Vom Almabtrieb zum Hautabrieb

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Almabtrieb im Südtiroler Ridnauntal, Foto: Hotel Schneeberg
Almabtrieb im Südtiroler Ridnauntal, Foto: Hotel Schneeberg

Im Südtiroler Ridnauntal, zu Füßen der Stubaier Alpen, werden Bräuche wie der Almabtrieb noch zünftig und ursprünglich gefeiert. Einen Besuch wert sind hier aber auch das Bergbau-Museum, die 7-Seen-Tour, das Marmorgestein der Gilfenklamm und das Familien-Resort Schneeberg mit einem der größten Wellnessbereiche des Alpenraums. Im Winter finden Ski-Langläufer und Biathlon-Fans ihren Spaß.

„Ihr kennts jetzt losmarschieren, die Kiah kemmen glei!“ Die Blasmusik zieht an und die Dorfkapelle setzt sich musizierend in Bewegung. Rudi Maurmair, Vizepräsident der Interessentschaft der Bauern Ridnaun, hat den Festzug mit verschiedenen zünftigen Wagen, Gruppen und Gespannen am Talschluss vor dem Ridnauner Bergmuseum gut geordnet aufgestellt und soeben per Funk erfahren, dass die Kühe von den Almen in Anmarsch sind. Das ist das Zeichen: Die Party kann beginnen.

Mit Kopfschmuck und Glocken trotten die Kühe gemächlich zu Tal, Foto: Heiner Sieger
Mit Kopfschmuck und Glocken trotten die Kühe gemächlich zu Tal, Foto: Heiner Sieger

Wenn rund 2000 Schafe und 100 Kühe, zum Teil liebevoll geschmückt mit Blumengirlanden, Kränzen und Glocken, ins Tal zurückkehren, ist es Zeit zu feiern. Kaum irgendwo in den Alpen wird der jährliche Almabtrieb noch so ursprünglich begangen, wie im Südtiroler Ridnauntal, zu Füßen der Stubaier Alpen. Viele Kinder, Ziegen, Esel, sogar Lamas sind dabei. Bei den alten Höfen im Dorfteil Maiern verkaufen die Einheimischen reichlich Südtiroler Wein, Brotzeitteller und frisch zubereitete Apfel-Mohnkrapfen, die so lecker sind, dass sie alleine schon die Teilnahme an dem Fest auferlegen. „Wir könnten die Veranstaltung auch weiter vorne groß auf einer Festwiese aufziehen. Aber dann würde der Almabtrieb seinen Charakter und Charme verlieren, den wir hier hinten im Dorf mit den alten Häusern und Höfen noch haben“, sagt Rudi Maurmair.

Auch der Nachwuchs ist beim Almabtrieb in Ridnaun mit von der Partie, Foto: Heiner Sieger
Auch der Nachwuchs ist beim Almabtrieb in Ridnaun mit von der Partie, Foto: Heiner Sieger

Eine attraktive, aber ruhige Urlaubsregion
Hier im Südtiroler Ridnauntal, zu Füßen der Stubaier Alpen, werden Bräuche, wie der Almabtrieb noch zünftig und ursprünglich gefeiert. Das Ridnauntal steigt von Sterzing (950m) bis zum Talschluss bei Maiern auf 1.400 m an. Das Leben hier wurde jahrhundertelang vor allem von der Landwirtschaft geprägt. Einen großen Einfluss auf die Region hatte aber auch der seit dem 13. Jahrhundert betriebene und erst 1980 eingestellte Bergbau auf Silber, Bleiglanz und Zinkblende. Das beeindruckende Bergbau-Museum ist daher unbedingt einen Besuch wert.

Aber das kleine Tal oberhalb von Sterzing ist auch sonst ganz schön attraktiv: Zahlreiche Rund-Wanderwege, allen voran die 7-Seen-Tour und er Weg durch das Marmorgestein der Gilfenklamm locken Wanderer. Das Familien-Resort Schneeberg, mit einem der größten Wellnessbereiche des Alpenraums, lädt zur Entspannung. Die Fuggerstadt Sterzing selber, das Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn oder das Brennero-Outlet-Center sind nicht weit entfernt. Im Winter finden Ski-Langläufer und Biathlon-Fans ihren Spaß, denn Maiern gehört als Standort eines Biathlon-Trainingszentrums auch zu den jährlichen Stationen des Europacups. Seit Jahren gastieren hier Nationalmannschaften aus der ganzen Welt, um für die Biathlon-Großereignisse zu trainieren.

In der Gilfenklamm hat sich das Wasser seinen Weg durch weißen Marmor gebahnt, Foto: Heiner Sieger
In der Gilfenklamm hat sich das Wasser seinen Weg durch weißen Marmor gebahnt, Foto: Heiner Sieger

In der Gilfenklamm hat sich das Wasser seinen Weg durch den weißen Marmor gebahnt
In Sommer und Herbst gehört die Region natürlich den Wanderern, die hier viele leichtere bis anspruchsvolle Touren absolvieren können. Zu den schönen, aber gemütlichen Strecken zählt zum Beispiel der Weg durch die Gilfenklamm. Wie sich das Wasser in Jahrmillionen mit seiner beeindruckenden Urgewalt durch weißes Marmorgestein gefressen hat, lässt sich in einer der schönsten zugänglichen Schluchten der Alpen trefflich bewundern.

