Wer seinen Urlaub im Hotel Tonzhaus im Schnalstal verbringt, erlebt ein Stück echtes, ursprüngliches Südtirol. Die Philosophie „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute direkt vor der Haustür liegt?“ ist hier gelebter Alltag. Mitten im Schnalstal, flankiert von Brunnen, Scheunen und Wallfahrts-Kirche, läuft hier die Zeit in einem anderen Tempo.
Vor dem Tonzhaus im Schnalstal plätschert ein Brunnen, aus der Scheune mit dunklem, sonnengegerbtem Holz dringt der Duft von frischem Heu. Und gleich hinter dem Tonzhaus führen Wanderwege in die Natur des oberen Schnalstals. Seit Jahrhunderten ist hier der Treffpunkt für Reisende, Wallfahrer und die Schnalser Dorfgemeinschaft. Heute ein Boutiquehotel, das stolz seine Wurzeln zeigt, taucht das Haus bereits 1381 als „Wirtskeller bei der Kirche“ in alten Archiven auf. Der Name stammt vermutlich von den Tanzfesten, die hier seit je her das Dorfleben prägten.

Der Geist des Feierns und Zusammenseins ist bis heute spürbar: „Dieses Haus war immer voller Leben und Bewegung“, sagt Gastgeber Andreas Götsch. Genau deshalb haben Andreas und seine Frau Patrizia neben dem Hotelrestaurant auch die alte Gaststube erhalten, in der sich die Einheimischen nach dem Kirchgang auf einen Schoppen, einen Kuchen, eine resche Pizza und zum Ratschen zusammenfinden. Nach traditionellen Festen, wie dem Schafabtrieb der „Transhumanz“ kann man als Gast locker mit den Schnalsern ins Gespräch kommen, die rund um einen Akkordeonspieler an den Tischen der Gaststube sitzen und mitsingen.
Alte Handwerkskunst und Dorffeste im Tonzhaus im Schnalstal
Die Bauernstube im Tonzhaus, die bis heute erhalten ist, bewahrt Jahrhunderte alte Handwerkskunst. Holzverkleidungen, eine geschnitzte Standuhr und Fensternischen erzählen Geschichten von Erzherzog Johann und Dorffesten. Gastgeber Andreas liebt das: „Bei uns wird regelmäßig eingekehrt zum Musizieren und Tanzen – unser Haus war schon immer das Wohnzimmer des Tales.“
Das Tonzhaus liegt im Dorf Unser Frau, auf italienisch schlicht „Madonna“ – der größte und zugleich älteste Ort im Schnalstal in Südtirol, auf etwa 1.500 Meter Höhe gelegen, umgeben von Almen und Bergen. Der Ort verdankt seinen Namen der berühmten Wallfahrtskirche Unser Frau, die als einer der ältesten Marienwallfahrtsorte Tirols gilt und direkt neben dem Hotel steht.

Ihre Geschichte beginnt laut Überlieferung im Jahr 1304, als an genau diesem Ort eine kleine Marienstatue (13 cm, geschnitzt aus Buchsbaum) aufgefunden wurde – vermutlich ein Mitbringsel eines Pilgers aus dem Heiligen Land. Zu Ehren dieser Statue wurde 1306 zunächst eine Kapelle errichtet, die sich schon bald zum Anlaufpunkt für Pilger und Reisende entwickelte. Die Kapelle ist gespickt mit historischen und aktuellen Votivbildern von Gläubigen, die sich bei der Madonna für zuteil gewordene Hilfe bedanken.
Die Tonzhaus-Geschichte: Herz, Familie und Regionalität
Seit mehr als 40 Jahren ist das Tonzhaus im Besitz der Familie Götsch, die das Haus neben der Traditionspflege mit Liebe und Innovationsgeist führt. Andreas und Patrizia haben 2004 den elterlichen Betrieb übernommen und in mehreren Umbauphasen ein modernes Refugium geschaffen, ohne dabei die Seele und das Herz des Hotels zu verlieren. Ihr Erfolgsrezept? „Zurück zu unseren Wurzeln, aber offen für das Neue“, sagt Patrizia. Mit heimischen Handwerkern bauten sie Natur-Suiten mit viel Zirbenholz für guten Schlaf, einen lichtdurchfluteten Speisesaal und einen Infinity-Bergpool mit Blick auf die umliegenden Wälder, Hügel und Gipfel.

Gäste, die Südtiroler Kost schätzen, sind hier genau richtig. Die radikale Regionalität, die Andreas und Patrizia pflegen, ist spürbar in jedem Handgriff und in jeder Zutat. Andreas, selber der Küchenchef, bringt die Landschaft auf den Teller: „Leidenschaftliches Kochen fängt bei der Auswahl der Zutaten an. Wir nehmen das, was das Tal und die Berge gerade hergeben.“ Kartoffeln, rote Beete, Lamm, Bergrind oder Wild – wenn Andreas Jagderfolg hatte, wandert das schnalstypische Wildbret direkt in die Küche.


