TOP 10 – Sehenswürdigkeiten Besançon

Die französische Stadt Besançon, am Rande des Juragebirges, ist ein lohnendes Reiseziel. Das historische Zentrum schmiegt sich in eine Flussschleife des Doubs. Überragt wird es von einer riesigen Zitadelle, die zum UNESCO-Welterbe gehört.

Das sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser 120.000-Einwohner-Stadt in der Region Bourgogne-Franche-Comté:

1 Welterbe Zitadelle

Unter dem „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. wurde Besançon erobert und Frankreich angegliedert. Aus jener Zeit stammt die Zitadelle, die sich 118 Meter über die Stadt erhebt und zum Weltkulturerbe gehört. Auf der Burgmauer kann man ringsum laufen; mit atemberaubender Aussicht auf die monumentalen Festungsanlagen, die Flussschleife und bewaldete Hügel. Die riesige Anlage beherbergt mehrere Museen und sogar einen Zoo. Im Burggraben flitzen Makaken und Steinböcke umher.

2 Häuser in blau-beige

Das gesamte Viertel im Inneren der Doubs-Schleife unter Denkmalschutz. Beim Bummel durch das historische Stadtzentrum fällt die einheitliche Farbgebung der Häuser auf: Die Fassaden sind verkleidet mit einem bläulich bis beige changierenden Kalkstein, der im nahegelegenen Wald von Chailluz abgebaut wurde. Ab dem 16. Jahrhundert wurde dieser Stein verwendet, da die vorherigen Holzhäuser immer wieder Bränden zum Opfer fielen.

3 Spuren der Antike

Im Jahre 58 v. Chr. eroberte Cäsar die Niederlassung von den keltischen Sequanern und nannte sie „Vesontio“. Die exzellente strategische Lage erkannte er sofort: Ein Felsensporn schließt das Stadtgebiet innerhalb der Fluss-Schleife ab; so war es leicht zu verteidigen.

Aus römischer Zeit stammt die Porte Noir, ein reich verzierter Triumphbogen, der einst für Kaiser Marcus Aurelius errichtet wurde. Im kleinen Park nebenan finden sich Grundmauern und Sitzstufen eines römischen Amphitheaters, das einst 20.000 Zuschauer fasste.

4 Die Zeit vergeht im Musée du Temps

Besançon war die Hauptstadt der französischen Uhrmacherindustrie. Das Musée du Temps widmet sich der Geschichte der Zeitmessung: von der Erfindung des Uhrpendels über die Quarz- bis hin zur Atomuhr; oben im Turm schwingt ein Foucaultsches Pendel. Das Museum befindet sich in einem alten Stadtpalast mit imposanter Renaissance-Fassade und einem von Arkaden gesäumten Innenhof. Einst residierte hier Nicolas Granvelle, der im 16. Jahrhundert Kanzler unter Kaiser Karl V. war.

5 Die astronomische Uhr

Unterhalb der Zitadelle erhebt sich die Kathedrale, eine mittelalterliche Basilika mit einem barocken, farbenfroh glasierten Turm. Drinnen steht in einem eigenen Saal ein mechanisches Wunderwerk: eine fast sechs Meter hohe astronomische Uhr. Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1860 wird sie täglich aufgezogen. 70 Ziffernblätter zeigen vielerlei Informationen: die Uhrzeit an 16 Orten der Welt, den Stand der Gezeiten an acht französischen Häfen, Mondphasen, Tierkreiszeichen, Monate und Wochentage bis hin zu Zeiten von Sonnenauf- und untergang.

6 Museum der Schönen Künste

Das Musée des beaux-arts von Besançon ist das älteste Museum Frankreichs; schon rund hundert Jahre vor dem Pariser Louvre eröffnet. Es befindet sich im Kornhaus am Marktplatz. Der Corbusier-Schüler Louis Miquel erweiterte die Ausstellungsfläche, indem er eine Sichtbetonstruktur aus schrägen Ebenen in den Innenhof setzte. Die vielfältige Sammlung reicht von archäologischen Fundstücken über Skulpturen und Graphik bis zu Gemälden des 15. bis 20. Jahrhunderts.

