Reine Charaktersache!

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2015 feierte das grüne Herz Österreichs 60 Jahre Südsteirische Weinstraße. Im Jahr nach dem Jubiläum ist es ruhiger und der 2015 Wein ein vielversprechender Jahrgang.

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„Wenn sie auf den Tisch stehen, dann sind´s 500 Meter“, sagt die resolute Ilse Jakope´, die sich als „rekatholizierte Hugenottin bezeichnet. Sie erhebt ein Glaserl vom Burgsekt, Flaschengärung vom Müller Thurgau. Der ist leicht, edel, prickelnd. Wie die Morgenluft. Egal ob man nun „auf den Tisch steht“ oder nicht. Hier auf der Kästenburg, erbaut 1683, liegt die Keimzelle der steirischen Weinstraße, 1955 wurde das letzte Straßenstück von 2,5 Kilometer fertiggestellt. Das war das Jahr, als der Millionste Käfer vom Band kam, Disneyland in Anaheim eröffnete und Robert Lembke erstmals nach dem Schweinderl fragte.

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Letztes Jahr hatte die Südsteirische Weinstraße ihr 60-jähriges Jubiläum, die Mutter aller Weinstraßen hatte 1955 eine wirtschaftliche und touristische Entwicklung in Gang gesetzt für eine Region, die aus wogenden Hügeln besteht, bergig, sanft und rau zugleich. Hügel gekrönt von Weingütern, weite Blicke nach Slowenien hinunter, vergiss die Toskana, möchte man rufen. Sand, Schotter, Kalk, einige schluffige Böden, das Terrain ist einzigartig, die Lage auch: im Norden die Alpen, im Süden die Adria, im Osten die pannonische Tiefebene ergeben einen Klimacocktail, wo kühle alpine Winde auf warme Luftströmungen aus der Adria treffen mit heißen Tagen und kühlen Nächten – und Regen. Viel zu viel Regen…
Wolfgang Maitz, Winzer in 3. Generation stapelt tief: „Das Wetter ist nicht unbedingt rebenfeindlich, aber es ist eine Herausforderung, die Reben gesund zu halten.“ Er steht im steilen Weinberg des Ratscher Kessel, er spricht nicht laut, aber mit viel Präsenz von seinem 2012 Lagenwein. „Ein Produkt, das man gehen lassen muss. Sehr elegant, detailverliebt, das ist ein Jahrgang, der nie opulent schreiend ist. Der 2013 er ist unbändiger.“ Maitz ist eine Art Weinphilosoph, dass er keinen Beruf ausübt, sondern eine Berufung und mehr als das, ist spürbar. Man kann seinen Sätzen nachspüren und nachhören. „Weinbau ist wie das Leben, Verhätscheln macht eher zickig.“ Und er wie viele andere auch, ist er absolut überzeugt, dass der Weinskandal Mitte der 80er Jahre sie alle gerettet hat. Ihrer aller Opas füllten den Wein im Doppler ab, die Opas fuhren mit dem Zug nach Graz. Fassweise Weine im Gepäck, die „fett“ waren und „batzig“. Heute sind sie knackig und frisch, die Steiermark ist auf die Weinbühne der Welt getreten: als die Sauvignon Blanc Region.

Maitz und neun andere gehören dem Verbund „STK“, Steirische Klassik an, sie sind sich freundschaftlich verbunden und stehen zu einer hundertprozentig selektiven Handlese ihrer Trauben. Zehn Weingüter mit Charakterköpfen und Charakterweinen und Weinbergen zum Hinknien schön. Oder besser zum Hinfläzen auf einer Picknickdecke, denn es gibt diverse Anbieter, die Picknickkörbe an die Logenplätze in den Weinbergen liefern.

