Wie “Tomba la Bomba“ unterwegs zwischen Gipfeln

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Romantisch: Die Comici-Hütte am Langkofel bei winterlicher Abenddämmerung; Foto: Dolomiti SuperSki/Press Alta Badia
Romantisch: Die Comici-Hütte am Langkofel bei winterlicher Abenddämmerung; Foto: Dolomiti SuperSki/Press Alta Badia

Die Dolomiten bieten auch in diesem Winter wieder Sport und Genuss auf der Sonnenseite der Alpen. In der Woche vor Weihnachten feiert die Südtiroler Region Alta Badia 30 Jahre Weltcup.

Es waren große Feste, als „Tomba la Bomba“ in den 1990er Jahren seine Kunst durch den Stangenwald auf der Gran Risa zelebrierte und die Tifosi im Zielhang in Ekstase versetzte. Vier Mal hat der Italiener vor seinen Fans in Alta Badia den Riesenslalom gewonnen.

Vom Start auf dem Piz La Ila bis ins Ziel in der Ortschaft Stern (ladinisch: La Ila, italienisch: La Villa) geht es teils 53 Prozent bergab, auch deshalb gelten die Piste und der dortige Weltcup-Wettbewerb für Skirennläufer als große Herausforderung – natürlich auch für die Freizeitsportler, die nach der letzten Zieleinfahrt den Hang im Gadertal, einem der schönsten Dolomiten-Täler, für sich erobern.

Begeisterung am Rand der Piste bei den Weltcup-Rennen in Alta Badia; Foto: Dolomiti SuperSki/Press Alta Badia
Begeisterung am Rand der Piste bei den Weltcup-Rennen in Alta Badia; Foto: Dolomiti SuperSki/Press Alta Badia

Ehemalige Sieger und Legenden haben sich schon angekündigt

Vor 30 Jahren schaffte es die Gran Risa in den internationalen Sport-Kalender, 1985 fand in Alta Badia das erste Weltcuprennen statt. Damaliger Sieger war der zweimalige Olympiasieger und fünffache Weltmeister Ingemar Stenmark. Dem eher zurückhaltenden Schweden folgte drei Jahre später ein erstes Mal Alberto Tomba auf dem Siegerpodest, in den beiden zurückliegenden Jahren triumphierte der Österreicher Marcel Hirscher in den Dolomiten.

Den 30. Geburtstag der Weltcuprennen feiern die Südtiroler in diesem Jahr auf besondere Weise: Angekündigt haben sich einstige Legenden und Sieger, die am Sonntag, 20. Dezember, bei einer „Ski Challenge“ an den Start gehen. Am gleich Tag findet der Riesenslalom-Weltcup der Männer statt – einen Tag später ein Parallel-Riesenslalom bei Flutlicht. Zur „Challenge“ für körperbehinderte Kinder haben sich bekannte Skirennläufer wie Michael von Grünigen, Christian Mayer, Marc Girardelli, Hans Knauss und Italiens zweites Ski-Idol Gustav Thöni angesagt.

Zieleinfahrt der Gran Risa in Alta Badia mit Dolomiten-Panorama-Blick; Foto: Dolomiti Superski/Press Alta Badia
Zieleinfahrt der Gran Risa in Alta Badia mit Dolomiten-Panorama-Blick; Foto: Dolomiti Superski/Press Alta Badia

Abseits der Pisten ist für die Kurzweil der Gäste gesorgt

Neben dem internationalen Ski-Zirkus ist in den beschaulichen Dolomiten auch für Kurzweil abseits der Pisten gesorgt: Am 19. Dezember, steigt in La Villa eine „Winter-Wonderland-Party“, Höhepunkt des Abends ist traditionell die Auslosung der Startnummern für das Rennen. Auf der Bühne stehen Musiker, DJs und die besten Skirennläufer der Welt. Vor dem Start am Samstag schweben Paragleiter über den mächtigen Sellastock hinunter ins Tal und das Stadion. Zwei Tage zuvor sind die Speedfahrer im benachbarten Grödnertal am Start.