Rohkost wie zu Ötzis Zeiten, Brennnesselsuppe, Lamm im Tontopf, Fichtennadelcreme zum Dessert – viele Gerichte bleiben in Erinnerung. Die Säfte stammen vom Nachbarhof, Brot vom Dorf-Bäcker und der Käse kommt von Bergbauern aus der Umgebung. Etwa vom Infanglhof im Pfossental, einem Seitental des Schnalstals. So kann man als Gast zum Beispiel erleben, wie Gottwald, der Infangl-Bauer, höchstpersönlich an die Rezeption kommt und Andreas ein Stück von seinem neuen Bergkäse zum Verkosten vorbeibringt.

Gastgeberin Patrizia hingegen ist eine wahre Kräuterfee. Sie sammelt Wildkräuter auf den Wiesen oder aus dem Kräutergarten hinter dem Hotel und kreiert mit den Aromen der Region echte Alpenküche: „Ich möchte den Gästen zeigen, wie viel Kraft und Geschmack in unserer Umgebung stecken.“ Ihre geführten Kräuterwanderungen, Waldbaden oder Atemübungen führen direkt zu den Quellen des Südtiroler Lebensgefühls.


Nachhaltigkeit im Tonzhaus: Ehrlich und konsequent
Regionalität und Nachhaltigkeit sehen Patrizia und Andreas als Verpflichtung. Sie setzen auf Mülltrennung, sparen Wasser und Energie, regen die Gäste zum zurückhaltenderen Wäschewechsel an und machen aus dem vermeintlich Kleinen das Große. So finden die Gäste auf dem Zimmer eine kleine geschnitzte Zirbe. Wer sie außen an die Tür hängt, signalisiert, dass er oder sie heute auf die Reinigung verzichtet. „Wir möchten es unseren Gästen so einfach wie möglich machen, Teil unseres nachhaltigen Lebensstils zu werden. Wer ein Zimmer nicht reinigen lässt, hilft uns, Ressourcen zu sparen.“


Die Materialien im gesamten Haus – von Möbeln, Teppichen, Vorhängen bis zu kleinen Deko-Elementen – sind konsequent natürlich und nach Möglichkeit regional bezogen. Der Bau wurde in enger Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern durchgeführt, die das Schnalstal auf ganz neue Weise in die Architektur bringen.
Auch das soziale Engagement zählt: Das Tonzhaus unterstützt die Dorfgemeinschaft und Vereine mit Spenden, hält Stube und Pizzeria auch außerhalb der Saisonen offen, damit das Dorf zusammenbleibt, und bietet den Angestellten faire Arbeitszeiten mit maximal sieben Stunden pro Schicht. Auch im Speisesaal zeigt sich Achtsamkeit: „Wir bitten unsere Gäste, beim Essen das Handy wegzulegen“, lacht Patrizia, „weil echte Kommunikation einfach von Herzen kommt.“
Wohlfühlen im Tonzhaus: Der Ton macht das Zuhause
Als Gast im Tonzhaus spürt man: Hier ist jeder willkommen – aber auf eine ehrliche, unaufgeregte Art. Andreas: „Unser Ziel ist, dass der Gast sich zurücklehnen kann, die Seele baumeln lässt und wirklich zur Ruhe kommt.“ Hier schwingt das Gespräch oft mit einem Lächeln, jeder Tag beginnt mit einem freundlichen „Guten Morgen“ der Servicekräfte. Das Gefühl zu Entschleunigen und Teil einer großen Familie zu sein, nimmt von Tag zu Tag zu und bleibt bis zur Abreise.

Urlaub als Heimkommen: 5 Dinge, die es so nur im Tonzhaus im Schnalstal gibt
Radikale Regionalität: Fast alle Produkte stammen aus der Umgebung, keine Zutaten aus Übersee – Frische und Saison bestimmen die Küche.
Naturnähe in Architektur und Genuss: Zimmer aus Zirbenholz, Möbel und Stoffe lokal gefertigt, der Duft der Berge überall.
Nachhaltigkeit im Alltag: Mülltrennung, Wasser- und Energie sparen, keine Buffets, sondern Portionen für den Gast.
Kräuterpädagogik und echte Naturerlebnisse: Kräuterwanderungen, Waldbaden, Meditation mit Gastgeberin Patrizia.
Handy-freier Speisesaal: Achtsamkeit und Kommunikation stehen im Mittelpunkt – ganz ohne Ablenkung durch Smartphones.
…und 5 Dinge, die es im Tonzhaus im Schnalstal garantiert nicht gibt
Produkte aus fernen Ländern: Keine Zutaten aus Neuseeland, Amerika & Co., bewusste Minimierung von Transportwegen.
Buffets und Massenabfertigung: Kein anonymes Hotelerlebnis, sondern gemütliche Bedienung, ausgewogene Portionen und persönliche Ansprache durch die einheimschen Bedienungen.
Lange Arbeitszeiten für Team & Familie: Mitarbeiter arbeiten maximal sieben Stunden pro Schicht – Wohlbefinden steht an erster Stelle.
Plastik und Einwegmüll: Konsequent weniger Abfall, nachhaltige Materialien und lang haltbare Ausstattung.
Unpersönliche, hektische Hotelwelt: Das Tonzhaus ist ein Hotel der kurzen Wege und die Gastlichkeit ist familiär und ehrlich – man fühlt sich wie zu Hause.