Jetzt ist es Zeit, Charakter zu zeigen!

VON JUPP SUTTNER   //   Jetzt ist es Zeit, Charakter zu zeigen! Und tatsächlich doch noch mit Skigymnastik für die Saison 2020/21 zu beginnen – obwohl kein Mensch weiß, ob man coronabedingt in Deutschland oder als Deutscher im Ausland in diesem Winter überhaupt zum Skifahren kommt. Was durchaus zu folgender Frage leiten könnte:

War denn dann nicht die gesamte Mühsal der Skigymnastik umsonst?

Klare Antwort:

Auf keinen Fall!

Weil:

Erstens ist Gymnastik IMMER gut. Und spezielle SKIgymnastik kann durchaus als perfekte „allgemeine“ Gymnastik betrachtet werden.

Zweitens bilden die Übungen, die wir hier darstellen, eine willkommene körperliche Unterbrechung beim Stubenhocken im Home Office.

Drittens können Sie bei Ihrer nächsten Video-Konferenz unglaublichen Eindruck schinden, wenn Sie nebenbei ein paar dieser Trockenski-Einheiten vor der Kamera demonstrieren.

Aber WELCHE Übungen?

Ganz einfach:

Die 6 Übungen von Christine Albrecht. Denn jene feiern ein Jubiläum:

Vor 15 Jahren wurde(n) sie vom Autor fotografiert – und vor 15 Jahren wurden sie in einem Interview erläutert.

Das Fabelhafte daran: Alles ist noch heute gültig!

Deshalb hier also das „Nostalgie“-Interview mit Christine Albrecht, der damals als Dipl.-Aerobic-Trainerin in Garmisch-Partenkirchen agierenden leidenschaftlichen Skifahrerin:

 

Wird es auch im Winter 2005/06 noch die berühmte gute, alte Ski-Gymnastik geben?

Absolut! Denn mit Carven und Telemark ist alles wieder total „in“ geworden! Nur heißt es jetzt halt anders – nicht mehr „Ski-Gymnastik“, sondern „Fit in den Winter“ oder so. Der alte Name ist passé. Aber ein neuer Name ist zugleich immer ein neuer Reiz – wenn man etwa „Rope Skipping“ statt „Seilspringen“ sagt, dann ist das gleich wieder interessant.

 

Wenn man keine Zeit, Lust oder Geld hat, in ein Fitness-Studio zu gehen und zu Hause ohne Geräte trainieren will – welche Übung wäre die wichtigste, um fit in den Ski-Winter zu kommen?

Die Kniebeuge – ein Muss für jeden Carver! Anfangen mit 3 x 15 Wiederholungen, später steigern auf 3 x 25 oder gar 3 x 50. Anfangs einen Besenstiel in die Hände nehmen, später kann man an den Besenstiel noch Gewichtchen hängen.

 

Gute Idee – die Kniebeuge kann schließlich jeder.

Falsch! Die muss schon technisch richtig sein. Und zwar so: Fersen auf ein Telefonbuch, gerader Rücken, Kniescheiben vor den Fußspitzen. Rustikal ausgedrückt: Als ob man sich auf ein Autobahnklo setzt, vor dem es einem ekelt – und man dann immer wieder aufsteht…

 

Was schlagen Sie für die Balance vor?

Balance ist natürlich sehr wichtig beim Skifahren. Also: Auf einem Bein stehen, das Knie des anderen Beines hochziehen und versuchen, so stehen zu bleiben. Wer gut ist, kann das Bein nach vorne strecken. Und wer sehr gut ist, kann dabei auch noch hoch- und tiefgehen.

 

Was ist mit der legendären Abfahrtshocke?

Guuaaaat! Absolut okay! Aber: die Kniescheiben dürfen nicht über die Fußspitzen hinausragen. Den Po schön hinten ’rausstrecken – so wie man halt Ski fährt.

 

Haben Sie eine spezielle Carving-Übung auf Lager?

Sich hüftbreit hinstellen, die Füße wie beim Carven auf der Piste rechts aufkanten und dann rechts langsam, aber tief runter gehen. Die Arme nach vorne seitlich wie beim richtigen Carven – zur Balance. Dasselbe nach links. Insgesamt sechs Mal auf beiden Seiten – das sind dann zwölf lang gezogene Carving-Schwünge…

 

Gibt es sonst noch irgendeine ganz wichtige Übung, die man zu Hause machen sollte?

Ja, Bauchmuskelübungen – und zwar nicht nur, damit man beim Aprés-Ski gut ausschaut, sondern weil man wirklich fitter beim Skifahren ist. Und der Rücken muss natürlich geschult werden: Bauchlage, den ganzen Körper gestreckt auf den Boden legen, dann gleichzeitig linken Arm und rechtes Bein heben bzw. rechten Arm und linkes Bein. Das trainiert den Po, die Schulter, die hinteren Oberschenkel und den Rückenstrecker.

 

Das alles dauert zusammen genommen doch höchstens zehn Minuten täglich…

…plus Dehnübungen vorher und nachher – die MÜSSEN sein! Wer nicht weiß, wie Stretching funktioniert, sollte in ein Fitness-Studio gehen und es sich zeigen lassen. Und vielleicht lernt man dort ja dann auch gleich einen netten Skilehrer oder eine nette Skilehrerin kennen – denn auch die trainieren vor Saisonbeginn…

 

Interview: Jupp Suttner

 

Und das zeigen die Fotos oben von links nach rechts:

 

Kniebeuge / Balance / Abfahrtshocke / Carven

 

Die beiden Fotos unten:

 

Links Bauchmuskeln / rechts Rücken

 

 

Copyright aller Fotos: Jupp Suttner

 

 

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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