Es muss schon mit dem Teufel zugehen, wenn ein Gasthaus nicht alles richtig gemacht hat, das sein 500-jähriges Bestehen feiern kann. Kein Wunder, dass man am Eingang von Auerbachs Keller in Leipzig dann auch von Mephisto begrüßt wird. Das großartiges Erbe und der historische Auftrag machen den Ort auch weiterhin zum gesellschaftlichen Mittelpunkt in Leipzig.
Als Dr. Heinrich Stromer von Auerbach im Jahr 1525 erstmals Wein im Keller seines Hauses an Studenten ausschenken ließ, war dies die Geburtsstunde für eines der traditionsreichsten Gasthäuser Deutschlands – Auerbachs Keller. Der Leipziger Mediziner und Universitätsprofessor legte den Grundstein für eine bis heute andauernde Erfolgsgeschichte.
1625 ließ dann sein Urenkel Johann Vetzer den Fassritt des legendären Dr. Faustus auf zwei Tafeln im Kellergewölbe malen und aufhängen. Damit wurde die Sage endgültig verortet. Diese Gemälde, die rundum zechenden Studenten und die mystische Keller-Atmosphäre inspirierten später Johann Wolfgang Goethe zur Faustdichtung und verhalfen der einstigen Studentenkneipe zu Weltruhm.
Einzigartiges Ereignis für Auerbachs Keller
Im Jahre 2025 feiert Auerbachs Keller nun das 500-Jahre-Jubiläum. „Dieses einzigartige Ereignis feiern und würdigen wir zusammen mit unseren Gästen und allen Mitarbeitenden, einem Potpourri an Veranstaltungen und Aktivitäten“, sagt Kellerwirt René Stoffregen, der im Jahr 2000 ins Unternehmen Auerbachs Keller eintrat. Zunächst als Barkeeper, arbeitet er später als Sommelier des „Großen Kellers“. Und mit einem abgeschlossenen Studium an der Hotelfachschule Leipzig überträgt man ihm 2006 die Position des F&B Managers für den gesamten Gastro-Betrieb. Als Geschäftsführender Gesellschafter übernimmt er im Januar 2018 das berühmte Haus. Im gleichermaßen geschichtsträchtigen Wittenberg geboren, lebt er als Wahl-Leipziger mit seiner Familie in Steinwurf-Weite zum Auerbachs Keller
Mit jedem Gast wird die Geschichte von Auerbach Kellers weitergeschrieben
Es gibt es ein erlebnisreiches Programm mit Events für Groß und Klein im In- und Ausland. Den Höhepunkt markiert Ostern 2025. Es ist der Geist der Jahrhunderte alten Geschichte und der Zaubermythos von Goethes Werk, der das Haus bis heute unverkennbar umweht. Mit jedem Gast wird die Geschichte von Auerbach Kellers weitergeschrieben. Goethes studentische Szene im „Faust“ und der damit sagenumwobene Ort des Teufelswerkes verläuft wie ein roter Faden bis in die Neuzeit. Heute kann Mephistopheles in Person von Hartmut Müller mit einem als Gastrotainment zu bezeichnenden Schauspielerauftritt gebucht werden. Auerbachs Keller will damit anregen, in den „Faust“ – einzutauchen und sich mit Geschichte zu befassen. Denn sie ist tagessaktueller denn je: Woher kommen wir, wo stehen wir und wohin gehen wir.
Auerbachs Keller war schon immer ein Ort der Geselligkeit und Völkerverständigung. Er hat die Pest, Kriege und Diktaturen überdauert. Mit der traditionsverbundenen Bewirtschaftung des Hauses wird man ein Teil des Opus magnum Goethes, als seine Tür zur Öffentlichkeit, als stete, nicht müde werdende Erinnerung und als Quelle der Inspiration.
Beständig gesellig ging es in einem der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs in jeder Epoche zu: Berühmte Persönlichkeiten, darunter Könige, Künstler, Dichter, Wissenschaftler und Politiker, waren hier lange vor und nach Johann Wolfgang von Goethe zu Gast. Auch für Kinder hat man speziell angelegte Führungen und Workshops aufgelegt. Studenten werden mit Poetry Slam & Co angesprochen und endend in einem „Großen Schlampamp“ wie einst – an langen Tafeln, mit reichlich Wein im Gewölbekeller, mit einem kreierten Jubiläumswein und Jubiläumsaquavit, einem „Roulade to Go“-Manufakturprodukt, der Ausschreibung eines „Teufelsbraten-Rezeptes“ an Leipziger Hausfrauen und -männer, mit der Vergabe eines Faust‘schen Straßennamens in Leipzig Stadt und nicht zuletzt mit einer nach Faust reich illustrierten Straßenbahn in der Leipziger City. Im Frühling des Jubiläumsjahres wird man die Leipziger/innen in den Stadtparks zu einem „Osterspaziergang“ mit Picknickkorb und Faustbuch animieren. Ein Flashmob um das Goethedenkmal ist nicht ausgeschlossen …
Kulinarischer Stadtrundgang „Kein Lotterleben!“
Fester Bestandteil in Auerbachs Keller sind weiterhin die beliebten Arrangements rund um die historisch prägenden Persönlichkeiten, die unmittelbar mit der Geschichte des Hauses verbunden sind. Die berühmte „Fasskellerzeremonie Anno Domini 1525“ mit dem Fasskellermeister und der kulinarische Stadtrundgang „Kein Lotterleben!“ mit dem historischen Altbürgermeister und Bauherrn Hieronymus Lotter. Außerdem kann man das Theater-Dinner „Luthers privat“ mit dem Reformator und seiner Frau Katharina von Bora zu erleben. Auch „Faust I“ vom artEnsemble Theater ist ein Publikumsliebling. Es gibt eine Neuauflage des Rockspektakels „FAUST – die Rockoper“, modern und neu interpretiert jetzt mit einer Mephista.
Natürlich gibt es auch eine Vielzahl neuer Andenken zu erwerben als Erinnerungsstück an den Besuch in Auerbachs Keller, frei nach dem Motto der Kellergeister: „Wer nach Leipzig zur Messe gereist, ohne auf Auerbachs Hof zu gehen, der schweige still, denn das beweist: Er hat Leipzig nicht gesehn.“
Weitere Informationen über Auerbaschs Keller und Leipzig:
www.auerbachs-keller-leipzig.de und www.leipzig.travel und ww.lichtfest.leipziger-freiheit.de
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