v. Elsa-Maria Honecker
Immer für eine Überraschung gut – Südafrikas „Mothercity“ verströmt nicht nur Glamour in den Shops und Galerien an der Waterfront sondern jetzt auch im nagelneuen Silo-Viertel mit dem gerade eröffneten Zeitz MOCAA-Museum. Im angesagten Kunst- und Kultur Viertel Bo-Kaap hingegen lockt mit kulinarischen Innovationen das neu renovierte Hilton Cape Town City Centre – als stylisches Boutique-Hotel. Last not least natürlich Golf mit Blick auf den Tafelberg.
Mothercity´s neuer Glamour
Willkommen in der europäischten Stadt am afrikanischen Kontinent! Kapstadt ist ein Must, ein unvergessliches Erlebnis und der beste Einstieg in die „Rainbow Nation“, die von allem etwas bietet: Lebendige Metropolen, gemütliche Kleinstädte, Wüsten, Weingärten, Savannen, Gebirge, spektakuläre Küsten und endlose Sandstrände. Hier am Westerncape mit dem 1086 Meter hohen Tafelberg als Wahrzeichen der Stadt, hat man eigentlich alles in greifbarer Nähe: das Vergnügungsviertel an der Victoria & Alfred Waterfront, die vielen Shops und Galerien in der Long – und Breestreet und Kunst und Ausgefallenes im „Opulent Living“ in der Kloofstreet. Hat man ja alles zum x-ten Mal gesehen.
Longstreet Kapstadt
Nicht aber das neue Zeitz MOCAA Museum, das seit seiner Eröffnung Ende September für Furore sorgt. Denn hinter dem markanten Kürzel verbirgt sich nichts weniger als das „Zeitz Museum of Contemporary Art Africa“ – Afrikas größtes Museum der Gegenwartskunst. Ein echter Hingucker, denn der Kern des Gebäudes ist ein 27 Meter hohes, kathedralartiges Atrium, dessen gläserne Decke als Dachterrasse des neuesten und teuersten Boutique-Hotels Kapstadts dient – dem Silo Hotel.
Das ist dem britischen Industriedesigner Thomas Heatherwick zu verdanken, der das Gebäude nach 15 Jahren wieder mit modernem, neuartigen Design und industrieller Infrastruktur zum Leben erweckte. Phänomenal sind dabei die fast sechs Meter hohen Glaspanels, die einen 360° Rundblick über Kapstadt gewähren und das durchgestylte Interieur, wofür die Inhaberin Liz Bidden ein bewährt gutes Händchen bewies. Ihr gehören ja bereits vier Lodges aus dem The Royal-Portfolio. Auch wenn man sich die Preise (ab 800 Euro) nicht leisten kann, sollte man doch in der Rooftop Bar im elften Stock einen Sundowner zu sich nehmen, kurz bevor die Sonne hinter dem Berggipfel des Lion’s Head versinkt.
Back to the Roots im Bo-Kaap Viertel
Kapstadt ist ja berühmt für seine kontrastreichen Viertel, die sicherlich durch das Multikolorid zahlloser Stämme und Hautfarben geprägt sind: Vom noblen, dicht mit mächtigen Eichen und Nadelbäumen bewachsenen Stadtteil Constantia, als erste Weinregion Südafrikas, Woodstock, dem Treffpunkt der Hipster und Hippies bis zur Camps Bay, der Cote d`Azur Südafrikas, wo sich auch schon mal ein Hollywoodstar einen Sundowner im Anblick der Twelf Apostles gönnt.
Richtig angesagt ist seit neuestem das Kunst- und Kulturviertel in Bo-Kaap – heute Kapstadts ältester und buntester Stadtteil zwischen Buitengracht und Signal Hill mit bonbonfarbenen Häusern und kopfsteingepflasterten Straßen. Etwa 90 Prozent der Bewohner dort sind Nachfahren der im 17. und 18. Jahrhundert von der Holländisch-Ostindischen Handelskompanie aus Indonesien, Sri Lanka, Indien und Malaysia verschleppten Sklaven, die ihre eigene Kultur mitbrachten. Die knallbunten Häuser, die in allen Farben des Regenbogens leuchten, stehen auch heute noch für die wiedergewonnene Freiheit der Sklaven und setzen ein Zeichen gegen das Schwarz-Weiß-Denken der Apartheid.
Hier gleich um die Ecke liegt auch das Hilton Cape Town City Centre, das gerade neu renoviert, nun als schickes Boutique-Hotel daher kommt. Schon beim Eintritt in die Lobby fallen mir als erstes die edlen Grau- und Silbertöne mit gelben Akzenten auf, diverse Exponate lokaler Künstler, dekorative hölzerne Wandschirme und über allem die kostbaren Swarowski Lüster. Von meiner Suite im 8. Stock blicke ich direkt auf den Tafelberg und nachts auf die glitzernde Stadt.
Wirklich angetan ist hier jeder vom einzigartigen Konzept des „126 CKC“ Restaurants (Cape,Kitchen,Café) mit einer innovativen malaiisch-afrikanischen Fusion-Küche. Voll im Trend das neuartige Tee-Degustationsmenü genannt „Tea-Pearing“ mit Sterne-Küchen-Qualität sowie die wohlschmeckenden Detox Smoothies und Superfood Salate. Selten hat mir ein Menü ganz ohne Weinbegleitung so gut gemundet. Das macht fit für den kommenden Golftag am Atlantic Beach GC. Mit Blick auf den Tafelberg und RobbenIsland genießt man das Spiel im hügeligen Gelände direkt am Ozean. Hier hat man natürlich auch mit dem Wind zu kämpfen, der nur teilweise von Fynbos Sträuchern und Dünen gezähmt wird. Über 20 Plätze gibt es rund um Kapstadt – einer schöner wie der andere und der „Metropolitan GC“ sogar mitten drin.
Out of Kapstadt
Weinliebhaber dagegen finden ihr Mekka etwa eine Stunde entfernt im Kap Weinland. Seit dem 18. Jahrhundert wird rund um Stellenbosch, Franschhoek und Paarl Wein angebaut und mittlerweile gibt es in diesen hübschen Orten über 100 Weinkeller. Einer davon – mit einer 300-jährigen Tradition ist „la Motte“.
Seit 2010 wurde das Weingut mit dem Feinschmecker-Restaurant Pierneef a la Motte, dem la Motte Museum und dem Farm Shop frisch gebackenem Brot und Bio Kosmetik Produkte aus eigenem Anbau ergänzt. Dafür gab es den Internationalen Wine Tourism Award in der Kategorie „Best Food and Wine Matching Experience“.
Infos:
www.dein-suedafrika.de
www.hiltonhotels.de
www.la-motte.com