Alles im Fluss an Maas, Lesse und Molignée

In der belgischen Region Wallonie kann man abseits des Massentourismus sich sportlich betätigen und erholsamen Aktivurlaub genießen. Die Flüsse Maas, Lesse und Molignée spielen dabei eine Hauptrolle.

Francoise Tonglet braut seine Biere nach traditionellen Rezepten.

Francoise Tonglet ist ein kluger Mann. Lange bevor der Begriff Craft-Bier durch die Lande schwappte, übernahm er eine kleine Brauerei in Falmignoul, einem rund 500 Einwohner zählenden Dorfes in der südlichen Wallonie, das an den Rand des Naturparks Furfooz und an Frankreich grenzt. Das war 1992. Die Tradition dieser kleinen Brauerei auf dem Lande reicht sogar bis ins Jahr 1765 zurück. Natürlich musste auch ein zugkräftiger Name her. Francoise fand ihn in der Caracole-Schnecke.

Das Logo der Caracole-Biere ist eine Schnecke.

Das neue Logo war geboren und bringt noch heute zum Ausdruck, was ihm beim Bierbrauen wichtig ist: Bodenständigkeit, Bedachtsamkeit und Brautradition. Mit diesen drei Komponenten braut er noch heute seine Biersorten nach alt überlieferten Rezepten und Methoden in mit Holz befeuerten Kupferkesseln. Alles geht hier entschleunigt zu, ein Leitmotiv, das zu der gesamten Region passt wie die schlanke Schaumkrone auf dem würzigen Caracole Nostradamus Bier.

Die Caracole-Biere werden nach alten überlieferten Methoden gebraut.

Belgien im Fluss

In der wallonischen Provinz Namur im Süden Belgiens fließt nicht nur leckeres Bier, hier beschreibt die Maas einen ihrer schönsten Flussabschnitte. Sie schlängelt sich vorbei an historischen Schlössern und Abteien. Die Kombination aus landschaftlicher Vielfalt, aktivem Naturerlebnis und reizvollen Städten und Dörfern machen das Maastal und seine kleinen Nebenflüsse zum idealen Ziel für einen Kurzurlaub im Nachbarland Belgien. Auf den Wegen an und über der Maas, beim Pedalieren im Tal der Molignée auf Draisinen oder beim gemächlichen Paddeln im Kajak ein Stück die Lesse hinunter, zauberhafte Naturkulissen und Picknick am Ufer gibt es inklusive.

Gemütliches Paddeln ist auf den Flüssen der Wallonie angesagt.

Auf dem Fluss Lesse

So führt eine Kayak-Abfahrt auf der Lesse über zwölf Kilometer Kilometer von Gendron bis Anseremme, die reine Fahrtzeit rund 2,5 Stunden. Unterwegs gibt es mindestens eine Picknick-Pause am Ufer an der Plage de Chaleux. Am Schloss Walzin endet die Kajaktour vor romantischer Kulisse.

Auf der Wanderung nach Waulsort genießt man die wunderbare Aussicht auf den Ort an der Maas.

Über dem Fluss Maas

Eine wunderbare Wanderung über dem Flusstal führt auf einer rund sechs Kilometer langen Strecke durch den Park und das Naturreservat Furfooz. Hier gibt es neben der typischen Fauna und Flora im Tal der Lesse die Spuren der Besiedlung von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter, uralte Höhlen und Reste römischer Thermen zu entdecken. Und immer wieder faszinierende Ausblicke in das sich sanft dahinschlängelnde Flusstal.

Im Naturreservat Furfooz gibt es wundervolle Aussichten in die Flusstäler.

Die eine tiefe Ruhe ausstrahlende Landschaft aus Wiesen, Wäldern, sanften Hügeln und Tälern des Naturparks führt sehr schnell dazu, das man selbst zur Ruhe kommt, den Atem verlangsamt und die Seele Frieden findet.

Die Abtei Maredsous besitzt eine majestätische Ausstrahlung.