7 Einkehren in der Brasserie Du Commerce

Verspiegelte Wände, prächtige Holzrahmen, prunkvolle Kronleuchter – die Brasserie Du Commerce hat sich ihr prunkvolles Jugendstil-Ambiente bewahrt. Das 1873 eröffnete Lokal steht unter Denkmalschutz. Auch in kulinarischer Hinsicht lohnt sich die Einkehr. Die kleine, feine Karte bietet hochwertige Gerichte zu erschwinglichen Preisen. Zum Wohlgefühl trägt auch das souveräne Personal bei. All das hat sich rumgesprochen. Ohne Reservierung bekommt man hier abends keinen Tisch.

8 Victor Hugos Geburtshaus

In Besançon kam 1802 kam der berühmte Schriftsteller Victor Hugo zur Welt, wo er aber nur die ersten sechs Wochen seines Lebens verbrachte. Sein Vater, Leiter eines Infanterie-Bataillons, war von Napoleon nach Besançon versetzt worden. Victor Hugo wuchs in Paris auf und kam nie wieder in seine Heimatstadt. In der Maison Victor Hugo kann sich der Besucher multimedial und interaktiv mit der französischen Geschichte des 19. Jahrhunderts sowie Hugos fortschrittlichen gesellschaftspolitischen Ideen vertraut machen.

Foto: BFC Tourisme

9 Ausflug zur Saline Arc-et-Senans

35 Kilometer südwestlich von Besançon steht die Königliche Saline von Arc-et-Senans. Sie wurde wenige Jahre vor der Französischen Revolution in Betrieb genommen. Der Architekt Claude-Nicolas Ledoux meißelte hier die Ideen der Aufklärung in Stein. Elf Gebäude fügen sich zu einem perfekten Halbkreis. Im Zentrum steht das prunkvolle Haus des Werkdirektors, das heute ein Museum zur Geschichte der Salzproduktion beherbergt. Wo einst die Arbeiter wohnten, befindet sich heute ein Hotel mit 31 Zimmern.

10 Ausflug nach Salins-les-Bains

Das Bergstädtchen Salins-les-Bains liegt im Herzen des Jura. Von hier aus wurde einst die Sole durch unterirdische Holzleitungen zur 20 Kilometer entfernten Königlichen Saline geleitet. Salins-les-Bains ist ein beschaulicher Kurort; mit Blumenrabatten, Springbrunnen, klassizistischen Bürgerhäusern und einem neuen Thermalbad.

Im 17. Jahrhundert produzierte Salins-les-Bains 14.000 Tonnen Salz pro Jahr und versorgte damit das Burgund und die Schweiz gleich mit. Das erfährt man im Museum, dessen spannendster Teil unterirdisch liegt. Hier befinden sich die mittelalterlichen Salzbrunnen und ein ausgeklügeltes Pumpensystem, das die Sole aus 250 Metern Tiefe holte.

Titelbild und Beitragsfotos (wenn nicht anders bezeichnet): Antje Rößler

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Antje Rößler

Autor Kurzvorstellung:

Antje Rößler reist gern und liebt die Schönen Künste. Beides verbindet sie in ihrer Tätigkeit für diverse Tageszeitungen und Magazine: von der „Süddeutschen Zeitung“ über das America Journal bis zum Forum Magazin. Sie lebt in Berlin und in der Uckermark – abgesehen von ausgedehnten Winter-Aufenthalten in tropischen Gefilden. Sie hat an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. Ein Auslandsjahr verbrachte sie mit einem Fulbright Stipendium in Kansas City. Sie war mehrfach Stipendiatin der German Studies Association. Als Musik-Expertin arbeitet Antje nun regelmäßig für Fachmagazine wie „Das Orchester“ oder „neue musik zeitung“ und lehrte Music History am Nazareth College (New York). Ihr neues Buch handelt von der Musikstadt Meiningen (Thüringen).

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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