Die Saison beginnt wie immer früh in den Dolomiten, vom 28. November bis 20. Dezember heißt es zudem seit Jahren: „Vier für Drei“. Ab einem viertägigen Aufenthalt bekommt man einen Tag geschenkt – den Skipass und auch eine Übernachtung bei einem der beteiligten Hotels. Zwölf Skigebiete bilden den Verbund „Dolomiti Superski“ mit rund 1 200 Kilometern Pisten.

Zu den Besonderheiten gehören die Skitouren, die bekannteste ist die „Sella Ronda“ – die Umrundung des mächtigen Sellastocks. Beliebter Einstieg ist nur wenige Meter neben der Gran Risa in Corvara – von dort geht es zum Passo Gardena (Grödner Joch, gegen den Uhrzeigersinn, grüne Markierung) oder Passo Campologno (Uhrzeigersinn, orange Markierung). Von dort gibt es auch einen Abzweig in Richtung Arabba und die nahe Marmolada (3 342 Meter), um auf den „Spuren der Gebirgsjäger“ über das Skigebiet am Fuß des Monte Civetta (3 220), die Cinque Torri (Fünf Türme) und den legendären Lagazuoi zurück nach Covara im Hochabtei-Tal (ladinisch: Alta Badia) zu kommen zu kommen.

Auf den Hütten der Dolomiten lockt Genuss umgeben von bizarren Gipfeln; Foto: Dolomiti Superski/Press Alta Badia
Auf den Hütten der Dolomiten lockt Genuss umgeben von bizarren Gipfeln; Foto: Dolomiti Superski/Press Alta Badia

Auf den Hütten locken alpine Spezialitäten mit maritimen Einschlag

Es sind die bizarren Gipfel und idyllischen Täler, die den Charme der Dolomiten ausmachen. In den Schutzhütten servieren die Gastgeber alpine Spezialitäten mit mediterranen Einflüssen – im Gardertal zum Beispiel Turtres (lateinisch: torta, rundes Brot). Die frittierten Teigtaschen werden mit Spinat und Quark gefüllt. Im deutschsprachigen Pustertal nennt man sie Tirtlan. Als Vorspeise gibt es eine Gersten- oder Graupensuppe, zu den Spezialitäten gehören Tris (Drei) von Nocken – entweder mit Spinat oder würzigem Bergkäse, Schlutzkrapfen sowie Polenta mit Pilzen oder einem guten Stück Fleisch.

Verwöhnt werden die Alpen südlich des Brenners mit frühem Schnee, der meist schon im November fällt, begünstigt durch feuchte Luftströme vom Mittelmeer gen Norden. Den Rest erledigen Schneeanlagen – vor allem dann, wenn sich die Sonne zeigt. Zur Freude der Gäste macht sie das die meiste Zeit des Winters.

Am Kronplatz lockt ein grandioser Panoramablick

„Der Schnee wird ohne jegliche Zusätze produziert“, betont Schneemeister Tone Vollmann aus dem nahen St. Vigil/Enneberg am Kronplatz. Der „Funberg Südtirols“ war vor drei Jahren zum besten Skigebiet Italiens gekürt worden, im gesamten Alpen-Ranking rangierte man auf Platz sieben.

Das besondere dieses „Gugelhupfs“, wie die Einheimischen den Kronplatz nennen, ist sein Panoramablick. 116 Kilometer Pisten führen in alle Himmelsrichtungen – vom gemütlichen Sonnenhang bis zu den „schwarzen“ Herausforderungen nach Reischach („Hernegg“ und „Sylvester“). Auf der anderen Seite geht es vorbei am Piz da Peres zum gegenüberliegenden Piz de Plaiez in St. Vigil, über Piculin hat man mit einem Skibus Anschluss an die Sella Ronda und somit nach Alta Badia.