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Dorthin gelangt man – genau! – wandernd auf gut ausgeschilderten Weinwegen. Und was gäbe es Besseres für Körper, Geist und Seele, als in einer pastelligen Landschaft zu wandeln und immer wieder einzukehren mitten in den Weinbergen, ein Degustationsglas in der Hand? Und deshalb gibt es die „Terroir Erleben Wanderungen“, wo man quasi im Vorbeigehen Weinwissen erwirbt. Die Touren kann man sich auf das Smartphone laden oder sich ein Tablet ausleihen. Man registriert sich einmal, denn die 13 Winzer, die teilnehmen, wollen wissen, wer in ihren Gärten umherstreift. Wem das zu technisch ist, der darf gerne auch App-frei wandeln, zum Beispiel hinauf auf die sagenhafte Plattform bei Erwin Sabathi. Der Senior scheppert mit einem Weinberg Bulldog hinauf, er kontrolliert die Stahltaue, die das Konstrukt unter anderem halten. Hoch oben über den Reben und dem Leben, das oft so zäh daherkommt, ist hier nichts mehr außer Heiterkeit. Sabathis erstklassige Lagenweine im Glas – bei Bacchus, kann wandern schön sein!

Manche gehen es auch sportlicher an. Am 1. Samstag im Mai verbindet der Welschlauf die Welschregion mit der Schilcherregion. Es geht über eine Marathondistanz, aber auch andere Distanzen, sogar als Nordic Walking Bewerb und lange nicht alle sind Hochleistungssportler. Hier will man aber „auch keine ausrangierten Kenianer am Lauf“ und liebt all diese begeisterungsfähigen Laufgäste, die so einfach im Handling sind: „Der mag seine Startnummer haben und seine Nudeln am Vortag und ist glücklich.“

Nun gut – das wäre in einer Genussregion aber eine echte Reduktion, kaum eine Gegend in Europa, wo man auf so engem Raum so gut, so regional, so nachhaltig produziert schlemmen kann und wo so pfiffig gekocht wird. Burgbrunch auf der Kästenburg, Buschenschank in Perfektion wie beim Repolusk und Liepert´s Kulinarium. Der junge Manuel Liepert ist Badener, er kocht so simpel und sexy, entlockt einer Morchelsuppe, einem Wachtelei und Spinat Nuancen, dass man den jungen Mann sofort heiraten möchte. Oder adoptieren! Über ein raffiniert platziertes Weinglas beräuchert er das Gericht, auch sonst ist die Präsentation aller Gänge mehr als ungewöhnlich. Neue Gerichte fallen ihm beim Autofahren ein, der Franz aus Slowenien bringt Gemüse, man weiß nicht immer, was er bringt. Fleisch kommt auch mal von einem Zebuhof… Manuel Liepert wirft all das so locker hin, auch er stapelt tief, und jedem dürfte klar sein, wie viel Arbeit, Talent und dieser eine Tick dabei ist, der einen guten Koch von einem Ausnahmekoch unterscheidet. So jung er ist, er ist doch zu 100 Prozent fokusiert.

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Am nächsten Tag dann eine Verkostung beim Gross auf der Terrasse mit dem einzigartigen Kübelfleisch nach einem Rezept der Oma. Dazu denn Jakobiwein im Glas. Auch zu Jacobi am 25. Juli sind nämlich wieder alle per pedes unterwegs, mit Weingläsern in den Händen. Am 25. werden traditionell die Klapotetz in Gang gesetzt. Das sind die Vogelscheuchen aus einem Windrad mit Welle und Schlägeln, die durch ihr rhythmisches Geklapper die Vögel von den Weingärten fernhalten sollen. Der Name stammt aus dem Slowenischen und da heißt es auch „der Klapotetz“, manche sagen aber auch „die Klapotetz“.

