nannte, umgenietet worden. Beim zweiten Mal fiel er wochenlang als Freizeitsportler aus und hatte wegen der angeknacksten Rippe nicht einmal lachen dürfen – wonach ihm jedoch eh nicht war.
Weil Brenninger jedoch wusste, dass er in diesem Leben weder Oligarch noch Scheich mehr werden konnte, träumte er einen etwas kleineren Traum: Dass es Skigebiete geben würde, deren Liftkarte 100 Euro pro Tag kosten würde! Damit weitaus weniger Menschen ein Ticket lösen könnten.
Er wusste natürlich, dass dies der unsozialste Traum war, den man hegen konnte. Weshalb er diese Vorstellung auch niemand verriet. Doch so ganz für sich fand er die Idee klasse – auch wenn er immer rot oder grün wählte und eine derartige Reichen-Bevorzugung für ihn eigentlich das Allerletzte war. Aber für ein leeres Skigebiet, seufzte er, verrät man seine beste Gesinnung.
Wobei ihm freilich gesamthaft betrachtet die Idee mit dem eigenen Skigebiet im Endeffekt wesentlich besser gefiel. So dass er beschloss, doch noch Oligarch oder Scheich zu werden!
Oder zumindest ihn zu geben. Im bevorstehenden Karneval.
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Das also war meine Vorstellung von 2014 – und nun, 2021, ist diese Sehnsucht wahr geworden: ein Skigebiet ganz für sich alleine zu haben! Zwar nicht in Bayern – wo manche Bürokraten ihre Bretter nicht an den Beinen, sondern vor dem Kopf haben – aber immerhin in Baden-Württemberg! Reporter-Kollege Jürgen Löhle hat es ausprobiert:
Und ich kann das nur als meinen Reise-Tipp dieser Woche empfehlen – so lange dort noch Schnee liegt…
Zu eurer Info: Für die Veröffentlichung obigen Tipps erhalte ich: 0,00 Euro. Warum ich trotzdem diesen Text schrieb? Weil ich sie einfach SUPER finde, diese Idee – und dies einfach euch mitzuteilen wünschte : – )