Während man dort im Dezember wieder auf die Uhr schaut und hundertstel Sekunden misst, lassen sich die Urlauber Zeit, genießen die breiten Abfahrten, den Blick von den Terrassen auf Piz Boe und Kreuzkofel, dessen Felsen bei Untergang der Sonne nahezu leuchten. „Enrosadira“ nennen die Ladiner das Glühen der steinernen Wände. So richtig emotional wird es auch bei der Zieldurchfahrt auf einer der vielen Weltcuppisten in den Dolomiten – auch wenn die Ränge leer, und die TV-Kameras abgeschaltet sind.

 

Start frei – auch fur Freizeitsportler auf den Pisten in den Dolomiten; Foto: Dolomiti Superski/Press Alta Badia
Start frei – auch fur Freizeitsportler auf den Pisten in den Dolomiten; Foto: Dolomiti Superski/Press Alta Badia

Infos rund um den Winter in den Dolomiten:

Saison: „Dolomiti Superski“: 28. November bis 3./10. April 2016

Skigebiete/Regionen: Alta Badia, Gröden/Seiser Alm, Kronplatz, Cortina d’Ampezzo, Vali di Vassa/Karersee, Arraba/Marmolada, Sextener Dolomiten/Obereggen, San Martino di Castrozza, Ei-sacktal, Alpe Lusia -San Pellegrino, Civetta.

Gesamtgebiet: 1 200 Kilometer schneesichere Pisten.

Schwierigkeitsgrade: Blau: 30 Prozent, Rot: 60 Prozent, Schwarz: 10 Prozent.

16 alpine Skitouren: Unter anderem Sella Ronda (4. Dezember bis 3. April), Gebirgsjäger-Tour (Infos vor Ort).

Angebote: „Dolomiti Super Premiere“: Ab vier Tagen, ein Urlaubstag geschenkt, samt Hotel, Skipass, Skiverleih und Skikurs. Gültig vom 28. November bis 20. Dezember.

Kostenloser Skipass für Kinder bis acht Jahre während der gesamten Wintersaison bei Erwerb eines Skipasses des gleichen Typs für Erwachsene, 50 Prozent Ermäßigung für Kinder bis zwölf Jahre.

„Super Sun“: Vom 19. März bis Saisonende, ein Tag gratis bei sieben gebuchten Urlaubstagen.

App „3D Superski“: Informationen zu den zwölf Skigebieten, 3 D-Skimaps, Ski Planner mit Navigation.

Ski-Weltcup

  1. Dezember: Super-G Herren, 19. Dezember: Abfahrt Herren (beides in Gröden); 20. Dezember: Riesenslalom, 21. Dezember: Parallelslalom Herren (Flutlicht) (beides in Alta Badia); 23. Januar: Super-G Damen, 24. Januar: Abfahrt Damen (beides in Cortina d’Ampezzo).

Ski-Europacup

  1. Dezember: Slalom Herren (Obereggen); 19. Dezember: Parallelslalom Damen/Herren (St. Vigil); 21. Dez.: Slalom Herren (Pozza di Fassa).

Weihnachtsmärkte

  1. November bis 6. Januar: Bruneck, Innichen, St. Ullrich, St. Christina/Gröden, Brixen; 4. bis 27. Dezember (Wochenenden): St. Vigil in Enneberg.

Anreise: A 8 Karlsruhe-Stuttgart-Ulm, A 7 Füssen/Reutte, Fernpass, Innsbruck, Brenner, Ausfahrt Brixen/Bruneck, Gadertal (Alta Badia) oder Grödnertal.

 Kontakte: Dolomiti Superski, Telefon (00 39) 04 71 79 53 97, www.dolomitisuperski.com

Kronplatz, Bruneck, Telefon (0039) 0474 55 54 47, E-Mail: info@kronplatz.com, www.kronplatz.com

Alta Badia, Corvara, Telefon (0039) 04 71 83 6176, E-Mail:info@altabadia.org, www.altabadia.org

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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