Ob „die“ oder „der“, sie stehen mitten in den Weinbergen, sind längst Wahrzeichen und Fotomotiv geworden, ein bisschen altmodisch – so wie die letzten Winzerhäuschen mitten in den Reben. Beim Gründl gibt es noch so ein malerisches Häuschen, wo zur Lese die Arbeiter verköstigt wurden. Das auch als Ferienhaus diente, bis die Familie ein neues Ferienhaus baute. Das wahrscheinlich schönste Ferienhaus der Weinstraße! Modern, klar, mit feinen Materialien, mit Panoramafenstern und einen stylischen Weinkühlschrank. „Wir können unseren Gästen doch nicht unseren Wein anbieten und der bekommt dann nicht die nötige Pflege“, sagt Brigitte. Sie hat das Haus eingerichtet, jedes Designmagazin hätte seine Freude, weil hier warme Akzente regieren und die Hand einer echten Könnerin.
Und wenn es unbedingt sein muss, darf der Weinkühlschrank auch ein Bier aufnehmen, eine Brauerei hat Leutschach auch und in Tscheppes Lang Gasthof dampft ein Hopfenbad. In Holzzubern schwimmt der Hopfen obenauf, man selbst döst im Hopfennebel, zur Sicherheit gibt es ein Bier dazu. Eine bessere Einschlafrezeptur hat noch keiner erfunden,  und am nächsten Morgen geht eine südliche Sonne auf über den Hügeln. Der frühe Vogel wandert wieder, teils auch mal auf slowenischem Grund, die Straße verläuft auf der Grenze. Zu den Nachbarn hatte und hat man gute Kontakte und manche besitzen auch Weinberge drüben. Auf Opok. Das ist ein Kalkmergel aus dem Urmeer, um Stöcke zu pflanzen muss man mit dem Bohrer Löcher machen. „Dem Wein schmeckt man seinen Überlebenskampf an“, meint Michael Gross. Ja, es stimmt schon, das Verhätscheln macht keinen guten Charakter!

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Auskunft:
Tourismusverband “Die Südsteirische Weinstraße”, A-8463 Leutschach an der Weinstraße,
www.suedsteirischeweinstrasse.at

Wein
STK: 10 Weingüter mit charakterstarken Winzern. Steirische Klassik Weine sind trocken (Restzucker max. 4 g/l) ausgebaute, weiße Qualitätsweine, die aus traditionellen steirischen Rebsorten stammen. Ihr Erscheinungstermin ist ab 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres. Silberner STK-Aufdruck auf der Kapsel
Lagenweine: Die Erste und Große STK Lagenweine stammen aus den wertvollsten Weingärten der STK-Weingüter und weisen einen ausgeprägt herkunftstypischen Geschmack auf. Die Auswahl der Weingärten für die Ersten und Großen STK Lagen treffen die STK-Weingüter selber.
www.stk-wein.at

Ortsweine:
Sie stammen aus verschiedenen Weinbergen innerhalb einer Gemeinde und  tragen  den  Namen des jeweiligen Weinbau-Ortes am Etikett.

Neben den STK Winzern gibt es jede Menge hervorragender anderen Winzer wie z.B. Weingut Gründl, vulgo Stefflbauer
A-8423 St. Veit am Vogau, mobil: 0043/664/462 55 62
www.weingut-gruendl.at

Weinwandern:
Karten etc., Infos und Tipps über www.suedsteirischeweinstrasse.at und www.terroirerleben.com: die GPS-geführte Tour mit vielen spannenden Informationen, über Terroir-Schauplätze mit Bilderbuchaussicht zum gemütlichen Verweilen mitten im Weingarten, bis hin zur Verkostung und dem spannenden Gespräch mit den “Weinmachern”

Weinmobil:
Verkosten und Autofahren ist kontraproduktiv! Drum gibt es das Weinmobil, eine Kooperation diverser Transportbetriebe von 10-23.30, bestellbar bei der Zentrale.
Tel. 0043/34554/94127

Essen:
gehoben: Lieperts Kulinarium, Leutschach, www.lieperts.at; Buschenschank: Repolousk, Glanz 41, www.repolusk.at; Picknickkörbe z.B. vom Ratscher Landhaus
www.ratscher-landhaus.at

Wohnen: Tscheppes Lang Gasthof, Leutschach, www.langgasthof-tscheppe.at; Winzerzimmer beim Maitz, Ratsch
Ferienhaus Gründl, Grubtal 16, 8462 Gamlitz, buchbar über Tel. 3453/2110
(s.o Weingut Gründl)
www.maitz.co.at

Shoppen:
www.genussregal.at

Buchtipp:
Eat, Hike, Live, das Südsteiermark Reisebuch
www.eathikelive.com

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