In Österreichs einzigem Ganzjahresskigebiet Hintertux ist immer Saison
Wenn der Winter, wie zur Zeit, auf sich warten lässt, jedoch viele leidenschaftliche Skifahrer es kaum noch erwarten können, auf die Piste zu kommen, dann hilft nur eins: Hinauf auf den Gletscher. Beispielsweise auf den von Hintertux am Ende des Tiroler Zillertals, wo 20 Lifte rund 60 Kilometer Piste erschließen und 365 Tage Skivergnügen versprechen.
Nachdem der Gletscherbus in die Bergstation „Gefrorene Wand“ gerumpelt ist, heißt es erst einmal: Tief durchatmen. Immerhin hat die Seilbahn dann von Hintertux im Tal bis zur Gipfelstation mehr als 1700 Meter zurückgelegt. Dort oben in 3250 Metern ist die Luft bereits spürbar dünner. Jeder Skifahrer tut deshalb gut daran, sich auf den breiten Gletscherpisten langsam einzuschwingen und erst allmählich hinüber zu wechseln zu den breiten Abfahrten unterhalb des 3478 m hohen Olperer. Österreichs einziges Ganzjahresskigebiet am Ende des Tiroler Zillertals, das vom bekannten Onlineportal skiresort.de immer wieder Bestnoten erhält, bietet genügen Abwechslung und ausreichend Raum für individuelle Schwünge. Und Wartezeiten an den Talstationen der Bahnen, die in der Stunde 37 500 Personen befördern können, gibt es nicht. Auch dann nicht, wenn die Autos und Busse auf den großen Gratis-Parkplätze und in der kostenfreien, aber sehr engen Tiefgarage im Tal dicht an dicht stehen.
Auch wenn der Hintertuxer Gletscher ein Ganzjahresskigebiet ist – der Run beginnt im Herbst, wenn der erste Neuschnee immer mehr Skifans, die den Winter nicht erwarten können, auf die Pisten lockt. Den Kfz-Kennzeichen der Autos zufolge kommen mittlerweile viele aus osteuropäischen Ländern, vornehmlich aus Polen, Tschechien und der Slowakei, aus Kroatien und Slowenien. Entsprechend ist das Sprachengewirr auf den Pisten, die markiert sind und nicht verlassen werden dürfen. Die Gefahr, in eine Gletscherspalte zu stürzen, ist nicht zu unterschätzen. Was das bedeutet, macht ein Besuch im Natureispalast deutlich. Dort dringt der Besucher, nur wenige Meter von der Bergstation „Gefrorene Wand“ entfernt, in Begleitung eines Führers in einer begehbaren Gletscherspalte tief unter den Skipisten weit ins ewige Eis vor, das bis zu 120 m hoch ist. Im Natureispalast, der Erwachsene und Kinder gleichermaßen fasziniert, herrscht das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von Null Grad.
Der Gletscher zieht nicht nur Skitouristen an. Insbesondere in der Vorsaison ist er beliebtes Trainingsrevier der Nachwuchsrennläufer aus verschiedenen, vorwiegend osteuropäischen Ländern. Das 15-jährige Mädchen aus Slowenien, das gerade im Schlepplift zur Gefrorenen Wand hinauffährt, macht keinen fröhlichen Eindruck. „Heute sind wir um fünf Uhr aufgestanden, um so früh wie möglich unser Training zu beginnen,“ erzählt sie in etwas holprigem Deutsch. „Wir trainieren immer, auch wenn die Sonne nicht scheint. So einfach ist das oft nicht, vor allem wenn es kalt ist.“
Touristen haben es besser. Und im Winter mit viel Schnee müssen sie nicht am Gletscher bleiben, sondern können auf bestens präparierten Pisten von der Bergstation „Gefrorene Wand“ mehr als 1000 Höhenmeter hinunter bis zur Sommerbergalm carven. Und Variantenfahrer schwingen auf der Waldabfahrt im Pulverschnee noch mal 600 Höhenmeter weiter hinunter bis zur Talstation in Hintertux. Das sind dann insgesamt rund 1700 Höhenmeter!
Äußert reizvoll ist im Winter auch eine Runde durch das gesamte Skigebiet Zillertal 3000. Dazu zählen neben Hintertux das weitläufige Penken-Skigebiet oberhalb von Mayrhofen und Finkenberg sowie das Eggalm-Gebiet von Lanersbach. Sämtliche Pisten sind per Lift miteinander verbunden; lediglich von Lanersbach nach Hintertux muss man eine kurze Busfahrt in Kauf nehmen. Wer die gesamte Runde meistert, legt mehr als 190 Pistenkilometer mit insgesamt 15-tausend Höhenmeter zurück. Abends im Hotel spürt er dann, was er geleistet hat.
Informationen:
Zillertaler Gletscherbahn GmbH & Co KG Hintertux 794, A-6293 Tux
Tel: +43 5287 8510
Fax +43 5287 8510 380
info@hintertuxergletscher.at
www.hintertuxergletscher.at
Henno Heintz