Im Jahr 1896 eröffnet und 1898 als “Kaiser-Franz-Josef-Klamm” bezeichnet, zog die imposante Schlucht schon damals tausende Besucher an, die in den warmen Sommermonaten kühlende Erfrischung suchten. Später wurde die Weganlage dem Verfall preisgegeben, erst 1961 wurde sie vom Verschönerungsverein Ratschings wieder instand gesetzt. Heute schlängelt sich ein trittsicher angelegter Steig durch die Gilfenklamm. Über steile Treppen und schmale Brücken stößt man in das Herzstück der Schlucht vor, wo sich ein atemberaubendes Naturszenarium eröffnet.

Der 7-Seen-Rundweg bei Ridnaun ist eine Herausforderung für geübte Wanderer, Foto: Tourismusverein Ratschings
Der 7-Seen-Rundweg bei Ridnaun ist eine Herausforderung für geübte Wanderer, Foto: Tourismusverein Ratschings

Die 7-Seen-Tour ist eine Herausforderung für geübte Wanderer
Ebenso wild, aber nahezu unberührt ist die Landschaft, der die Wanderer auf dem Weg zu den Sieben Seen begegnen. Der erste Teil ist ein Bergwerks-Lehrpfad, da er das ehemalige Bergbaugebiet am Schneeberg erschließt. Die Sieben-Seen-Runde ist eine lange und fordernde Hochgebirgswanderung und setzt gute Kondition, Trittsicherheit, etwas Hochgebirgserfahrung und eine stabile Wetterlage voraus. Eine Übernachtung auf der Grohmannhütte und die Aufteilung der Tour auf zwei Tage sind für weniger Geübte daher eine gute Alternative. Die Welt, in der die sieben Seen – genaugenommen gibt es in der Gegend mehr als sieben Seen – liegen, ist richtig einsam.

Die Landschaft zählt zu den Stubaier Alpen, der Heimat des größten Gletschers Südtirols. Bis hinauf zur Grohmannhütte begegnet man zwar noch dem einen oder anderen Wanderer und Bergsteiger. Gleich hinter der Grohmannhütte beginnt dann aber die wilde Gebirgslandschaft. Von hoch droben blickt der Übeltalferner über den Felsenrand auf den Erdenwinzling, der durch diese Landschaft streift und bald schon den Trüben See von oben betrachten kann. Die Reise geht dann vorbei am Vorderen Senner Egetsee und am Hinteren Senner Egetsee. Im Abstieg trifft man dann auf den Moarer Egetsee und betritt zugleich eine neue Welt: die ehemalige Bergbaulandschaft rund um den Schneeberg. Wer noch Kondition und offene Augen hat, kann auf dem letzten Stück auch die Variante über die ebenfalls wilde Burkhardklamm nehmen.

Panoramasauna im Hotel Schneeberg: Volle Sicht auf die Südtiroler Berge, Foto: Hotel Schneeberg
Panoramasauna im Hotel Schneeberg: Volle Sicht auf die Südtiroler Berge, Foto: Hotel Schneeberg

Aus der Panoramasauna fällt der Blick auf die Südtiroler Berge im Abendlicht
Raus aus den Schuhen, rein ins Vergnügen – so kann es nach der Rückkehr heißen, wenn man sein Basislager im zünftigen Hotel Schneeberg aufgeschlagen hat. Das Vier-Sterne-Haus bietet für Best Ager und Familien eine gelungene Kombination aus Aktivurlaub und Erholung, wie viele Südtiroler Hotels. Sein großes Plus: Es beherbergt einen der größten zusammenhängenden Wellnessbereiche Südtirols und in den Alpen. Vier eigene Quellen versorgen das Hotel und seine Gäste mit frischem Bergwasser. Das schmeckt nicht nur köstlich sondern bietet auch Erfrischung und Entspannung. Egal ob im eigenen Naturbadeteich, den beheizten Schwimmbädern drinnen und draußen oder den Whirlpools und Solebecken.

Nach der Tageswanderung lockt jetzt noch eine kleine Wellness-Weltreise im Hotel: Eine weitläufige Wasserwelt mit Aromasauna und direkter Verbindung ins Freie, Rasulbad, Salzinhalationsbad, Aromadusche, Kneippanlage und ein Panorama Whirlpool lassen die Seele aufatmen und schenken neue Kraft für den nächsten Wandertag. Wer sich tagsüber keine Blasen gelaufen hat, kann die gesunde Variante des Hautabriebs nachholen: Etwa mit einem Salzpeeling in der Solegrotte. In der Saunalandschaft mit Stubensauna, finnischer Sauna, Dampfsauna, Klimasauna und einer Panorama-Eventsauna, deren große Glasfront den Blick auf die Südtiroler Bergwelt im Abendlicht gestattet, dürfen die Gäste zusätzlich ins Schwitzen kommen. Acht Relaxräume und ein großzügiger Spa-Bereich mit zwölf Beauty- und Wellness-Expertinnen lassen aber genügend Auswahl, um anschließend ein Plätzchen für die – auch medizinisch empfohlene – Ruhe zu finden.