Hinter dem Fluss Molignée

Den inneren Frieden findet man auch im imposanten Benediktinerkloster Maredsous, das idyllisch in der Gemeinde Anhée-Denée nahe Namur im Tal der Molignée liegt. Das liegt nicht nur am erfrischenden „heiligen Bier“ der Klosterbrauerei und dem würzigen Schnittkäse der Maredsous-Käserei, denn trotz des im Sommer gelegentlich großen Besucherzustroms findet man in der weitläufigen Anlage genügend Plätze, um Ruhe zu finden. Die seit 1872 ununterbrochen besiedelte Klosteranlage, im neugotischen Stil errichtet, besitzt auch in der Abteikirche wertvolle Fresken im Beuroner Stil.

Eine Draisinenfahrt ist eine willkommene Abwechslung zum Wandern in der Wallonie.

Auf der Draisine in Falaёn

Wer nach so viel Kontemplation etwas mehr Aktivität braucht, macht einen Stopp im hübschen Ort Warnant. Hier kann man eine rund vier Kilometer lange Draisinen-Tour unternehmen, die auf alten, stillgelegten Bahngleisen durch die romantische Landschaft bis nach Falaёn führt. Das ist nicht so anstrengend wie man befürchten mag, denn die Strecke verläuft durchweg flach und die hinter einem Fahrenden haben alle Verständnis, wenn man einmal einen Fotostopp einlegt.

Die Fährüberfahrt nach Waulsort gibt es schon seit über 150 Jahren.

Wandern nach Waulsort

Auf keinen Fall versäumen sollte man die sechs Kilometer lange Wanderung von Falmignoul nach Waulsort, denn nach der für jeden Wandernden bequem in rund zwei Stunden zu absolvierenden Strecke mit phantastischen Aussichten auf das Maastal, wird man am Ende der Tour mit einer kostenfreien Fährüberfahrt nach Waulsort belohnt. Die Fähre ist seit 1871 in Betrieb und wird vom Fährmann noch immer per Hand betrieben. Damit kommt man dann auch schnell zum Fazit dieser Wallonie-Reise: hier kommt jeder auf seine Kosten, da kann auch Nostradamus nichts dran ändern.

In den Wäldern der Walonie findet man erholsame Ruhe.

Weitere Informationen

Bier und Käse passen in der Abtei Maredsous perfekt zusammen.

Visit Wallonie/Belgien-Tourismus, www.visitwallonia.de

Naturreservat Furfooz, www.parcdefurfooz.be

Abtei Maredsous, www.tourisme-maredsous.be

Events, Aktivitäten, Übernachtungen Dinant Evasion, www.dinant-evasion.be

Carin Van der Wey von Dinant Evasion bringt jedem das Kayakfahren kompetent bei.

Draisinen Falaёn, www.draisines.online

Gärten Schloss D´Annevoie, www.annevoie.be

Die Wassergärten von Schloss Annevoie sind einen Besuch wert.

Brasserie Caracole, www.caracole.be

Übernachtung: Les Sorbiers, www.lessorbiers.com

Das Hotel Les Sorbiers liegt in einer großen Park- und Gartenanlage.

Restaurant Restaurant Le Bord’eau in Heer Agimont (Hastière), www.lebordeaux.be

Literaturtipp: Andreas Werner „Wandern für die Seele – Ardennen mit Hohem Venn“, Droste Verlag, ISBN 978-3-7700-2510-7 € 18,-

MEHR STORIES

Auf der Nordseeinsel Föhr gibt es neben der Stadt Wyk zahlreiche Dörfer, die sich ihren Charme unter reetgedeckten Häusern bewahren konnten, ... Weiterlesen

Glück auf.  Ein Bergmann steigt in den Förderkorb, hält sich am Eisengestell fest und rauscht abwärts ins Dunkel, dann ein ... Weiterlesen

Booking.com

Mehr entdecken aus:

Zurück zu:

Jörg Berghoff

Autor Kurzvorstellung:

Jörg Berghoff führt als freier Autor und Journalist seit 1998 ein Pressebüro für Tourismus, Kultur und Sport. Als Reisejournalist spezialisiert auf Irland, Großbritannien, Europa und Australien. Studium der Kunstgeschichte und Ethnologie, Winzermeister und Buchhändler.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

INTERESSANT FÜR SIE

Tipp_Restaurant_Hotel_finden

Keine Reisetipps mehr verpassen? Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter! Entdecken Sie als Local oder auf Reisen die besten Restaurants, Bars, Hotels, Events oder Freizeitaktivitäten!

Ich stimme den Datenschutzbedingungen zu.