Zwei Menschen – ein Stück. Albert Camus und Frauke Gerbig. Camus gilt als einer der bedeutendsten französischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Gerbig gilt als eine der bedeutendsten Fitness-Rundfunk-Reporterinnen Deutschlands. Was die beiden gemeinsam haben? Frauke Gerbig tritt demnächst in München, Pullach und Baierbrunn in einem Stück von Camus auf. Die Gerechten. Was uns – die Redaktion von Reise-Stories.de – mit ziemlichem Stolz erfüllt. Denn Gerbig zählt zum Autoren-Pool unserer Website. Camus hat das zu unserem Bedauern leider nicht mehr geschafft. Um Gerbig und ihre tollen Bühnen-KollegInnen unter der Regie von Holger Ptacek zu sehen, lohnt sich eine Reise nach Baierbrunn, Pullach oder München allemal!
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Fotos:
Probe-Szenen aus DIE GERECHTEN der freien Theatergruppe PUR in Pullach. Oben ist Frauke Gerbig rechts zu sehen – und unten links.
Fotocredit & Copyright:
Gabriele Steiger
Text:
Jupp Suttner (oben) und Holger Ptacek (unten)
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Was man sonst noch über Camus und das Stück wissen sollte, ist der Pressemeldung des veranstaltenden Theaters PUR zu entnehmen:
„Camus wird 1913 in Algerien geboren. Seine Begabung ermöglicht es dem Kind armer -aus Südfrankreich stammender – Eltern, das Gymnasium zu besuchen. Chronische Tuberkulose verhindert, dass er als Lehrer in den Staatsdienst gehen kann. Die beobachtete Ungerechtigkeit der französischen Kolonialherren in Algerien und die erlebte Armut haben Camus sensibilisiert. Die russische Revolution und der menschenverachtende Stalinismus beeinflussen seine Essays, Romane und Dramen genauso wie der Zweite Weltkrieg und dessen Folgen.
1949 veröffentlicht er „Die Gerechten“. In diesem Theaterstück greift er auf das Vorbild der russischen Sozialrevolutionäre Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Fünf Personen haben sich zusammen gefunden, um gegen das damals repressivste und rückständigste Regime der zivilisierten Welt zu kämpfen, gegen das zaristische Russland. Um Demokratie und Menschenrechten den Weg zu bereiten, planen sie ein Attentat.
Aber heiligt der Zweck die Mittel? Darf man morden, um eine Welt zu schaffen, in der niemand mehr getötet wird? Die fünf ProtagonistInnen in „Die Gerechten“ geraten in einen zermürbenden Zwiespalt aus Angst, Idealismus und Selbstzweifel. Allen Spannungen in der Gruppe zum Trotz gelingt der Anschlag, aber das Regime ist nicht besiegt. Es wendet die moralischen Skrupel der IdealistInnen, oder muss man sie vielleicht doch eher als Terrorzelle bezeichnen, gegen sie selbst.
Camus Theaterstück ist großartige Literatur. Darüber hinaus ist es heute, angesichts von Kriegen und sich ausbreitendem Extremismus hochaktuell. Es liefert keine bequemen Antworten, aber weist den Blick, worüber es sich nachzudenken lohnt.“
Termine:
Sa 24.10. und So 25.10. im Pfarrsaal Baierbrunn. Karten: 12,- €; erm.: 10,- €
VVK Baierbrunn: Peter und Paul-Apotheke, Wolfratshauser Str. 44
Di 27.10., Mi 28.10. und Do 29.10., im Pullacher Bürgerhaus. Karten 15,- €; erm.: 10,- €
VVK Pullach: Raben-Apotheke, Kirchpl. 1; Schubert-Apotheke, Schubertstr. 2 und Kulturamt, Heilmannstr. 2
Weitere Aufführungen am Do 10.12., Fr 11.12. und Sa 12.12. im Theater…und so fort, Kurfürstenstr. 8, München.
Vorbestellungen: karten@theater-pur.de
Infos: www.theater-pur.de