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Die alte Lore im Garten des Hotels Schneeberg erinnert an die Zeiten des Bergbaus in der Region, Foto: Heiner Sieger

Der Nachwuchs kann sich währenddessen im neueröffneten Family-Acquapark Bergi-Land ungestört austoben. Für die Kinder ist die riesige Erlebniswelt mit Wasserbecken und Rutschen zum Plantschen und Spritzen und den Zwergenhäusern zum Verstecken ihr ganz eigenes Paradies. Reichlich Platz zum Rumtollen bieten dazu die Burg und der Bergstollen im Bergi-Land. Hinter dem Hotel liegen noch der Abenteuerspielplatz, eine Minigolfanlage und der Streichelzoo.

Familiäre Preise im Hotel Schneeberg dank eigener Baufirma
Als erstes Hotel weltweit bietet das Schneeberg ab dem Sommer 2015 eine Mega-Tunnelrutsche und Infinity Jump – die übrigens auch Vätern und Großvätern wieder jung werden lassen. Neu dazu gekommen sind heuer noch die Turborutsche mit Fallstart, sowie der Lazy River mit Relaxgrotte, Relax-Berghütten sowie eine Tee- und Picknickzone. Der 2015 umgebaute Miniclub mit Indoor-Spielepark für Minis und Teens, in dem die Kinder ab 3 Jahren durchgehend betreut werden, wurde durch ein Kinderkino erweitert, so dass die Erwachsenen am Abend genügend Ruhe haben, die Südtiroler Spezialitäten am Tisch ausgiebig zu genießen. Mit den Kindern oder neu gewonnenen Wanderfreunden lässt sich nach dem Essen noch eine lustige Kegelpartie auf einer der vier Bahnen im Partykeller des Hauses ausmachen.

Im Sommer basden, im Herbst rudern, im Winter Schlittschuhlaufen: Den Quellwasserteich des Hotels Schneeberg können Gäste vielfältig nutzen, Foto: Heiner Sieger
Im Sommer baden, im Herbst rudern, im Winter Schlittschuhlaufen: Den Quellwasserteich des Hotels Schneeberg können Gäste vielfältig nutzen, Foto: Heiner Sieger

„Von der Familie für die Familie“ – nach diesem Motto führt Andreas Kruselburger zusammen mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern das Hotel in der dritten Generation. Dazu gehören auch die familiären Preise: Die Vollpension im Doppelzimmer inklusive aller Wellness-Angebot des Hotels beginnt bei 78 Euro pro Person und Tag, dazu weg gehen noch Ermäßigungen für Kinder beziehungsweise weitere Personen in Zimmer, Suite oder Apartment. Zu manchen Zeiten urlauben Kinder unter zehn Jahren in Begleitung von zwei Erwachsenen sogar gratis.

„Wir möchten vor allem auch Großfamilien mit mehreren Kindern einen kostengünstigen Urlaub ermöglichen“, so Hotelchef Andreas Kruselburger. Die konkurrenzfähigen Preise kann das Hotel nur bieten, weil es die Kosten besser im Griff hat als andere Häuser. So verfügt das Schneeberg über ein eigenes Wasserkraftwerk sowie ein Hackschnitzel- und Biomasse-Heizkraftwerk, die das Hotel sowie den Ort mit nachhaltiger Energie versorgen. Das gesamte Hotel, das fast ein eigenes kleines Dorf ist, wurde von der eigenen Baufirma der Familie Kruselburger erstellt und die vielen schönen in Holz gehaltenen Zimmer, Säle und Stuben von hauseigenen Handwerkern.

Hinweis: Die Recherchen der Redaktion wurden unterstützt vom Hotel Schneeberg.

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Heiner Sieger

Autor Kurzvorstellung:

Seit 40 Jahren Journalist schreibe ich über aktuelle und brisante Themen in den Bereichen Digitalisierung, Wirtschaft, Gesundheit und Reise. Nach Stationen bei renommierten Tageszeitungen und Magazinen bin ich heute hauptberuflich beim WIN-Verlag in der Vogel Communications Group Chefredakteur der Magazine Digital Business Cloud, E-Commerce-Magazin und Digital Health Industry. Meine private Leidenschaft gehört dem Thema Reisen. Und irgendwann wurde ich dann auch Chefredakteur von Reise-Stories. So oft es der Beruf erlaubt, bewege ich mich Richtung Berge und Meer, stelle Restaurants und Hotels auf die Probe und entdecke Entertainment ebenso wie ruhige und unendeckte Fleckerl.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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